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Opel Ampera - schon gefahren

Langer Atem

Der Opel Ampera ist das erste Elektroauto mit herzeigbarer Reichweite – dank einem kleinem Verbrennungsmotor als "Range Extender".

Georg.Koman@motorline.cc

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Mit dem Ampera will Opel beweisen, dass echte Elektromobilität auch alltagstauglich sein kann. Und zwar in dem Sinn, dass man nicht immer ein Auge auf die Reststromanzeige werfen muss, weil man sonst im schlechtesten Fall zu Fuß nach Hause geht.

Der Ampera hat aber noch eine andere Besonderheit: Er sieht sportlich-dynamisch aus. Abgesehen vom preislich völlig entrückten E-Sportler Tesla kann das kaum ein Stromer von sich behaupten. Die sind nämlich alle auf schmal-hoch-kurz ausgelegt.

Das macht ja auch Sinn, weil sie mangels Batteriereichweite leicht sein müssen. Der Ampera wiegt satte 1732 Kilogramm und und erreicht nötigenfalls trotzdem mehr als 500 Kilometer.

Benziner als Reichweiten-Verlängerer

Das Geheimnis heißt „Range Extender“, ein 1,2 Liter großer Vierzylinder-Benziner mit 86 PS, der sich vollautomatisch einschaltet, wenn der Batterie für den 150 PS starken Elektromotor die Luft ausgeht. Der Range Extender arbeitet als Generator, der Strom für die Batterie erzeugt, er hat lediglich eine indirekte Verbindung zu den Antriebsrädern.

Deshalb läuft er für gewöhnlich auch in einem mittleren Tourenbereich, auf den er verbrauchsmäßig optimiert wurde. Drehmoment musste die Techniker dabei nicht interessieren. Der Motor ist extrem gut gedämmt und daher kaum hörbar.

Fü gewöhnlich regiert aber der Elektromotor, und er tut es wie alle Stromer: Mit null Lautstärke, keinerlei Vibrationen und sattem Punch. 370 Nm, um genau zu sein - resultierend in einem Neun-Sekunden-Sprint auf 100 km/h. So kommt man im Ampera rein elektrisch bis zu 80 Kilometer weit. Ein Wert, der sich auch massiv verringern kann, wenn man kräftig klimatisiert, heizt oder hetzt.

Dennoch sollten 50 Kilometer Reichweite unter vielen Bedingungen realistisch sein, verbunden mit dem guten Gefühl, dass man eben auch deutlich weiter fahren kann, wenn es nötig sein sollte.

Urlaubsfahrt möglich, aber unwirtschaftlich

Trotzdem ist der Ampera nicht für die lange Urlaubsreise gedacht. Er würde sie zwar packen, aber mit permanentem Benziner-Einsatz verbraucht man letztlich um die sieben Liter Sprit pro 100 Kilometer. Daher gilt auch für den Ampera: Das Einsatzgebiet ist die Stadt oder deren Umland.

Weil die Batterie T-förmig ist und auch Platz zwischen den Fondsitzen benötigt, ist der Ampera ein Viersitzer. Platzprobleme hat man keine, bestenfalls die Kopffreiheit ist etwas eingeschränkt. Das liegt aber einzig an der schnittigen Karosserie, der man auch die bescheidene Sicht nach schräg hinten verdankt.

Dafür fährt er sich auch annähernd so sportlich, wie er aussieht: Abgesehen von der kraftvollen Beschleunigung erfreuen auch die präzise Lenkung und die ausgewogene Federung.

Komplette Ausstattung

In einem weiteren Punkt ist der Ampera ungewöhnlich: Er ist nämlich nicht spartanisch, sondern geradezu luxuriös ausgestattet: Lederpolsterung, Navigation, alles serienmäßig. Schlau ist auch die Möglichkeit der Innenraum-Vortemperierung während der Ampera noch aufgeladen wird und der programmierbare Ladezeitpunkt - um etwa günstigen Nachtstrom zu nützen.

Der Preis beträgt aber nicht nur deshalb 42.900 Euro, sondern vor allem aufgrund der teuren Batterie-Technik. Selbige ist nach vier Stunden am handelsüblichen 220-Volt-Netz wieder voll geladen. Ein guter Wert im Elektromobil-Vergleich.

NoVA zahlt man übrigens trotz vorhandenen Benzinmotors keine. Probefahren ist bald möglich. Seinen Ampera wirklich in Empfang nehmen wird man aber erst Anfang 2012 können.

Technische Daten Opel Ampera

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