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Erfolg mit Fortsetzung

Die Wintertourenfahrt war auch als Neuauflage ein voller Erfolg, 2004 werden sich die Piloten von Raritäten und Klassikern wieder zusammenfinden.

Manfred Wolf

Das Team von CARO-Motorsport hatte sich große Mühe gegeben und sie wurden schon durch die zahlreich erschienen Teilnehmer ein klein wenig entschädigt.

Viele wunderbare Oldtimer und Klassiker älteren und jüngeren Baujahres – insgesamt 38 Stück – standen am Start in Enzersfeld. Zahlreiche Zuseher waren gekommen, für Verpflegung hatte der Weinbauverein Enzersfeld in Zusammenarbeit mit den Organisatoren bestens gesorgt.

Der Start erfolgte auf die Minute genau und bis auf die Tatsache, dass Walter Kovar samt Gattin Lamberta im Vorausauto gleich einmal falsch abbogen, ging alles reibungslos über die Bühne.

Ältestes Auto im Feld – und damit auch der erste Starter – war ein Puch 500 Baujahr 1958, für die Besetzung sorgte die Gemeinde Enzersfeld in Person von Gemeinderat Cristian Lust und Bürgermeister Josef Zwanzinger.

Die Teilnehmer starteten im Minutentakt, 370 Kilometer lagen vor Ihnen. Und so harmlos sich Wetter und Straßen anfangs präsentierte, so schwierig waren die Bedingungen dann im Verlauf des Tages.

Schon beim Gleichmäßigkeitsteil der Rallye gab es erste gröbere Zeitunterschiede. Das beste Team absolvierte diese Aufgabe mit einer Abweichung von 3 Sekunden, das „ungenaueste“ Team vergab über 400 Sekunden – auf sieben Kilometern.

Nach der mittäglichen Zwangsrast (und absolvierten Passier- und Zeitkontrollen) in Mühldorf führte die Strecke auf schwieriges Terrain: Im Dunkelsteiner Wald und am schneebedeckten Jauerling war ein zarter Gasfuß gefragt, vor allem bei den Piloten der heckgetriebenen Autos.

Noch vor einer äußerst schwierigen Orientierungsprüfung begannen spiegelglatte Schnee- und Eisfahrbahnen, auf der Prüfung selbst verlor ein Großteil der Teilnehmer einiges an Zeit – der Rekordverlust lag bei über einer Stunde.

Leopold Umshaus, der schon seit der Zwangsrast Probleme mit der Lichtmaschine hatte, dachte kurzzeitig sogar ans Aufhören, brachte dann aber seinen Mercedes 350 SL mit der geborgten Batterie von Reinhard Kaufmann (langjähriger Beifahrer von Rudi Stohl) und am Schluß sogar ganz ohne Licht doch noch ins Ziel.

Johann Winterleitner ging irgendwo in der Einöde der Sprit aus, erst nach einem langen Fußmarsch fand er einen Bauern, der ihm ein paar Liter schenkte.

Wolfgang Brunner dagegen war mit Sommerreifen unterwegs und mehr neben als auf der Straße. Er wurde aber immer wieder von anderen Teilnehmern aus Schneewechten und Straßengräben herausgezogen und geschoben.

Johann Thomas musste mit Elektrik-Problemen aufgeben, Micky Hölzl drehte sich mit seinem Anglia auf den eisigen Kehren des Buschbergs und Rallye-Haudegen Peter Leopold gewann überlegen die Sonderwertung „Buschbergdrift“, wo auf einem völlig vereisten Parkplatz spontan vom Zeitkontrollen-Leiter Stilnoten vergeben wurden.

Mario Hofbauer und Franz Schwarz mussten drei Mal (!) das Gasgestänge ihres Triumph TR4 flicken, Christian Jordanich musste in seiner Renn-Alpine die gesamte Strecke ohne Heizung auskommen und das Damenteam Gabriele Jiresch/Claudia Palt bot eine sensationelle Leistung und fuhr so manchen gestandenen Rallyecrack in Grund und Boden.

Joe Baier brachte seinen Mitsubishi Evo ohne Blessuren ins Ziel, die Tankstellen an der Strecke machten allerdings das Geschäft ihres Lebens.

Besonders erwähnenswert: Julius Ehrlich bestätigte seine Goldmedaille von 1969 – und gewann 2003 neuerlich Gold!

Die letzten Teilnehmer erreichten erst gegen 21.30 Uhr das Ziel. Zur Belohnung für die überstandenen Strapazen wurde noch an der Ziellinie mit einem Schluck Prosecco angestoßen.

Gegen 23.00 Uhr war dann auch die Auswertung geschafft, jeder gewertete Teilnehmer erhielt nach einem ausgiebigen Buffet seine verdiente Medaille, so wie es auch bei der „Mutter" dieser Rallye üblich war. Das Inlay der Medaillen ist übrigens dem Original von 1959 nachempfunden.

Für den Verfasser dieser Zeilen gab es schlussendlich nicht mehr als Bronze zu holen. Trotzdem oder gerade deshalb freuen wir uns – so wie alle anderen Teilnehmer auch – schon jetzt auf die Wintertourenfahrt 2004.

Bilder finden Sie in der rechten Navigation.

Mehr Fotos und die komplette Ergebnisliste gibt's unter www.wintertourenfahrt.at.tf

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