MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: News

Hembery: „Jerez? Nein, absolut nicht“

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery erklärt, warum er mit der Entscheidung, 2015 nur noch in Europa zu testen, nicht glücklich ist.

Nachdem die Formel 1 das Testreglement für diese Saison gelockert hat, damit die Teams die Umstellung auf die neuen V6-Turbo-Antriebseinheiten stemmen, wird es nun wieder restriktiver. Während diese Saison drei Wintertestblöcke zu je vier Tagen - davon zwei Blöcke in Bahrain - erlaubt waren und auch während des Jahres nach einigen Rennwochenenden getestet wird, will man sich 2015 auf Europa konzentrieren und die Tage während der Saison verringern.

2016 sollen überhaupt nur noch zwei Wintertestblöcke über die Bühne gehen, um die Kosten zu senken. Sehr zum Leidwesen von Pirelli: Die Italiener wünschen sich seit Jahren mehr Testfahrten, damit sie ihre Pneus unter realen Bedingungen an aktuellen Autos entwickeln können. Sie stoßen sich vor allem daran, dass im Winter 2015 nicht mehr in der Wüste von Bahrain getestet wird.

Ursache für diese Entscheidung: Tests in Europa sind günstiger. "Es ist schade, denn dieses Jahr hatten wir aus unserer Sicht einen guten Kompromiss", trauert Pirellis Motorsportchef Paul Hembery gegenüber GPUpdate.net dem Testprogramm mit vier Tagen in Europa und acht Tagen in Bahrain nach.

Zur Erinnerung: Im Vorjahr war es bei den Tests in Jerez und Barcelona zu kühl, um ernsthafte Reifentests durchführen zu können. Ergebnis waren zahlreiche Reifenschäden sowie der umstrittene Reifentest von Mercedes, der schließlich vor dem FIA-Tribunal verhandelt wurde.

Diese Saison blieben derartige Skandale aus. "Es war eine Hilfe, vor der Saison nach Bahrain zu gehen", sagt Hembery. "Wir haben zwar nichts mehr verändert, aber zumindest wussten wir, wo wir stehen. In den vergangenen Jahren, als wir bei Kälte in Barcelona getestet haben, da dauerte es bis China, ehe wir wussten, was Sache ist. Da war es viel besser, auf eine repräsentative Strecke zu gehen."

"Egoistisch gesehen war das eine sehr gute Art und Weise, die Saison zu beginnen und während der Saison zu testen", bilanziert der Brite. Er hofft, dass das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen ist: "Wir werden anregen, dass unserer Ansicht nach der Sport zumindest einen Test in Bahrain austragen sollte, ehe das eine verlorene Gelegenheit ist. Weil die Teams einen Konsens benötigen, schätze ich nicht, dass es passieren wird, aber einige Teams finden, dass es uns schadet, wenn wir so etwas nicht mehr machen."

Hembery ist bewusst, dass die Kostenfrage der ausschlaggebende Grund war, in Zukunft von einem Bahrain-Test abzusehen. Daher macht er einen Vorschlag: "Wenn es etwas finanzielle Unterstützung für die Teams gibt, um dorthin zu reisen, dann könnte ein Test möglicherweise stattfinden."

Sollte es nicht so weit kommen, dann müsste Pirelli vermutlich mit den Strecken in Spanien Vorlieb nehmen. Im Gegensatz zur Vergangenheit fuhr man dieses Jahr in Jerez statt in Barcelona. Eine gute Entscheidung? "Barcelona ist gut, weil es den Start der Europasaison darstellt", findet Hembery. "Jerez? Nein, absolut nicht." Der Kurs in Jerez de la Frontera weist einen Asphaltbelag auf, der sich von den meisten anderen Kursen extrem unterscheidet - deswegen ist der Kurs aus Sicht des Reifenherstellers nur mäßig beliebt.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Nachgefragt beim viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel: Ob er wirklich über ein Comeback nachdenkt und mit wem echte Gespräche stattfinden

GP von Japan: Fr. Training

Regen in Suzuka: Oscar Piastri Schnellster

Oscar Piastri sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Japan und verdrängte damit Yuki Tsunoda noch von der Spitze

Das Saison-Highlight der Langstrecken-Rennen zweimal rund um die Uhr auf der Nürburgring Nordschleife bestätigte die ersten Saison-Ergebnisse: Die Porsche 911 GT3 sind aktuelle das Maß der Dinge, insbesondere die beiden türkisfarbenen Renner im Falken Design sowie der „Grello“ von Manthey.