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Auf großer Tour

Nach dem Facelift begibt sich der BMW 3er GT aufgefrischt in den nächsten Lebensabschnitt. Wir testeten den 320d mit 190 PS und Allradantrieb.

Bernhard Reichel

Es ist nicht lange her, da hielt BMW eisern an klassischen Karosserieformen fest. Der überraschende Erfolg des X6 ebnete Crossover-Konzepten in allen Modellreihen den Weg. Mit 3er GT und 4er Grand Coupé hat BMW gleich zwei gestreckte Hoch- und Tiefbaukonzepte im Programm.

Die Symbiose aus den Vorzügen von Limousine, Kombi und Coupé verschmelzen beim 3er GT äußerst gelungen, dass liegt auch daran, dass die Entwickler nicht einfach einen üppigeren Dachaufbau aufsetzten, sondern alle Bauteile entsprechend fülliger gestalteten.

Mit 4.82 Meter Länge übertrifft der GT Limousine und Touring um rund 20 Zentimeter. So überrascht es auch kaum, dass der Gran Turismo trotz sehr flacher Heckscheibe auch mehr Kofferraumvolumen bietet. Unter die wuchtige Heckklappe passen 520 bis 1.600 Liter Volumen, sofern man auch noch die Rücksitze umklappt.

An diesen bekannten Grundwerten rüttelt auch das Facelift nicht. Von außen erkennt man es hauptsächlich am neuen Scheinwerfer-Innenleben. Die Lichtlinien sind, dank nun serienmäßiger LED-Technik, deutlich scharfkantiger. Auch Nebelscheinwerfer und Fernlicht erstrahlen in LED-Form. Das Rückleuchten-Design wurde ebenso aufgefrischt. Zwei neue Metallic-Lackierungen und drei neue Felgendesigns gab es ebenfalls im Zuge des Facelifts.

Neben drei neuen Benzinern wurden auch die Dieselaggregate optimiert. Unser getesteter Diesel 320d soll bis zu 13,8 Prozent weniger Emissionen ausstoßen. Der Vierzylinder-Turbo schickt per Acht-Gang-Automatik nette 190 PS und vor allem bis zu 400 Nm Drehmoment an seine vier angetriebenen Räder. Das wuchtet den 1,8 Tonner in 7,7 Sekunden auf Tempo 100 und bei Bedarf auf maximale 225 km/h.

Auch im Inneren blieben die Bayern nicht untätig und bezogen es mit höherwertigeren Materialien. Mehr Chrom findet sich in Details rund um die Bedienelemente. Neue Dekorhölzer, Polsterfarben und
Lederausstattungen stehen zur Wahl.

Die Benutzeroberfläche mit nun übersichtlicherer Kacheloptik des Navigationssystems Professional wurde intuitiver gestaltet. Smartphones können nun auch induktiv geladen werden und mit der Außenantenne des Fahrzeugs gekoppelt werden.

Trotz aller Veränderungen in der Autowelt fühlt man sich im GT gleich zu Hause. Auch der orange Tacho und ein manueller Handbremshebel durften überleben. Das optionale M-Lenkrad erfreut die Augen und liegt perfekt in der Hand.

Man fühlt sich wohl, sitzt höher, aber eben nicht zu hoch. Die Sitze sind fein und lassen auch lange Strecken ohne Probleme zu. Beachtlich ist die großzügige Kopffreiheit auf allen Plätzen, insbesondere die Fondgäste haben ordentlich Platz.

Das Triebwerk geht munter und kraftvoll ans Werk und stört die Insassen akustisch auch nicht weiter mit seiner Selbstzünder-Herkunft. Als Draufgabe ist der GT mit 6,4 Litern Testverbrauch auch noch erfreulich sparsam und liegt akzeptabel über dem Normverbrauch von 4,8 Litern. Die Automatik wechselt sauber und stets passend die Gänge. Da braucht man die angenehmen Schaltwippen hinterm Lenkrad gar nicht mehr.

Das Handling macht genauso viel Freude wie bei den flacheren Geschwistern. Sehr fein ist die variable Sportlenkung (optional), der Allradantrieb lässt den Wagen auf der Straße kleben. Gefühlt unterstützt er die Vorderräder nur so weit wie nötig. Man wähnt sich als Hecktriebler-Pilot und hat immer wieder ein gewisses Quertreibe-Bedürfnis, was natürlich spätestens das ESP unterbindet.

Das viel Vertrauen vermittelnde Fahrwerk ist gelungen sportlich und komfortabel zugleich abgestimmt, so wankt der GT kaum, filtert Straßenunebenheiten aber sauber weg.

Unser 320d-Testwagen in der Ausstattungslinie "M-Sport", mit Allrad und Automatik startet bei 53.365 Euro, inklusive einem zusätzlichem Nova-Prozent (7%). Der 320d Gran Turismo kommt für mindestens 42.400 Euro als Hecktriebler mit Sechsgang-Handschaltgetriebe, optional gibt es für etwa 2.600 Euro das Steptronic-Getriebe mit acht Gangstufen.

Als x-Drive werden 45.300 Euro fällig, bzw. 47.436 Euro für den komfortablen Entfall des Kupplungspedals. Der BMW 3er Gran Turismo ist bereits serienmäßig gut ausgestattet, unter anderem mit Klimaautomatik, schlüssellosem Motorstart, sechs Airbags, Voll-LED-Scheinwerfern, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Multifunktions-Lederlenkrad.

Das "Österreich-Paket Plus" für attraktive 635 Euro enthält die empfehlenswerte variable Sportlenkung, Einparkhilfe und Scheinwerfer-Waschanlage. Eine Rückfahrkamera gibt es für 360 Euro, automatisch abblendende Innen- und Außenspiegel kosten 398 Euro. Für die Surround-Sound-Anlage von Harman Kardon legt man 1.168 Euro auf den Tisch. Das Navigationssystem Professional gibt es für 3.239 Euro im Business Paket Plus, das auch noch alle möglichen Auskunftsdienste bietet.

Plus
+ kraftvoller, sparsamer Motor
+ gutes Handling
+ viel Platz
+ zurückhaltender Verbrauch

Minus
- kein Heckscheibenwischer

Resümee
Am BMW 3er GT gab es wenig Nachbesserungsbedarf, so fiel das Facelift entsprechend vorsichtig aus. Der größte 3er bietet ordentlich Platz und bereitet beim Reisen viel Freude. Der 190-PS-Diesel geht munter ans Werk und der Verbrauch bleibt absolut im Rahmen. Als "M-Sport"-Modell besonders attraktiv.

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