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Elektrisierend!

Leider Anti-Cabrio-Wetter bei der Vorstellung des Elektro-Sportwagens von Tesla - Umweltminister am Steuer - bereits 7 Käufer in Österreich.

"Ich bin schon von den Grünen kritisiert worden, dass ich hier zu einer Schicki-Micki-Veranstaltung komme", erzählte Umweltminister Nikolaus Berlakovich. Schicki war jedoch nur der Ort des Geschehens, ein Hotel am Parkring in Wien.

Der Grundton der Präsentation war ein durchaus grüner, denn Image-Autos wie der Tesla Roadster können auch AutofreundInnen mit Leistungsdenken den Umstieg vom gewohnten Explosionstriebwerk auf Elektro-Power schmackhaft machen.

Das weiß auch ein gewiefter Polit-Profi wie der Umweltminister: "Ich bin deswegen gekommen, weil für mich Klimaschutz nicht bedeutet: zurück in die Steinzeit!"

Er weist auch darauf hin, dass das Lebensministerium über das Programm klima:aktiv Initiativen wie Fuhrparkumstellungen oder neue Technologien fördert. Fazit des Ministers: "Wir können Klimaschutz mit moderner Technologie betreiben und gleichzeitig Bequemlichkeit haben."

Starkstrom und Mainstream

Dem stimmt klarerweise auch Craig Davis, der Europa-Marketingchef von Tesla zu: "Umweltdenken kann auch sexy sein. Die Technologie bietet uns jetzt die Möglichkeit, durchzustarten."

Also Ökologie, Ökonomie und Lifestyle. Etliches von der dritten Kategorie bringt der Tesla Roadster mit. In den USA ist der Elektro-Sportwagen populär bei jenen Reichen und Schönen, denen ein Prius zu fad ist. Die Firma Tesla Motors gehört dem PayPal-Begründer Elon Musk, der jetzt auch die Rolle des CEO übernommen hat.

Neben Schlagzeilen wie dem mehrmaligen Wechsel an der Spitze der Geschäftsführung in den letzten Monaten hört man auch Positives aus dem Hause Tesla. So hat das Unternehmen eine Vereinbarung mit Daimler geschlossen: für vorerst 1.000 Exemplare des Elektro-smart liefert Tesla die Akku-Technik.

Der durchschnittliche Besetzungsgrad von Fahrzeugen im Individualverkehr liegt bei 1,3 Personen. Insofern ist der knapp taillierte Zweisitzer von Tesla Motors aus Kalifornien absolut Mainstream-tauglich!

Anglo-amerikanische Kooperation

Die Grundstruktur stammt aus dem Hause Lotus, nur 7 Prozent des Chassis sind jedoch noch mit der Elise identisch, wie Craig Davis anmerkt. Für Europa-Kunden werden die Fahrzeuge im Lotus-Werk mit dem aus den USA zugelieferten Antriebsstrang "verheiratet".

Zum Auto: der Elektromotor des Tesla Roadster leistet 285 kW/248 PS und ein Drehmoment von 380 Nm. Das beschleunigt über ein Zweigang-Getriebe den 1.220 kg schweren Zweisitzer in 3,9 Sekunden auf Tempo 100.

35 Kilogramm dieser 1,2 Tonnen entfallen auf den Motor, ca. eine halbe Tonne aber allein auf die Akkus. 6.831 handelsübliche Lithium-Ionen-Zellen machen den "Tank" des Tesla aus. Der Batterieblock wird mittels einer Wasser-Glykol-Mischung gekühlt.

Mit einer vollen Aufladung kommt man ca. 365 Kilometer weit; für die Ladung unterwegs wird ein Ladegerät samt Starkstrom-Stecker mitgeführt.

Die Höchstgeschwindigkeit liegt laut Werksangabe bei 200 km/h (mehr als die erlaubten 50 km/h durfte sich aber selbst der Herr Minister auf der Ringstraße nicht erlauben).

In der Ladezone

Die große Schwäche des Elektro-Antriebs, und auch der größte Kostenfaktor, liegt momentan noch in den Stromspeichern. Wie beim Handy oder der elektrischen Zahnbürste ist auch beim E-Auto die größte Sorge: Wie lang hält der Akku?

Craig Davis: "Wir erwarten von diesen Batterien fünf Jahre oder 160.000 Kilometer, das sind 5.000 komplette Ladezyklen." - Die Ladezeit (bei "Volltanken") beträgt 3,5 Stunden im Schnellade-Modus mit 64 Ampere.

"Mit 32 Ampere, wie hier im Hotel, laden wir das Auto innerhalb acht Stunden auf, über Nacht. Wie ein Handy!"

Über die normale Steckdose dauert das dann schon 16 bis 18 Stunden. Ein bisschen mehr Vorausplanung als mit dem Benzin-Auto ist hier also schon noch vonnöten.

Das Aufladen ginge auch schneller, nur: "Es hängt auch davon ab, was die Batterien vertragen können, und was das für die Lebensdauer und Effizienz der Akkus bedeutet."

"Man muss auf die Stabilität und Langlebigkeit der Akkus schauen, das bedeutet, die richtige Ladegeschwindigkeit zu finden." - Alles Dinge, mit denen man sich bei Tesla im Rahmen der Entwicklung schon seit 2003 beschäftigt.

Der Energieverbrauch entspricht im Stadtverkehr etwa dem Energiegehalt von 1,74l Benzin auf 100 km.

Wann, wo, wieviel?

Den Vertrieb besorgt Tesla Motos auch in Hinkunft selbst, eine eigene Vertriebsstruktur à la Apple derzeit europaweit aufgebaut.

250 Stück umfasst das erste Europa-Kontingent des Tesla Roadster, die Hälfte dieser "EU Signature Edition" sind schon reserviert.

In Österreich freuen sich sieben zukünftige Tesla-FahrerInnen auf die Auslieferung ihrer Fahrzeuge ab Juni.

Außerdem bringt Tesla bald eine Variante "Roadster Sport" mit 15% mehr Leistung auf den Markt. Ein Viersitzer ist ebenfalls in Entwicklung.

Übrigens: der Preis des Tesla Roadster in Österreich beträgt 99.000,- Euro zzgl. MwSt., die NoVA fällt nicht an.

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