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Knutschkugel mit Biss

In der 105 PS starken Version hat der Fiat 500 TwinAir einen ziemlichen Biss, obwohl nur zwei Zylinder unter seiner kurzen Haube arbeiten.

Bianca Burger/mid

Die rundlichen Formen des Fiat 500S lassen zunächst nicht eindeutig vermuten, dass der Buchstabe "S" im Namen für Sportlichkeit steht. Wer dann losfährt, wird eines Besseren belehrt.

Mit seinen 77 kW/105 PS hat die Knutschkugel aus Bella Italia einen ziemlichen Biss, obwohl nur zwei Zylinder unter der kurzen Haube arbeiten. 0,9 Liter Hubraum reichen dank Turbolader für 145 Newtonmeter Drehmoment bei 2.000/min.

Auf der Autobahn verhungert der Cinquecento in keiner Weise, der Verbrauch bleibt bei weniger forscher Fahrt mit rund 6 Litern auf 100 Kilometer noch im Rahmen. Die Optik erregt obendrein Aufsehen.

Die dunkle mattgrüne Lackierung fällt auf, in samtenen Mattschwarz schimmern die 16-Zoll-Leichtmetallräder. Im Innenraum leuchten farbige Akzente und damit nicht jeder Dahergelaufene hineinschauen kann, sind die Fenster im Fond dunkel getönt.

Für die Großfamilie ist der 500er nicht gedacht, auch wenn das früher einmal anders war. Heute hält Fiat die 500L-Versionen für alle bereit, die eher mit mehreren Mitfahrern samt Gepäck als nur zu zweit verreisen wollen.

Als Viersitzer taugt das Wägelchen nur sehr bedingt und zudem nur auf der Kurzstrecke. Fahrer und Beifahrer sind vorn gut aufgehoben, Beine, Kopf und Ellbogen genießen gewisse räumliche Freiheiten. Auf der Rückbank fühlen sich nur Kinder wirklich wohl.

Der Nachteil: Den 500er gibt es nur mit zwei Türen, wer einen Kindersitz im Fond befestigen will, muss den Kopf einziehen und nach hinten krabbeln. Der Kofferraum ist ebenfalls knapp geschnitten, gerade mal 185 Liter Gepäck finden Platz.

Das Umklappen der Rückbank bringt etwas Entspannung, wobei auch 550 Liter als maximales Ladevolumen keine Meisterleistung sind.

Im Innenraum lässt sich das komplette Infotainment-System über den 7-Zoll-Touchscreen bedienen. Fiat hat hier auf die Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern gesetzt. Die leitende Stimme für die Streckenführung kommt von TomTom, der dicke Bass dröhnt aus dem Soundsystem von BeatsAudio.

Damit haben die Italiener eindeutig die richtige Wahl getroffen. Die Zielführung ist präzise, die Bedienung kinderleicht. Der Sound könnte nicht besser sein, eigene CDs können jedoch nicht abgespielt werden. Hier hat Fiat die moderne Alternative mit AUX- und USB-Anschluss gewählt.

Beim Fahrverhalten spielt das "S" die erste Geige. Die Federung ist sportlich gehalten und entsprechend hart, die Lenkung sehr direkt. Damit lässt es sich eilig um die Kurven flitzen.

Das manuelle 6-Ganggetriebe ist fein abgestimmt und schaltet präzise. Das ist gut so, denn beim Beschleunigen mag der 105-PS-Zweizylinder auf Umdrehung gehalten werden. Im niedrigen Bereich der Drehzahl will er nicht recht in Stimmung kommen. Drehzahlanzeige und Turbolader-Status werden im Sportmodus angezeigt, der kann per Knopfdruck aktiviert werden.

Und der Preis? 17.850 Euro (Deutschland: 17.290 Euro) sind für das Sportmodell des Fiat 500 fällig, nicht unbedingt ein Schnäppchen für einen Kleinstwagen, selbst mit 105 PS. Lediglich um 300 Euro günstiger ist er als "Lounge", mit eleganter statt sportlicher Ausstattung.

Technische Daten Fiat 500 Twinair S

Zweitüriger Kleinwagen mit vier Sitzplätzen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 3,55/1,63/1,49/2,30, Kofferraumvolumen: 185-550 l, Leergewicht: 930 kg, max. Zuladung: 440 kg, Tankinhalt: 35 l.
Antrieb: Zweizylinder-Turbobenziner, Hubraum: 875 ccm, max. Leistung: 77 kW/105 PS bei 3.750/min, max. Drehmoment: 145 Nm bei 2.000/min, 0-100 km/h: 10,0 s, Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h, manuelles 6-Ganggetriebe, Normverbrauch: 4,2 l Benzin/100 km, CO2-Emission: 92 g/km, Testverbrauch: 6,1 l Benzin/100 km, Vorderradantrieb.
Preis: 17.850 Euro (Deutschland: 17.290 Euro).

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