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Der Motorsport trauert um Ove Andersson

Ove Andersson, ehemaliger Rallyepilot und jahrelanger Toyota-Motorsportchef, ist im Alter von 70 Jahren bei einem Autounfall verstorben.

Ove Andersson ist am Mittwoch ums Leben gekommen, der Schwede wurde im Rahmen der Oldtimerrallye „Milligan Vintage Trial” in Südafrika mit seinem Volvo 444 aus den 50er Jahren in einen tödlichen Unfall verwickelt.

Andersson hatte seine Karriere im Motorsport 1962 als Rallyefahrer am Steuer eines Saab begonnen und heuerte später beim Lancia-Werksteam an, nahm zwischendurch auch an großen Sportwagenrennen wie der Targa Florio oder den 24 Stunden von Daytona teil. Seine größten Erfolge feierte er jedoch im Rallyesport, zum Beispiel seinen Sieg bei der Safari-Rallye 1975. Einer seiner Copiloten war in jenen Jahren übrigens Jean Todt.

Später baute Andersson sein eigenes Team auf, mit dem er 1975 von Schweden nach Brüssel, 1979 dann in die Nähe von Köln umzog. Als sich das Toyota Team Europe, wie es nach dem Verkauf an den japanischen Automobilgiganten hieß, 1999 aus der Rallye-WM zurückzog, hatten Anderssons Mannen trotz der Disqualifikation im Jahr 1995 und der anschließenden Sperre für 1996 nicht weniger als vier Fahrer- und drei Herstellertitel errungen, unter anderem mit Carlos Sainz.

Eine weitere Bühne fanden Andersson und sein Team in Le Mans. Der Toyota GT-One wurde von TTE federführend entwickelt und ist der bislang erfolgreichste Rennsportwagen der japanischen Marke. 1998 und 1999 war man mit dem GT-One beim 24-Stunden-Klassiker dabei, der Sieg blieb der Kölner Mannschaft jedoch verwehrt: Trotz fulminanter Aufholjagd und schnellster Rennrunden gab es in der ’99er-Ausgabe „nur” Platz 2. Danach passte der GT-One in kein Reglement mehr, wurde allerdings immer wieder als Testfahrzeug für die Entwicklung von Formel-1-Komponenten herangezogen.

Denn als der Toyota-Konzern die Entscheidung traf, in die Formel 1 einzusteigen, wurde Anderssons Team mit dem Aufbau des Teams betreut. Der Schwede führte Toyota im ersten Rennen zum ersten WM-Punkt, musste seinen Posten im Jahr 2003 aber wegen des Erreichens des Pensionsalters, das von japanischen Unternehmen strikt eingehalten wird, räumen. Allerdings blieb er noch bis 2007 in beratender Funktion tätig.

Ove Andersson hinterlässt eine Ehefrau, zwei Söhne und eine Tochter.

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