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Better Place: neue Tankstelle für Elektroautos

Schneller Akkutausch

Die ungelöste "Tankfrage" ist bislang eines der größten Hindernisse auf dem Weg des Elektroautos zum Massenverkehrsmittel.

mid/hh

Eine mögliche Lösung in Form von Akku-Wechselstellen hat das Unternehmen Better Place jetzt in Yokohama vorgestellt. Der Prototyp der neuartigen Strom-Tankstelle tauscht den leeren Auto-Akku vollautomatisch gegen einen neuen.

Dieser Vorgang soll nur rund zwei Minuten benötigen. Gegenüber dem stundenlangen Tanken an der Steckdose wäre das ein immenser Zeitgewinn.

Wie geht das?

Der Aufbau der Wechselstation ist simpel: das Elektroauto fährt auf eine Art Brücke, unter der sich auf Schienen zwei Schlitten bewegen.

Der erste platziert sich automatisch unter dem Unterboden des Fahrzeugs und löst den Haltemechanismus des unterflur angebrachten Akkus. Dieser wird daraufhin aufgenommen und zu einer Ladestation gefahren. Parallel dazu liefert der zweite Schlitten die volle Batterie für die automatische Montage an.

Der Flächenbedarf für die Anlage ist unwesentlich größer als der für eine konventionelle Sprit-Tankstelle. Unter der Erde ist allerdings ein großes Lager für aufgeladene Akkus sowie eine Aufladestation mit großer Kapazität nötig.

Elektrische Zukunft?

Mit der Akku-Wechselstation will Better Place, das Unternehmen des ehemaligen SAP-Vorstandes Shai Agassi, dem Elektroauto weltweit zum Sieg verhelfen. Kurze Tankstopps würden auch eine Lösung des Reichweitenproblems bei Elektroautos bedeuten.

Mit den nach einem Postkutschen-System über das Land verteilten Wechselstationen wären die umweltfreundlichen Fahrzeuge dann reisetauglich. Mit zahlreichen Staaten und Regionen, unter anderem Israel, Dänemark und Kalifornien, hat Better Place bereits Kooperationen zum Aufbau von Ladestationen für Elektrovehikel geschlossen.

Der für die Aufladung nötige Strom soll nach Möglichkeit aus erneuerbaren Energien erzeugt werden, die Umtausch-Stationen haben zu diesem Zweck auch eine Solaranlage auf dem Dach.

Kooperationen gesucht

Allerdings sieht sich das Unternehmen lediglich als "Elektro-Tankwart" und stellt keine eigenen Fahrzeuge her. Daher ist Better Place auf Kooperationen mit Automobilherstellern angewiesen.

Diese müssen ihre Autos so konstruieren, dass sie zu der Wechseltechnik passen. Vor allem werden spezielle Batterien benötigt. Bisher konnte Renault Nissan als Industrie-Partner gewonnen werden.

Bei der Vorstellung der Technik ist daher ein zum Elektroauto umgebautes Kompakt-SUV vom Typ Nissan Rouge als Präsentationsfahrzeug zum Einsatz gekommen; ein Serienfahrzeug existiert noch nicht. Ob sich das System durchsetzt, hängt also in hohem Maße von der Akzeptanz bei den Automobilherstellern ab.

Viele Unternehmen ziehen für ihre Fahrzeuge bislang die alleinige Aufladung per Steckdose vor und hoffen auf bessere Batterien zur Lösung des Reichweitenproblems.

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