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Formel 1: Interview

Grosjean: Haas-Wechsel ein Risiko

Romain Grosjean stellt klar: Nicht nur die Zusammenarbeit mit Ferrari reizt ihn; ein Scuderia-Cockpit nähme er trotzdem gerne.

Nach viereinhalb Formel-1-Saisonen bei Renault bzw. Lotus – dem einzigen Rennstall, für den er bislang in der "Königsklasse" gefahren ist – stürzt sich Romain Grosjean in der Saison 2016 in ein neues Abenteuer. Der Franzose ist Nummer-eins-Fahrer beim Formel-1-Neuling Haas aus den USA.

Des Risikos, dass der Schuss nach hinten losgehen und seine Karriere damit in Gefahr geraten könnte, ist sich Grosjean bewusst. Schließlich hat es USF1, der Quasi-Vorgänger von Haas in der Formel 1, nie auf die Rennstrecke geschafft.

H·R·T und Caterham, die beide in der Saison 2010 in die Formel-1-WM eingestiegen waren, sind längst wieder Geschichte. Marussia ist als einziger der drei damaligen Neueinsteiger noch dabei, wenn auch nur dank eines im vergangenen Winter geschnürten Rettungspakets für den Manor-Rennstall.

"Es ist ein Risiko, klar, denn man weiß, was man hat, aber man weiß nie, was man bekommt", sinnierte Grosjean vor seinem Wechsel von Lotus zu Haas bei Autosport. Risiko ja, aber auch Lotterie? "Ein Glücksspiel ist es nicht", meint der 29jährige Genfer und gibt an: "Die Informationen, die ich haben wollte, liegen mir vor. Ich bin zu 100 Prozent überzeugt."

Damit spricht Grosjean wohl auch die enge Kooperation zwischen Haas und Ferrari an, die laut eines FIA-Urteils vom 29. November dieses Jahres legal ist. In Zukunft möchten die Regelhüter etwas Vergleichbares zwischen anderen Teams aber nicht mehr sehen. "Natürlich hilft mir der Wechsel dahingehend, dass Ferrari Einsicht in meine Daten bekommt", merkt Grosjean an, dessen großer – wenn auch nicht größter – Traum es ist, eines Tages für die Scuderia zu fahren.

"Ich gehe nicht zu Haas, weil ich zu Ferrari will", stellt der Franzose klar. "Ich gehe zu Haas, weil ich das Projekt reizvoll finde. Mir gefällt die Tatsache, dass es ein US-amerikanisches Team ist. Ich mag Gene [Haas, Teambesitzer; Anm.] und Günther [Steiner, Teamchef; Anm.], und ich mag die Art und Weise, wie sie in die Formel 1 einsteigen."

"Man stelle sich nur vor, wie großartig es wäre, wenn wir es in Melbourne direkt bis ins Q3 schaffen", beginnt Grosjean mit Blick auf das Haas-Debüt im März 2016 zu träumen und stellt klar: "Ich möchte ein Teil davon sein."

Doch der langjährige Lotus-Pilot weiß auch, dass der Schuss nach hinten losgehen kann; die Beispiele H·R·T, Caterham und allen voran USF1 haben dies gezeigt. "Es kann passieren, dass es so kommt wie bei einigen anderen Teams. Ich glaube aber nicht, dass es so kommt. Wenn ich das glauben würde, hätte ich nicht unterschrieben", sagt Grosjean bei F1i.

Trotz der direkten Verbindung zwischen Haas und Ferrari: Grosjeans größter Traum als Formel-1-Pilot ist es nicht, für die Scuderia aus Maranello ins Lenkrad zu greifen. "Der Gewinn des WM-Titels steht für mich an erster Stelle, denn ich bin ein Racer und will gewinnen", sagt der 29jährige, gibt aber zu: "Wenn ich eines Tages für Ferrari fahren könnte, wäre das die Erfüllung meines zweitgrößten Traums. Wenn ich mit Ferrari Weltmeister werden könnte, wäre das sicherlich das Idealszenario. Die Zukunft wird es zeigen."

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