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Leider geil

BMW legt mit dem M4 Cabrio die Latte für die sportlichen Offenen in schwindelnde Höhen. 431 PS, Schnee, offenes Dach - wir testen trotzdem.

Text und Fotos: Johannes Toth

An die neue Nomenklatur bei BMW hat man sich ja inzwischen gewöhnt. Und so stellt BMW seiner Mittelklasse-Baureihe mit der M3 Limousine, dem M4 Coupé und dem M4 Cabrio drei neue Häuptlinge voran, die zeigen, wo´s langgeht.

Bereits optisch ist das M4 Cabrio auf Kriegspfad getrimmt: die Außenspiegel im typischen Doppelsteg-Design, die breit ausgestellten Radhäuser mit bösen Spoilern rundum und die ausgebeulte Motorhaube – auf neubayrisch Powerdome genannt – machen den anderen Verkehrsteilnehmern schon im Rückspiegel klar, wer da anrückt. Und zumeist werden Sie kurz darauf nur noch die verchromten Doppelendrohre wahrnehmen.

Schade eigentlich, denn auch innen ist der 431 PS starke M eine Augenweide. Die Sportsitze zeigen ein beleuchtetes M-Emblem und sind trotz der Gewichtseinsparungen an allen Ecken und Enden des Fahrzeugs komplett elektrisch verstellbar. So kann sich die Frau Direktor den Sitz für die City-Tour bequem höherstellen und der Junior macht sich die hohen Seitenwangen vor der Höhenstraßen-Runde etwas enger. Alles selbstverständlich mit Memory-Taste.

Cabrio also. Das Öffnen funktioniert in rund 20 Sekunden und einer Fahrgeschwindigkeit bis zu 18 km/h. Das dreiteilige Metallklappdach ist innen komplett verkleidet und somit gut geräuschgedämmt und voll wintertauglich. So weit die langweiligen Fakten. Das, was neben dem Offenfahren aber wirklich Spaß macht, ist das Öffnen und Schließen! Leider muss immer irgendjemand den Finger am Drücker des Dachmechanismus haben, dem die Öffnungsprozedur dann entgeht. Denn diesem Wunderwerk der Technik zuzusehen, wie sich diverse Fahrzeugteile öffnen, verschieben, drehen und andere klappen und schließen und schlussendlich wieder allesamt irgendwo verschwinden, ist jedesmal faszinierend.

Im echten Leben steht das M4 Cabrio aber vermutlich immer offen in der Garage. Geschlossen wird man ihn nur fahren, um die Schwiegermutter vom Bahnhof abzuholen. Wenn man sonst unterwegs ist und am sorgenfreien Horizont doch eine schwarze Wolke auftaucht, hilft eine Kehrtwendung und Vollgas in die andere Richtung. Der M4 ist sowieso schneller als das Wetter.

Im Cockpit finden wir alles, was das Sportlerherz begehrt: für die Optik gibt’s farblich akzentuierte Ziernähte und M-Logos, so weit das Auge reicht. Für das Feeling gibt’s die eingangs erwähnten tiefen, engen Sportsitze und das gut in der Hand liegende M-Sportlenkrad.

Und dass der Auftritt nicht bloße Show ist, merken wir, als wir das Tier mit dem Startknopf wecken. Der drei Liter große Biturbo-Sechszylinder brummelt los und der Ton wird im Carport gleich mal angenehm verstärkt. Recht so, wenn man mal früh raus muss, brauchen die Nachbarn auch nicht mehr zu schlafen.

Aber jetzt beginnt die Qual der Wahl: Neben dem Schalthebel unseres wunderbaren Doppelkupplungsgetriebes ("M-DKG") finden wir getrennte Einstellmöglichkeiten für Lenkung, Fahrwerk, Schaltverhalten und Motordynamik. Es kann jeweils in 3 Stufen zwischen Efficient und Sport+ variiert werden. Wir können uns also unseren Lieblings-M4 zusammenbasteln.

Der Einfachheit halber lassen sich zwei Fahrzeugkonfigurationen am Lenkrad mit den Tasten M1 und M2 abspeichern. Zum Beispiel der gemütliche Schiegermutter-Bahnhof-Modus auf M2 und der scharfe Hügelland-Kurven-Modus auf M1. Jetzt bloß die Tasten nicht verwechseln!

Was passiert, wenn 431 Pferde mit 550 Nm losgelassen werden, lesen Sie nach Klick auf diesen Link.

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