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Langzeit-Liebe

ŠKODA Motorsport zeigt seit langem im Rallyesport Flagge - eine ganz besondere Beziehung hat man zur legendären Rallye Monte Carlo.

Fotos: Archiv ŠKODA (9), Photo4 (2)

Die Motorsport-Aktivitäten von ŠKODA fokussierten sich seit jeher bei weitem nicht nur, aber primär auf den Rallyesport - am intensivsten ist dabei die Zuwendung zur legendären Rallye Monte Carlo. Deshalb heißen sportliche und fein ausgestattete Sondermodelle bei ŠKODA immer wieder gern "Monte Carlo", wie derzeit der aktuelle Fabia Monte Carlo.

Bereits 1912 - also zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie - nahm der damalige Starpilot Alexander Graf Kolowrat an der Rallye Monte Carlo teil. In einem 100 PS starken Laurin&Klement, der Vorgängermarke von ŠKODA.

In den 1930er-Jahren starteten Jaroslav Hausman und Zdenek Pohl mit dem Bestseller-Modell ŠKODA Popular (Bild unten) bei der Rallye Monte Carlo und wurden 1936, nach einem zweiten Platz in der Klasse bis 1.500 ccm, wie Helden gefeiert.

Motorisiert war man mit einem 1,4-Liter-Vierzylinder, der stramme 34 PS an die Hinterachse lieferte. Immerhin betrug das Leergewicht lediglich 790 Kilogramm.

Die Rallye Monte Carlo führte damals übrigens nicht durchs französische Hinterland von Monaco, sondern über 3.852 Kilometer von Athen über Belgrad, Budapest, Wien und Straßburg nach Monaco.

Der serienmäßige ŠKODA Popular wurde dadurch - nomen est omen - so populär, dass er bis nach Indien und China exportiert wurde und man erstmals ein Sondermodell namens "Monte Carlo" als Cabrio und Coupé auflegte.

1961 gewannen die Finnen Esko Keinänen und Rainer Eklund bei der „Monte“ nicht nur ihre Klasse, sondern bescherten ŠKODA auch einen sechsten Platz im Gesamtklassement (siehe Zeitungsartikel links).

In den 1970er-Jahren begann die Zeit des legendären ŠKODA 130 RS (Bild links darunter), der im Rallye-, aber auch im Tourenwagensport eingesetzt wurde.

Das beste Ergebnis für den 130 RS bei der Rallye Monte Carlo holten Václav Blahna und sein Copilot Lubislav Hlávka 1977 mit dem Sieg in der Klasse bis 1.300 ccm, was dem 12. Gesamtrang entsprach.

Der 130 RS wurde aufgrund seines Heckmotor-Konzepts gerne liebevoll "Porsche des Ostens" genannt, das Kürzel "RS" stand naturgemäß für "Rallye-Sport".

140 PS aus einem 1.289-ccm-Vierzylindermotor, die für eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 220 km/h reichten, trafen auf ein Leergewicht von lediglich 720 Kilogramm. Zahlreiche Karosserieteile wurden aus fiberglas-verstärktem Kunststoff angefertigt.

1991 übernahm der Volkswagen-Konzern die Marke ŠKODA, das Rallye-Modell zu dieser Zeit war der Favorit, mit dem man - mit zwei Litern Hubraum und Vorderradantrieb - zwischen 1993 und 1995 auch bei der Monte Carlo-Rallye teilnahm. Bestes Ergebnis: ein vierter Platz in der Zweiliter-Klasse.

1996 löste der Felicia (Bild rechts) den Favorit ab und trat in der Klasse der Kit-Cars an (Frontantrieb, 1,5-Liter-, später 1,6-Liter-Motor). Starpilot Stig Blomqvist feierte damit 1997 den Klassensieg bei der britischen RAC-Rallye (Gesamt-Dritter), konnte bei der Monte aber nicht glänzen. Im Gegensatz zum Tschechen Emil Triner, dem 1997 der Klassensieg gelang.

Mit dem 300 PS starken, allradgetriebenen Octavia WRC (Bild rechts) trat ŠKODA 1999-2003 bei der Rallye Monte Carlo an. Der deutsche Pilot Armin Schwarz wurde 2001 Vierter, Weltmeister Didier Auriol kam 2003 bei der Monte auf Platz 9.

Mit dem Fabia trat ŠKODA ab 2003 an, in der IRC (später ERC) und WRC2 ist man damit erfolgreich. In der IRC belegte der Tscheche Jan Kopecký 2009 mit dem Fabia II S2000 den vierten Platz in Monte Carlo (Bild rechts), Freddy Loix kam 2011 auf Platz zwei.

2013 holte der Deutsche Sepp Wiegand in der letzten Saison des Fabia S2000 mit dem Team ŠKODA Auto Deutschland sogar den Sieg in der WRC2 (Gesamt-Achter).

Mit dem aktuellen Fabia III R5 brachte es der Finne Esapekka Lappi im heurigen Jänner auf den neunten Gesamtrang, der Deutsche Armin Kremer belegte mit seinem von Raimund Baumschlagers BRR-Team bereitgestellten Fabia R5 in der WRC2-Wertung Rang zwei, gleichbedeutend mit Rang zehn im Gesamtklassement (Aufmacherbild ganz oben). Die Langzeit-Liebe zwischen ŠKODA und der Rallye Monte Carlo scheint also immer noch heiß zu sein...

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