CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Röhrls Liebling

ein Auto hat Walter Röhrl ganz besonders in Herz geschlossen, den Porsche 911 SC San Remo. Ihn zündet er beim 4. Roßfeld-Bergpreis.

mid/rlo

Selbst ein Formel-1-Weltmeister wie Sebastian Vettel bekommt leuchtende Augen, wenn er einen Künstler wie Walter Röhrl am Lenkrad drehen sieht. Auch im Alter von 69 Jahren hat der "Lange" aus Regensburg nichts von seiner fahrerischen Klasse eingebüßt.

Das stellt er jetzt wieder beim 4. Edelweiß-Bergpreis auf dem Roßffeld bei Berchtesgaden im Porsche 911 SC unter Beweis. Walter Röhrl ist bis heute der einzige deutsche Rallye-Weltmeister. Und er gewann die legendäre Rallye Monte Carlo gleich vier Mal - und das mit gleich vier unterschiedlichen Marken: Fiat (1980), Opel (1982), Lancia (1983) und Audi (1984).

Doch ein Auto hat Walter Röhrl ganz besonders in Herz geschlossen, den Porsche 911 SC San Remo. Dabei hat er mit dem Rennwagen keinen einzigen Titel geholt, ja noch nicht einmal einen WM-Lauf gewonnen.

1981 bestritt er mit diesem Modell den ersten und einzigen Wettbewerbseinsatz: die "Rallye San Remo" auf den kurvenreichen Bergstraßen der italienischen Adria (Bild oben). Doch dieser eine Einsatz ist offenbar in bleibender Erinnerung geblieben. Auch 35 Jahre später hat diese Liebe zwischen Rallye-Fahrer und Sportwagen keinen Rost angesetzt. Im Gegenteil.

"Der San-Remo-Elfer ist der beste Rallye-Porsche, den ich jemals gefahren bin", sagt Walter Röhrl. Er wollte damit damals die Allradler schlagen, und das wäre ihm auch fast gelungen. "Wir waren auf Asphalt deutlich schneller. Der 911 hatte eine sagenhafte Traktion und Leistung." Zwischen 2008 und 2011 restaurierte das Porsche-Museum den 911 SC liebevoll. Und dann feierte er bei der Targa Tasmania 2011 ein Comeback - mit Walter Röhrl am Steuer.

Nach einem kurzen Dornröschenschlaf wird der 911 SC jetzt wieder wach geküsst. Natürlich von Walter Röhrl. Der rüstig gebliebene Sportwagen gehört zu den automobilen Stars beim "Internationalen Edelweiß Bergpreis Roßfeld Berchtesgaden". Damit schließt das Porsche-Museum seine fahrenden Einsätze 2016 ab - und das mit einem Paukenschlag.

"Es wird ein Riesen-Vergnügen, dieses Auto hier wieder zu fahren", sagt Walter Röhrl (Bild links) vor seiner Ausfahrt mit dem 911 SC. Dem zweimaligen Rallye-Weltmeister wird eine besondere Ehre zuteil, denn das Motto des Rossfeldrennens lautet: "Die Rennwagen des Walter Röhrl".

Das Bergrennen am Roßfeld zählt zu den traditionsreichsten deutschen Motorsport-Veranstaltungen. In den 1960er Jahren hat Porsche dort im Rahmen der Europa-Bergmeisterschaft etliche Siege und Bestzeiten eingefahren.

Zu den bekanntesten Porsche-Piloten am Rossfeld zählen Rennfahrer wie Hans Herrmann, Sepp Greger, Rudi Lins, Eberhard Mahle, Gerhard Mitter oder Rolf Stommelen. Zur 4. Auflage des Rossfeldrennens schickt das Porsche-Museum jetzt neben dem 911 SC San Remo die Modelle 356 B 2000 GS Carrera GT (1963), besser bekannt als "Dreikantschaber", sowie 911 Carrera RSR (Baujahr 1973) an den Start.

