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Porsche 911 Turbo PDK - im Test

Innenraum

Während der Vorgänger des aktuellen 911, intern 996 genannt, noch von allen Seiten kräftig Kritik wegen seines lieblos und billig gestalteten Interieurs einstecken musste, so wartet der aktuelle 997er mit einem –für einen Sportwagen- beinahe unverschämt noblen Wohlfühlambiente auf.

Die Einrichtung erinnert eher an eine Luxuslimousine als an eine reinrassige Sportskanone: Begonnen beim Design des Armaturenbretts, das bei aller Modernität viele Zitate der klassischen Elfer beinhaltet, über die penibelst ausgewählten und verarbeiteten Lederhäute an Verkleidungen und Sitzen bis hin zu dem ganz eigenen Geruch, der so wunderbar ist, dass man ihn für das restliche Leben immer sofort wiedererkennen wird.

Sämtliche Bedienelemente sind intuitiv bedienbar (lediglich die Fensterheber sind, nun ja, sinnbefreit verbaut), die äußerst informativen und hübschen Instrumente (Öltemperatur, Öldruck, Ladedruck, Reifendruck usw.) sollten zum Standard für Hochleistungsfahrzeuge erkoren werden.

Die in sehr weiten Bereichen verstellbaren adaptiven Sportsitze mit Memory (plus € 1.202,-) ermöglichen zusammen mit dem traumhaften Sportlenkrad inklusive Schaltwippen (€ 495,- und Design by Walter Röhrl!) für jeden Fahrer eine absolut korrekte und gleichzeitig entspannte Sitzposition.

Darüber hinaus verwöhnen die in Breite und Unterstützung frei anpassbaren Stühle mit hervorragendem Langstreckenkomfort bei exzellenter Seitenführung.

Was für die beiden Plätze im Fond nur teilweise stimmt: Seitenführung bekommen die armen Passagiere dort nämlich nur durch die unvermeidliche Presspassung zwischen der Seitenwand und dem ausladenden Mitteltunnel. Die kleine Sitzfläche und die nach vorne geneigte Lehne wären ja bei dem sensationellen Mitfahrerlebnis durchaus verschmerzbar – doch wohin mit den Beinen?

Nützlicher ist es sicherlich, die Rückenlehnen umzuklappen und den damit gewonnen Platz mit Bargeld zu füllen. Davon kann man im 911 Turbo nämlich nie genug mit haben – spätestens nach drei Tagen kennt man die Vornamen sämtlicher Polizisten im Bezirk.

Für allfälliges Gepäck steht ein tatsächlich nutzbarer Kofferraum unter der Fronthaube zur Verfügung. Bedingt durch den Allradantrieb ist dieser im Vergleich zu herkömmlichen 911ern zwar etwas weniger lang, schluckt aber immerhin zwei Sporttaschen für ein verlängertes Wochenende im Luxushotel.

Apropos Luxus: Entgegen der landläufigen Meinung ist der 911 bereits am Werk mit allen erdenklichen Goodies ausgestattet. Die Aufpreisliste ermöglicht lediglich, dem eigenen Geschmack zusätzlich freien Lauf zu lassen.

Serienmäßig dabei sind nämlich schöne Dinge wie zum Beispiel Ganzlederausstattung, Bi-Xenon-Scheinwerfer, ein tolles 16:9-Touch-Navi-System mit Bose-Surroundsound, Klimaautomatik, 19“-Räder im Turbodesign, verstellbare Stoßdämpfer (PASM), ESP (PSM) sowie Metalliclack.

Auf der kostenpflichtigen Seite tummeln sich noch mannigfaltige Möglichkeiten, dem Turbo seine eigene Handschrift zu verpassen: Neben Lautsprecherabdeckungen aus Leder (€ 2.107,-) , locken auch sinnvolle Dinge wie Einparkhilfe (€ 608,-), dynamisches Kurvenlicht (€ 833,-), Tempomat (€ 523,-) oder ein Schiebdach um € 1.726,-.

Geduldige Kunden lesen sich die komplette Aufpreisliste durch und werden nach der fünften Seite feststellen, dass es wirklich kein Teil gibt, das nicht mit Leder, Carbon, Alu oder Lack versehen werden kann. Grenzen setzen lediglich der eigene Geschmack und das Bankkonto.

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