Citroen C5 1.6 HDi SX FAP – im Test | 22.06.2005
Der lange Weg zurück
Der Citroen C5 bekam ein umfassendes Facelift verpasst. Das hat der französischen Limousine gut getan und macht sie zu einer echten Alternative.
Französische Avantgarde. Die Franzosen betrieben Automobilbau längere Zeit ganz offensichtlich unbewusst zur Schaffung von Design-Ikonen. Die Citroen DS war bzw. ist so ein Fall. Aber in der Modell-Historie der Franzosen gibt es noch einige solcher Glanzlichter Doch irgendwann kamen die Achtziger und dann die Neunziger Jahre, vielleicht zu schnell, wenn man im „savoir vivre“ schwelgt – Citroen verlor den roten Faden, ihre Autos verloren sich unter vielen andern und irgendwann verloren sich auch die Käufer zu anderen Marken.
Es ist schön zu sehen, dass Citroen nicht aufgegeben hat und den Sprung in die automobile Neuzeit, wenn auch mit einigen Hürden, genommen hat. Mit dem smarten C3 hat alles angefangen, aus der Knutschkugel entstand auch der Pluriel, eines der wohl – sagen wir – außergewöhnlichsten Autos unserer Zeit? Dann kam der schicke, gelungene Kleinwagen C2 und im Moment besticht gerade der Golf-Konkurrent C4 mit Qualitäten, die Citroen direkt auf die Siegerstraße zurückbringen könnten. Ganz nebenbei wartet der C6 auf sein Debüt und wie die ersten öffentlichen Auftritte bewiesen haben, hat auch der Avantgardismus spätestens mit diesem Modell wieder Einzug in die Citroen-Modellpalette gehalten.
Im Hintergrund all dieser Ereignisse hält sich seit Jahren eine solide Limousine im Programm des französischen Autobauers, die auf den Namen C5 hört. Ihr anfänglicher Auftritt war, so warf man ihr vor, bieder, fad und phantasielos. Na ja, tatsächlich war der C5 nicht gerade der Aufreger in Person und so bekam er nie die Aufmerksamkeit, die er sich eigentlich verdient hätte. Denn ein schlechtes Auto war die Limousine für die obere Mittelklasse nie.
Im Sog der neuesten Erfolge und Umbrüche spendierte Citroen nach dreieinhalb Jahren ein kräftiges Facelift Die Schnauze trägt jetzt den Doppelwinkel, das Citroen-Markenzeichen, stolz über die ganze Breite des Kühlergrills gezogen, links und rechts davon ziehen sich die Klarglas-Schweinwerfer wie beim C4 weit nach oben bzw. hinten und gehen so direkt in die tiefergezogene Motorhaube über. In Kombination mit der vorher schon flachliegenden Frontscheibe gibt der C5 jetzt ein viel dynamischeres Bild ab. Am Heck prangen nun große, markant gestaltete Klarglas-Leuchten, irgendwie passt auch das viel besser zum C5.
Innen wurde ebenfalls gearbeitet, insgesamt wirkt es jetzt deutlich frischer. Die Instrumente sind Chrom umrandet, in der Mittelkonsole prägen Alu-Abeckungen das Bild und in den Türen bzw. im Instrumententräger sitzt eine hübsche Zierleiste, die, mit schwarzem Klavierlack überzogen, etwas Noblesse in den Innenraum bringt. Nach wie vor an Bord ist das „Hydractive 3“-Fahrwerk, das den C5 mittels elektronisch gesteuertem, hydropneumatischen Fahrwerk über beinahe alle Unebenheiten hinwegschweben lässt.
Ob da der kleinste Diesel im Programm, das nur 1,6 Liter große, 109 PS starke Common-Rail-Triebwerk, dazupasst, war nur kurz eine Frage. Schon auf den ersten Metern konnte der Hubraum-Winzling mit ausreichend Durchzug und guter Laufruhe überzeugen. Der Citroen C5 kostet in der bereits recht üppigen SX-Ausstattung übrigens gerade einmal 24.000,- Euro. Nagelneu, nicht gebraucht, falls so mancher Besitzer einer deutschen Mittelklasselimousine jetzt ungläubig nachfragt…
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