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Formel-1-Launches 2015

„Die Farbe hat sich verändert“

Sebastian Vettel spricht über seine neue Herausforderung und wäre mit einem Sieg zufrieden, Kimi Räikkönen „gesprächig“ wie immer…

Fotos: Ferrari

Alles neu für Sebastian Vettel: Nachdem der Heppenheimer in der Formel 1 sechs Jahre für Red Bull unterwegs war, beginnt für den 27-Jährigen bei Ferrari in der Saison 2015 eine neue Zeitrechnung. Dabei muss sich der viermalige Weltmeister auf einige Neuerungen einstellen. Mit Kimi Räikkönen hat er einen neuen Teamkollegen, mit Maurizio Arrivabene einen neuen Teamchef - und auch sein Auto sieht plötzlich ganz anders aus.

"Zunächst einmal hat sich natürlich die Farbe verändert", beschreibt Vettel, der sein Red-Bull-Blau gegen ein schickes Rot eingetauscht hat, seinen SF15-T mit einem Lächeln und ergänzt: "Es ist eine neue Erfahrung für mich, aber ich denke, dass das Auto wirklich schön aussieht. Zu sehen wie alles zusammengesetzt wird, ist jedes Jahr immer etwas Besonderes. Du siehst zuerst die ersten Teile und dann das ganze zusammengebaute Auto."

"Das ist etwas Besonderes und ich kann es gar nicht abwarten auf die Strecke zu gehen und zu sehen, wie es sich anfühlt." Natürlich würden sich für ihn "gewisse Sachen" ändern: "Dabei geht es nicht so sehr um die Sitzposition, denn das wird alles extra angefertigt. Man kann also um Dinge bitten, die man haben möchte. Aber das Layout des Lenkrads und die Strategie sind natürlich anders."

"Es gibt eine Menge neue Dinge, die man lernen muss. Aber wir haben die Zeit dazu und wollen während der Tests in einen Rhythmus kommen", erklärt Vettel und berichtet: "Als ich das erste Mal hier war und die Möglichkeit hatte, das Auto von 2012 zu testen, war das schon etwas Magisches. Es war etwas ganz, ganz Besonderes und jetzt wird es noch einmal etwas Spezielles sein, die Saison 2015 anzugehen."

"Wenn in Melbourne bei meinem ersten Rennen für Ferrari die Lichter der Ampel ausgehen, dann wird das noch einmal etwas ganz Besonderes sein", freut sich Vettel, der seine Ziele für die Saison 2015 allerdings nicht zu hoch hängen möchte: "Es gibt eine Menge Veränderungen. Es gibt neue Leute in neuen Positionen - inklusive mir selbst. Man braucht immer etwas Zeit, um sich einzugewöhnen. Erst dann kann man Fortschritte machen."

"Ich bin zuversichtlich, dass wir in die richtige Richtung gehen, aber ich denke, dass man nicht zu viel erwarten sollte. Wir dürfen nicht vergessen, dass ein Team in der Saison 2014 sehr dominant war. Es wird schwierig sein, von Beginn an voll da zu sein. Unser Hauptziel ist es, gute Fortschritte zu machen und im Laufe der Saison mehr und mehr aufzuholen", so der Ferrari-Neuling.

Auf die Frage, ob er nach der sieglosen Saison 2014 bereits mit einem einzigen Sieg zufrieden sei, antwortet der Deutsche: "Wir wären damit zufrieden, aber natürlich wären wir glücklicher, wenn wir noch mehr gewinnen würden. Wie gesagt: Man muss realistisch bleiben. Im Winter gab es eine Menge Veränderungen. Das Wichtigste ist es, während der Wintertest einen Rhythmus zu finden. Dann können wir Fortschritte machen."

"Wenn die Situation wie im vergangenen Jahr ist, dann wird es schwierig werden, um Siege zu kämpfen. Aber natürlich ist das unser Ziel. Wir sind nicht hier, um Zweiter zu werden", sagt der ehemalige Toro-Rosso-Pilot, der sich auch immer besser mit seinem Team verständigen kann: "Das Italienisch kommt langsam zurück und ich denke, dass ich es schon ziemlich gut verstehe. Aber ich möchte mein Vokabular noch aufbessern, um auch selbst sprechen zu können."

"Wir müssen die Testfahrten abwarten"

2014 war nicht sein Jahr. Kimi Räikkönen konnte bei seinem Ferrari-Comeback nicht glänzen, eher verblasste er neben Fernando Alonso. Der Spanier dominierte alle Ferrari-Duelle. 2015 soll mit neuer Teamführung, neuem Boliden und neuem Teamkollegen vieles anders werden.

Räikkönen erzählt bei der Präsentation seines neuen Dienstwagens in Maranello, dass er bereits vergangenen Woche erste Teile des Autos zu Gesicht bekommen hat. Und wie gefällt es dem vorerst letzten Ferrari-Weltmeister? "Es sieht gut aus, anders als das Auto aus der vergangenen Saison. Mir gefällt es."

Und wenn es gut aussieht, dann sollte es auch auf der Strecke gut liegen, so Räikkönens Rückschluss. Doch er warnt vor voreiliger Euphorie: "Wir müssen die Testfahrten abwarten. Da sehen wir erst, wo wir stehen."

Durch die geringen Regeländerungen hat sich auch in Räikkönens Arbeitsweise nichts verändert. Die alljährliche Sitzanpassung in der Ferrari-Fabrik ist nur ein Beispiel dafür: "Ich musste beim Anpassen des Sitzes nicht viel ändern. Es war schon alles an der richtigen Stelle. Wir haben vielleicht eine bessere Sitzposition als vergangenes Jahr, es fühlt sich besser an." Aber der älteste aktive Formel-1-Pilot weiß, dass bis der Bolide in der Startaufstellung in Melbourne steht, noch viele kleine Änderungen vorgenommen werden.

Angesprochen auf das Vorjahr meint der Finne: "Wir haben viel gelernt aus dem vergangenen Jahr, mit all den Schwierigkeiten, die wir hatten. Wir hatten in ein paar Rennen auch schlichtweg Pech." Manchmal hat man eben so ein Jahr, wo alles ein bisschen schwieriger ist, gibt sich Räikkönen gewohnt locker.

Immerhin habe man nun viele Dinge verstanden. Er hofft, dass man in diesem Jahr kein Deja-vu erlebt. "Natürlich wollen wir so stark sein, wie wir nur können, aber es ist zu früh um zu sagen, wo wir stehen. Wir geben hundert Prozent und arbeiten als ein Team, wir puschen und bauen auf der Arbeit vom Winter auf. Das ist unser Ausgangspunkt, dann sollten die Resultate auch kommen." Konkrete Ziele steckt sich der frisch gebackene Vater nicht.

Speziell mit den Umstellungen 2014, die bei der Chefetage des Traditionsrennstalls begonnen haben, will man 2015 angreifen. "Manche Leute sind gegangen. Auch die Art wie man hier jetzt arbeitet, hat sich verändert. Speziell im vergangenen Jahr. Ich denke es ist die richtige Richtung."

Räikkönen bestreitet 2015 seine fünfte Saison mit dem Team aus Maranello. Für etwas Besonderes hält er sich aber nicht, nur weil auf seinem Rennanzug das springende Pferd aufgenäht ist: "Ich fühle mich nicht als etwas Besonderes. Für mich ist es normal hier zu sein. Aber von außen ist es ein Traditionsteam und der Ort, wo man sein will. Ich bin froh ein Teil des Teams zu sein."

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