AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Diesel-Wiesel

Der Audi A3 erhielt ein leichtes optisches und ein kräftigeres technisches Facelift. Wir testen ihn als A3 Sportback mit 150-PS-TDI und Allradantrieb.

Georg Koman

Im Zuge des aktuellen Facelifts erhielt der Audi A3 einen kessen Zacken in den Frontscheinwerfern und ein paar leichte Adaptionen an Stoßfängern & Co. Echte Neuerungen gab es aber hauptsächlich in Bezug auf die Technik.

Neuerdings gibt es nämlich auch für den A3 das spektakuläre "Virtual Cockpit", das um 581 Euro die üblichen Armaturen verschieden groß darstellen und auf Wunsch auch die Navigationskarte ins 12,3 Zoll breite Sichtfeld einblenden kann. Zusätzlich verfügt der vergrößerte Dreh-Drücksteller des Infotainment-Systems jetzt über eine berührungsempfindliche Oberfläche, auf die man mit dem Finger Buchstaben oder Zahlen malen kann.

Kräftig aufgerüstet wurde bei den Assistenzsystemen. So sind etwa der weiterentwickelte Active Lane Assist (Spurhalte-Assistent) und der Pre Sense Front Assist (aktiver Bremsassistent) samt vorausschauendem Fußgängerschutz ebenso zu haben wie der Stauassistent, der bis 65 km/h mit der Adaptive Cruise Control (adaptiver Tempomat) mit Stop-and-Go-Funktion zusammenarbeitet.

Neu sind auch der optionale Emergency Assist, der im Notfall bis zum sicheren Stillstand bremst und der Querverkehrs-Warner, der beim Rückwärts-Ausparken vor querenden Fahrzeugen warnt. Ebenfalls als Extra bietet Audi LED-Scheinwerfer und erstmals auch Matrix-LED-Scheinwerfer an, Xenon-Leuchten sind Serie. Neu beim Interieur sind zum Beispiel das auf Wunsch beheizbare Lenkrad und der Fahrersitz mit Massagefunktion.

Der Zweiliter-TDI leistet im getesteten Audi A3 Sportback 150 PS und bietet das satte Drehmoment von 320 Nm. Sinnvoll, diese Schubkraft auf alle vier Räder zu verteilen, auch wenn der Aufpreis für den quattro mit 3.000 Euro nicht ohne ist.

Kleiner Wermutstropfen: Allradantrieb in Kombination mit 150 PS gibt es nur mit Schaltgetriebe. Wer Automatik will, muss zur stärkeren 184-PS-Version des gleichen Motors greifen, oder mit Vorderradantrieb auskommen.

Das Sechsgang-Schaltgetriebe gehört immerhin zu den besten seiner Zunft, ist gleichermaßen exakt wie kurzwegig und gut abgestuft. Gleiches gilt für die sehr präzise und angenehm direkte Lenkung.

Der TDI selbst offenbart seine Bauart nur im Kaltlauf, danach läuft er leise, geschmeidig und bietet solide Fahrleistungen. Der Sprint auf 100 km/h ist nach 8,3 Sekunden erledigt, dank Allradantrieb ändert sich daran auch auf nasser Straße nicht allzu viel.

Den Verbrauch des allradgetriebenen 150-PS-TDI gibt Audi mit 4,7 Litern pro 100 Kilometer an, im Test waren es 5,8 Liter. Ein SCR-System zur Stickoxidreduktion ("AdBlue") erspart sich der A3 übrigens, er kommt mit einem NOx-Speicherkatalysator aus.

Material- und Verarbeitungsqualität des Audi A3 Sportback sind über jeden Zweifel erhaben. Die Sitzposition ist sehr gut, die Sitze selbst sind straff und bequem. Ausreichend Platz gibt es auch in Reihe zwei, wo Bein- und Kopffreiheit auch für Größergewachsene passen.

Das Ladevolumen bleibt auch nach dem Facelift bei 340 bis 1.220 Litern. Ein brauchbarer Wert, zudem schwingt die Heckklappe weit auf, die Ladekante ist angenehm niedrig und die Variabillität (2:1:2 umlegbare Fondlehnen) geht in Ordnung.

Der Federungskomfort kann sich trotz aller Sportlichkeit sehen lassen, unser Testwagen war aber auch mit "Audi magnetic ride" (adaptive Dämpfer-Regelung) um rund 1.200 Euro ausgestattet. In diesem Fall ist der Wagen um 1,5 Zentimeter tiefer gelegt, die Dämpfungshärte ist aber dreistufig justierbar.

Bei (zu) schneller Kurvenfahrt untersteuert der A3 spät, aber doch. Heck-Schwenks sind kaum provozierbar. Sehr gut: die fein dosierbaren und kraftvollen Bremsen.

Auf dem Preiszettel des getesteten Audi A3 2.0 TDI quattro Sport stehen wohlfeile 35.390 Euro. Die Ausstattungslinie "Sport" umfasst unter anderem 17-Zoll-Räder, Sportsitze, Sportfahrwerk, ein unten abgeflachtes Multifunktions-Lederlenkrad und diverse Alu-Applikationen.

Plus
+ kraftvoll-bulliger Motor
+ hervorragende Traktion
+ sportbetonte Ausstattung
+ braver Verbrauch
+ hohe Verarbeitungsqualität

Minus
- typischer Premium-Preis

Resümee
Wem 35.000 Euro für ein Kompaktauto mit der "zivilen" Leistung von 150 PS nicht zuviel erscheinen, der wird mit dem Audi A3 Sportback 2.0 TDI quattro Sport durchaus seine Freude haben. Ein kräftiger Schuss Sportlichkeit bei geringem Verbrauch, hohem Praxiswert und Souveränität unter allen Wetterbedingungen machen aus dem allradgetriebenen A3 Sportback eine ausgesprochen runde Sache.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Afra Porsche von der Letzten Generation und Gerhard Lustig vom Volksbegehren "Kosten Runter!" diskutieren bei Wolfgang Schiefer darüber, ob Autofahren günstiger werden muss, wie man alle Menschen mobil machen kann und wer das Ganze zahlen soll.

Diesel um 1,169 Euro? Ein Fehler!

Billigdiesel führt zu Ansturm auf Tankstelle

Am 29. Jänner fuhren zahlreiche Diesellenker nach Horn zum Spritsparen. Eine Tankstelle hatte einen fehlerhaften Preis ausgewiesen – erst am 30. Jänner in der Früh wurde der Lapsus bemerkt. Glück gehabt: Zurückzahlen müssen die Glücklichen die Differenz nicht.

Die Abmeldung eines Fahrzeugs kann eine mühsame Aufgabe sein, aber in Deutschland ist sie gesetzlich vorgeschrieben. Doch in Zeiten der Digitalisierung gibt es eine zeitgemäße Lösung, die den Prozess erheblich erleichtert.

Der Prozess bringt erstaunlich viel

Warum eine DPF-Reinigung sinnvoll ist

In der heutigen Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen, gewinnt die Reinigung des Dieselpartikelfilters (DPF) an Bedeutung.

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.

Pro und Contra – Diskussion auf Puls 4

Auf der Straße festkleben: Protest oder Zerstörungswut?

Vertreter aus der Politik, der Autofahrer-Lobby und von der Letzten Generation versuchen – vergeblich – auf einen grünen Zweig zu kommen: Wie kann man gemäßigt aber zielführend auf ein Thema aufmerksam machen, ohne zu (zu) drastischen Mitteln zu greifen?