AUTOWELT

Mit dem S-MAX ist Ford ohne Frage ein großer Wurf gelungen, nie zuvor war ein Auto dieser Größenordnung sportlicher zu bewegen, auch optisch hat er viele Herzen im Sturm erobert.

Bis dato war die Motorenpalette aber relativ weit gespreizt, als Benziner mit 145 und dem starken 220 PS Turbo-Fünfzylinder, als Selbstzünder mit 130 und 140 PS. Über den Turbo-Benziner wagten sich nur wenige, kein Wunder, will der aus dem Focus ST bekannte Fünfzylinder auch gut gefüttert werden.

Ford hat die Lücke zwischen 145 und 220 PS nun vernünftigerweise mit einem zusätzlichen Turbodiesel – das Triebwerk stammt aus der Kooperation mit dem PSA-Konzern – geschlossen, der Vierzylinder verfügt über 2,2 Liter Hubraum und 175 PS. Bis zu 420 Nm in der Overboost-Funktion sorgen für zügiges Vorankommen, 9,4 Sekunden vergehen bis Tempo 100 km/h.

Im Vergleich zum 140 PS Motor liegt der Vorteil beim Standard-Sprint bei nur 0,6 Sekunden, in Sachen Elastizität schaut die Sache aber schon anders und deutlicher aus. 50 – 100 km/h im fünften Gang schafft der 140 PS TDCi in 9,2 Sekunden, das neue Triebwerk benötigt dafür nur 7,3 Sekunden.

In der Praxis zeigt sich der 175 PS TDCi in Sachen Durchzug souveräner und unangestrengter, bei den schwächeren Selbstzündern muss man das eine oder andere Mal öfter schalten. Allerdings: Die formidable Sechsgang-Automatik bleibt vorerst dem 140 PS Aggregat vorbehalten.

Der werksseitig angegebene Verbrauch von 6,6 Litern konnte zwar nicht erreicht werden, die 7,6 Liter während unseres Tests können sich aber durchaus sehen lassen.

Doch nicht nur unter der Motorhaube gibt’s Neues zu vermelden, auch die Ausstattungsvarianten haben Zuwachs erhalten. Ab sofort sorgt die Ausführung „Titanium S“ für noch sportlicheres Ambiente.

Zum Umfang zählen unter anderem Seitenschweller, ein farblich abgesetzter Kühlergrill in Wabenstruktur sowie ein dezent abgesenktes Sportfahrwerk mit strafferer Feder-/Dämpfer-Kennlinie und 18-Zoll-Leichtmetallräder.

Darüber hinaus sind adaptiv mitlenkende Scheinwerfer mit Abbiegelicht, abgedunkelte hintere Seiten- und Heckscheiben sowie ein Power-Start-Knopf im Titanium S zu finden.

Nachdem bekanntlich auch das Auge mitisst, wurde das Interieur noch eine Spur edler gestaltet, Klavierlack – leider sehr staub- und schmutzempfindlich –, „Carbon-Look-Applikationen“ sowie Sportsitze mit Teilleder-Polsterung und roten Nähten machen den sportlichen Auftritt des Ford S-MAX perfekt.

Der Aufpreis gegenüber der normalen „Titanium“-Ausstattung beträgt exakt 3.000,- Euro, ein durchaus fair kalkuliertes Paket. Sehr empfehlenswert ist neben den klimatisierten Vordersitzen das sogenannte „Business Paket 2“ für 1.800,- Euro.

Dahinter verbirgt sich das Blaupunkt-Navigationssystem „Travel-Pilot“ samt Sechsfach-CD-Wechsler, ein Tempomat sowie eine Bluetooth-Schnittstelle für das Mobiltelefon.

Unser Testwagen war darüber hinaus noch mit ein paar weiteren Extras ausstaffiert, unterm Strich ergibt das einen Preis von rund 43.500,- Euro. Das neue Triebwerk ist ab der Trend-Version für 34.100,- Euro zu haben, als „Titanium“ steht der S-MAX mit 35.900,- Euro in der Preisliste, und die Top-Version „Titanium S“ kommt auf 38.900,- Euro.

Testurteil

Plus

+ sportivster Van auf dem Markt
+ kräftiger Motor
+ hohe Verarbeitungsqualität

Minus

- derzeit keine Automatik für den 175 PS TDCi lieferbar
- schmutzempfindliche Klavierlack-Optik im Innenraum

Unser Eindruck

Verarbeitung: 1
Ausstattung: 2
Bedienung: 1
Komfort: 2
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1-2
Sicherheitsausstattung: 1-2

Resümee

Das neue 175 PS starke TDCi-Triebwerk überzeugt mit kräftigem Durchzug, bei der Beschleunigung ist der Unterschied zum kleineren Diesel nicht allzu groß. Wer den bereits von Haus aus sportiven S-MAX in einen echten optischen Leckerbissen verwandeln will, für den ist die neue Ausstattungsvariante „Titanium S“ wie maßgeschneidert.

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