Ein Österreicher darf bei der Kletter-Tour natürlich nicht fehlen. Rennfahrer Rudi Lins wird deshalb mit dem Porsche 718 W-R (Bild links oben) den sechs Kilometer langen Berglauf absolvieren. Der Rennwagen wird auch liebevoll "Großmutter" genannt. Den Beinahmen bekam das Fahrzeug aufgrund seines ungewöhnlich langen Renneinsatzes im Motorsport verliehen.

Der 718 W-R siegte 1963 und 1964 bei der Europa-Bergmeisterschaft und errang mit Edgar Barth zweimal den Meistertitel. Der Urahn des heutigen 718 Boxster, der 718 RS 60 Spyder, rundet das illustre Teilnehmerfeld ab.

Doch einer wird sie alle in den Schatten stellen: Walter Röhrl und sein Porsche 911 SC. Selbst die besten Rennfahrer der Welt ziehen voller Respekt ihren Hut vor dem "Langen". "Rallye-Fahrer sind Künstler. Wie die ihr Auto beherrschen, das ist unglaublich", sagte einst keine Geringerer als der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher.

Und Christian Danner, Ex-Rennfahrer und heute als Formel-1-Experte für den Fernsehsender RTL am Mikrofon, sagt: "Walter ist ein Genie. Sein Level an Perfektion ist unerreicht." Das muss die Rallye-Ikone niemandem mehr demonstrieren, tut es aber immer wieder gern. Ein paar spektakuläre Drifts mit dem Porsche 911 SC sind somit garantiert.

News aus anderen Motorline-Channels:

4. Edelweiß-Bergpreis am Roßfeld

Weitere Artikel:

Beschützt sei, was man liebt

Oldtimer - Was kostet eine gute Versicherung?

Oldtimer sind mehr als nur Fahrzeuge, sie sind oft liebevoll gepflegte Sammlerstücke mit hohem emotionalem und materiellem Wert. Eine passende Versicherung ist daher unerlässlich, um diesen besonderen Besitz zu schützen.

Viel Wetter, viel Freude

Ennstal-Classic 2023: Bericht nach Tag 1

Der Prolog zur Ennstal-Classic 2023 ist gefahren, fast alle Teilnehmer haben nach einer 430 Kilometer langen Runde von Gröbming über Trieben, Taggenbrunn in Kärnten und die Nockberge ins Ziel in Schladming gefunden.

Flashback Garage startet Crowdfunding

Elektrische Oldtimer bald aus Wien

Emotionen von damals ohne die Emissionen von heute – so lautet das Motto der Flashback Garage, die Oldtimer mit Elektromotor und Batterie versorgt. Für den ersten Schritt werden noch Interessenten gesucht, die sich per Crowdfunding beteiligen. Da reicht sogar der Kauf eines hochertigen T-Shirts. Vielleicht als Geschenk!

Die Ennstal-Classic 2023 ist entschieden

Ennstal-Classic 2023: Schlussbericht

Die Sieger der Ennstal-Classic 2023 heißen Helmut Schramke / Peter Umfahrer auf Jaguar XK150 von 1960, sie gewinnen nach 2003, 2006 und 2012 zum, vierten Mal. Auf Platz 2 landeten Sebastian Klackl und Nicola Kovacic-Klackl auf Mini 1000 MKII, Platz 3 erreichten Peter Schöggl und Wolfgang Artaker auf Alfa Romeo Spider Verloce 1750 von 1970.

Die Mühen vieler Väter

Helden auf Rädern: Audi 60

Schöne Audis heißen Avant. Früher aber nicht, wobei es Anfangs nicht einmal für einen Beinamen gereicht hat. Die „60“ bekam der F 103 als erster Nachkriegsaudi auch erst später verpasst.

Trotz Wetterkapriolen auch heuer ein Highlight

Ennstal-Classic 2023: Die Zusammenfassung

Ein neues Reglement, das noch mehr Spannung versprach, ein Wiederholungssieger, mit dem zu rechnen war und Wetterkapriolen, die es den Teilnehmern schwer machten, erfolgreich durchzukommen. Das waren die Ingredienzien der 31. Auflage der Ennstal-Classic 2023.