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Wiederentdeckt: der letzte Horch, Bj. 1953

Das Wunder von San Angelo

Nach Jahrzehnten unter texanischer Sonne ist das letzte Fahrzeug der Marke Horch in Europa & wird in den nächsten Jahren restauriert.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Hier sehen Sie Bilder des letzten gebauten Horch einst & jetzt!

Im Jahr 1953 war die Auto Union gerade dabei, sich wieder zu erfangen. Einige Produktionsstätten waren durch die deutsche Teilung abgespaltet.

Dazu gehörten auch die Horch-Werke in Zwickau. Deshalb war an die Reaktivierung der ältesten Marke im Verbund der Auto Union nicht mehr zu denken. Auch die Marke Wanderer wurde nicht als Autohersteller reaktiviert; die Zukunft gehörte DKW und in der Folge, bis heute, Audi.

Nicht dass man nicht mit einer Renaissance des großen Luxus von Horch spekuliert hätte – so entstand eben im Jahr 1953 ein repräsentativer Wagen für den Chef der Auto Union.

Nach dem Herrn Generaldirektor wurde die Limousine intern als Bruhn-Horch bezeichnet.

Neuer Aufbau, alte Werte: Gebaut wurde dieses Auto als einziger Horch im DKW-Werk Ingolstadt, unter dem noblen Blechkleid kam ein Vorkriegs-Chassis des Jahres 1938 vom Typ 830 BL zum Einsatz.

Ein US-Soldat erwarb einige Jahre später das Fahrzeug und nahm es mit sich in die USA.

Dort fiel es Al Wilson aus San Angelo, Texas in die Hände. Er sammelt Autos, aber er parkt leider im Freien, was den Zustand des vier Jahrzehnte in der Prärie abgestellten Wagens erklärt.

Nebenbei liefen Recherchen über die Provenienz des Autos; aber erst unlängst "horchte" man in der Audi-Tradition auf und erkannte die Bedeutung des Fundstückes.

Jetzt steht der letzte Horch für einige Wochen unrestauriert in einer Ausstellung im Audi museum mobile, dann gehen die Restauratoren an die umfangreiche Arbeit.

Ungefähr zwei Jahre soll es dauern, bis der 3,5 Liter große V8-Motor wieder erwacht und das Unikat ins Leben zurückkehrt.

Auto Union: lange Geschichte, kurz erzählt

Die Audi AG ist seit 1985 der Rechtsnachfolger der Auto Union. Die Ursprünge liegen in der 1899 gegründeten Firma von August Horch. 1901 wurde das erste Automobil gebaut.

1909 nahm der Firmengründer allerdings den Hut und startete mit einem neuen Unternehmen frisch durch. Als Namen wählte er "Audi" (lateinisch für "horch!").

Als Auswirkung der Wirtschaftskrise der 1930er wurden die Firmen Horch, Audi, DKW und Wanderer von den an ihnen beteiligten Banken in die Fusion geführt - eine Parallele zu Österreich, wo zu dieser Zeit aus ähnlichen Gründen die Fusion von Steyr und Austro-Daimler über die Bühne ging.

"Auto Union" als eigene Marke gab es vor dem Weltkrieg nur auf den Rennwagen des Konzerns, die 1934 erstmals am Start waren.

Nach dem Kriegsende gab es zunächst die Marke DKW wieder, bis 1958 Mercedes-Benz die Kontrolle übernahm. Die großen DKW wurden damals in Auto Union umbenannt.

Das blieb so bis 1965, als auf Initiative des neuen Eigentümers VW das Signet der Auto Union verschwand und der Name Audi nach einem Vierteljahrhundert Pause reaktivierte. 1969 fusionierte die Auto Union mit NSU.

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