ZWEIRAD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Kleines Multitalent

Der Ducati Multistrada 1000 wird nun die kleinere Multistrada 620 an die Seite gestellt. Erster Eindruck: Ein rundum gelungenes Motorrad.

mid/Michael Ringer


So schön sich Sport-Motorräder auf ebener Strecke ausfahren lassen, so schwierig kann der Umgang mit ihnen auf bergigen und kurvenreichen Straßen sein. Hier fährt es sich in aufrechter Sitzposition deutlich einfacher und entspannter. Dieser Erkenntnis trug die Entwicklung der Ducati Multistrada Rechnung. Als Modell 1000 DS ist sie mit dem 68 kW/92 PS leistenden Einlitermotor seit knapp zwei Jahren auf dem Markt; rund 650 Exemplare wurden seitdem in Deutschland verkauft. Nun folgt mit der Multistrada 620 das zweite Mitglied der noch jungen Modellfamilie. Sie wird vom 618 Kubikzentimeter großen, 46 kW/63 PS leistenden Zweizylindermotor der Bologneser Firma angetrieben, der bisher ausschließlich in der Monster 620 zu haben war.

Trotz der gegenüber dem Schwestermodell deutlich geringeren Leistung ist die Multistrada 620 ein rundum gelungenes Motorrad. Das Triebwerk, wie bei Ducati üblich mit desmodromischer Ventilsteuerung ausgerüstet, überzeugt durch eine angenehme Leistungscharakteristik und gute Laufkultur. Zwar fällt die Maximalleistung erst bei 9.500 Kurbelwellenumdrehungen an, doch dies stört keineswegs, denn der Motor hängt sehr gut am Gas. Für zügiges Fahren muss oft geschaltet werden, aber das kann die Fahrfreude kaum trüben. Die ausgesprochen leichtgängig zu bedienende Kupplung zusammen mit der günstigen Übersetzung und der guten Schaltbarkeit des Getriebes lassen den Fahrer die Gangwechsel eher als lustvoll denn als Arbeit empfinden.


Um den im Vergleich zur Tausender mit ihren 13.495,- Euro doch um exakt 3.500,- Euro günstigeren Preis der 620er realisieren zu können, muss die kleinere Multistrada beim Fahrwerk auf manch schönes Ausstattungsmerkmal verzichten. So wird statt der Alu-Einarmschwinge eine stählerne Zweiarmschwinge verwendet, Telegabel und Federbein kommen nicht mehr vom Edelausrüster Showa, sondern werden günstiger bei Marzocchi und Sachs eingekauft.

Dennoch ist auch der kleinen Multistrada ein gut austariertes Fahrwerk zu attestieren: Upside-down-Gabel und das Zentralfederbein besitzen zusätzlich zur ordentlichen Grundabstimmung allerlei Einstellmöglichkeiten. Dank des breiten Lenkers geht die fein gezeichnete Ducati leicht in Schräglage und umrundet Kurven aller Radien tadellos. Auch bei hohem Tempo - die Spitze liegt bei 185 km/h - ist keinerlei Fahrwerksunruhe spürbar. Die Dreischeiben-Bremsanlage gefällt durch gute Dosierbarkeit und einwandfreie Wirkung. Ein ABS, wie es im Sporttourer ST 4 angeboten wird, hat Ducati für die Multistrada nicht im Programm.

Sowohl Sitzkomfort wie Sitzposition konnten mittels eines neuen Sitzpolsters im Vergleich zur bisherigen Tausender erheblich verbessert werden, die um zwei Zentimeter auf 83 Zentimeter reduzierte Sitzhöhe wird insbesondere von kleiner gewachsenen Leute dankbar registriert. Die Ausstattung ist mit Ausnahme des fehlenden Verstellmechanismus für die Handhebel komplett.


Wem 9.995,- Euro für die in vier Farben erhältliche Multistrada 620 immer noch zu viel sind, der sollte sich die in mattschwarz gehaltene „Dark“-Version ansehen: Mit nur einer statt zwei Scheibenbremsen im Vorderrad ist sie schon für 9.495,- Euro zu haben. Das Multitalent, sich auf Straßen aller Art leicht handhaben zu lassen, besitzt diese Version im selben Maße.

Technische Daten:

90 Grad-L2-Viertaktmotor, 618 ccm Hubraum, 46,4 kW/63 PS bei 9.500 U/min, max. Drehmoment 56 Nm bei 6.750 U/min, U-Kat, 6-Gang-Getriebe, Kette, Stahl-Gitterrohrrahmen, Upside-down-Telegabel vorne, Stahlschwinge hinten mit progressiv angelenktem Zentralfederbein, zwei Scheibenbremsen vorne, eine Scheibenbremse hinten, Leichtmetall-Gussräder, Reifen 120/60 ZR 17 vorne, 160/60 ZR 17 hinten, Gewicht fahrfertig 202 Kilogramm, Sitzhöhe 83 Zentimeter, Tankinhalt 15 Liter. Preis: 9.995,- Euro (inkl.)

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Die "Triumph Street Triple 765 R" erinnert an den Filmtitel "Die Schöne und das Biest". Allerdings ist die Engländerin schön und biestig in Personalunion.

Piaggio-Präsident und -CEO verstorben

Trauer um Roberto Colaninno

Roberto Colaninno, Präsident und CEO der Piaggio Group, gehörte zu den einflussreichsten Unternehmerpersönlichkeiten Italiens. Er wurde am 16. August 1943 in Mantua geboren und starb am 19. August 2023, nur drei Tage nach seinem 80. Geburtstag. Sein bewegtes Leben endete zu einer Zeit, an dem sich der Wert „seiner" an der Börse in Mailand notierten Piaggio Aktie auf höchstem Niveau konsolidiert hatte.

Dieses Mal mit einem ganz besonderen Jubiläum

Vorschau European Bike Week

Die European Bike Week feiert 120 Jahre Harley-Davidson! Im Rahmen dessen gibt es starke Bands, Feuershows, geführte Touren und viele weitere Highlights in und rund um Faak am See.

Neun neue Partner in Deutschland und Österreich

Triumph erweitert Händlernetz

Die englische Traditionsmarke Triumph ist auf Wachstumskurs. Im Laufe der kommenden Monate werden insgesamt neun neue Händler in Deutschland und Österreich mit dem Verkauf der beliebten Twins und Triples starten.

Saisonstart mit der neuen Vespa GTS

Der Frühling kommt, die Vespa ist schon da

Während lockere Kleidung und Sonnenbrillen endlich die Daunenmäntel und Wollmützen ablösen, feiert auch das „mobile La dolce vita“ wieder sein jährliches Comeback. Der Saisonbeginn für alle Zweirad-Fans steht an. Passend dazu wartet im Vespa-Schauraum die neue GTS-Modellfamilie des meistverkauften Zweirads Österreichs; für 2023 so schön und leistungsstark wie nie zu vor.

Stil war noch nie so sportlich

Vespa stellt die neue Gtv vor

Die Vespa Gtv hat sich seit ihrem Debüt im Jahr 2006 als Botschafter des klassischen Vespa-Stils etabliert. Nun präsentiert sie sich in einer neuen Version, die Tradition mit modernster Technologie und sportlichem Design vereinen will.