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Formel 1: News

Ross Brawn muss wohl Mercedes verlassen

Laut McLaren wechselt deren langjähriger Mitarbeiter Paddy Lowe 2014 zu Mercedes – dann jedoch müsste Ross Brawn laut Toto Wolff das Team verlassen.

Paddy Lowe hielt in den vergangenen Wochen die Gerüchteküche ordentlich am Köcheln. Zunächst sah es so aus, als würde der langjährige McLaren-Technikchef von Toto Wolff zu Williams gelotst werden, doch dann wechselte der Österreicher zu Mercedes - angeblich mit Lowe im Gepäck.

Das Dementi von McLaren ließ nicht lange auf sich warten: Bei der Präsentation des MP4-28 behauptete Teamchef Martin Whitmarsh, von einem Abschied können nicht die Rede sein - Lowe stellte sich nur deshalb nicht den Medien, weil dies zu viel Unruhe erzeugen würde und er sich lieber auf seine Arbeit konzentrieren wolle.

Seit wenigen Tagen ist aber bekannt, dass Lowes Arbeit bei McLaren dieses Jahr von Tim Goss durchgeführt wird. Lowes Abschied mit Saisonende ist damit nach 20 Jahren in Woking gewiss - bis dahin wird der Brite zwar noch bei McLaren arbeiten, aber nicht mehr in die heiklen Entwicklungsbereiche eingebunden sein.

Und nun ist auch bestätigt, wo die Reise hingeht - zu Mercedes. "Paddy hat die Entscheidung getroffen, zu Mercedes zu gehen, und wir wünschen ihm Alles Gute", sagt McLaren-Sportdirektor Sam Michael gegenüber Sky Sports F1.

Wolff, der bei Mercedes für den Motorsport-Bereich verantwortlich zeichnet und zudem beim Formel-1-Team geschäftsführender Direktor ist, meinte kürzlich gegenüber der FAZ noch, dass der Deal mit Lowe noch nicht in trockenen Tüchern sei: "Wir haben uns sehr stark angenähert, aber es ist noch zu früh, darüber zu sprechen."

Brawn: "Wenn ich gehe, würde Paddy kommen"

Die Frage ist, welche Funktion Lowe bei Mercedes bekleiden würde - und was dann aus dem aktuellen Teamchef Ross Brawn wird. In Brackley arbeiten derzeit mit Brawn, Bob Bell, Aldo Costa und Geoff Willis vier Ingenieure, die bei Teams bereits die Technikverantwortung getragen haben.

Insider sind der Ansicht, dass die flache McLaren-Struktur der Grund war, dass Lowe das Team verlässt, doch auch bei den "Silberpfeilen" gibt es viele Führungskräfte.

Ein Wechsel würde aber Sinn ergeben, wenn Lowe eine weitere Stufe in der Karriereleiter nach oben klettert und die Teamchef-Rolle übernimmt. Dass dies eine Option ist, gab sogar Brawn zu. Er meinte zwar, dass Lowe nicht zu Mercedes wechsle, "sollte ich mich aber entscheiden, das Team zu verlassen, dann würde Paddy kommen. Solch einen Plan gibt es."

Wolff will zu viele Häuptlinge vermeiden

Auch Wolff bestätigt nun, dass die Ablöse von Brawn bei Mercedes durchaus ein Thema ist: "Wenn Paddy Lowe zu Mercedes kommen sollte, dann würde es mit Ross eine ganz strukturierte Nachfolgeregelung geben, die in beidseitigem Wohlwollen und zum Vorteil des Teams geschehen wird." Er versichert: "Alles, was wir tun, ist mit Ross besprochen und abgestimmt."

Der Grund, warum es nach Wolffs Aussagen kein Mercedes-Team mit Brawn und Lowe geben wird, ist auch, dass man bereits eine enorme Anzahl an Führungspersönlichkeiten in Brackley hat. "Was wir sicher nicht wollen, ist ein Overload an Entscheidungsträgern. Jeder hat seinen spezifischen Aufgabenbereich."

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