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Auch Pirelli für mehr Leistung

Pirelli-Chef Paul Hembery gibt Einblicke in die Winterarbeit und blickt in die Zukunft - Er spricht sich für mehr PLeitung und breitere Reifen aus.

2014 waren die schwarzen Pirelli-Pneus kein Aufregerthema mehr. Der Reifenlieferant brachte konservativere Mischungen zu den Rennen. Was wird sich 2015 ändern? Oder bleibt alles beim Alten? Pirelli-Chef Paul Hembery hat diese Fragen gegenüber GPUpdate.net beantwortet.

"Wir sind gut im Plan", meint der Brite angesprochen auf die Vorbereitung für die Saison 2015. In rund einer Woche, Anfang Februar, werden die ersten vier Testtage im spanischen Jerez absolviert. Was erwartet man sich bei Pirelli von den diesjährigen Boliden? "Wir erwarten, dass mit der Möglichkeit die Motoren zu entwickeln, ein großer Leistungsschritt nach vor möglich ist, und das bedeutet, dass wir vorsichtig sein müssen. Es gibt ein sich veränderndes Ziel, und wir müssen sichergehen, dass wir mögliche Entwicklung nicht unterschätzen."

Da die Änderungen in diesem Jahr recht limitiert sind, hat man bei Pirelli nicht viel an den Reifenmischungen gearbeitet. Hembery erzählt, dass am Hinterreifen entwickelt wurde und an der Aufstandsfläche der Reifen, um den Temperaturaufbau und die Verteilung auszugleichen. Außerdem wurde an der weichen Mischung getüftelt: "um in wärmeren Bedingungen bessere Leistungen abzurufen". Bei den Intermediates musste die Mischung ebenfalls geändert werden, aufgrund einer Bestandteiländerung. "Das sind recht kleine Veränderungen, obwohl wir möglicherweise die Art, wie wir Mischungen für Rennen auswählen, ändern werden."

Dass Pirelli im Vorjahr zu konservativ war, will sich Hembery nicht nachsagen lassen: "Das ist einfach zu behaupten nach dem Rennen. Unser Ziel ist es Zwei- und Drei-Stopp-Rennen zu ermöglichen. Es waren mehr Zwei-Stopp als Drei-Stopp-Rennen im vergangenen Jahr, aber die Leistungen der Autos können sich erheblich ändern, und zuerst müssen wir die Auswirkungen dessen verstehen, bevor wir dramatische Änderungen vornehmen können." Sollte ein Team ein oder gar zwei Sekunden finden, dann habe das eben auch auf die Reifen große Auswirkungen.

Hembery glaubt nicht, dass es schon in Melbourne einen klaren Favoriten geben wird. Obwohl er doch mit der Stärke von Mercedes rechnet: "Wir haben viele Teams, die starke Leistungsveränderungen erwarten, und während wir annehmen, dass Mercedes stark sein wird, haben Renault und Ferrari ein Jahr voller Erfahrungen mit den neuen Regeln - und da gibt es noch die Unbekannte mit Honda." Er glaubt, dass man erst ab dem Rennen in China sehen wird, wo wer steht.

Die Testfahrten, die am 1. Februar in Jerez losgehen, beäugt der 48-Jährige kritisch. Pirelli hätte Testkilometer in wärmeren Ländern bevorzugt. Mit Jerez ist er einverstanden, doch Barcelona sei um diese Jahreszeit doch ein wenig kühl. "Wir haben viel mehr aus dem Test in Bahrain gewinnen können." Hembery schlägt aufeinanderfolgende Testfahrten in Bahrain und Abu Dhabi vor.

Kommen 2016 breitere Reifen?

Was wurde eigentlich aus den breiteren, schmaleren Reifen? "Das wird möglicherweise etwas für den nächsten Vertrag werden, für die nächste Saison. Breitere, schmalere Reifen...wohin der Sport orientieren möchte. Das ist noch nicht entschieden. Vielleicht zurück zu den breiteren Reifen, die wir in der Vergangenheit gesehen haben, die mehr mechanischen Grip geben. Und wenn man die Aerodynamik ein wenig einschränkt, könnte das das Spektakel verbessern." Hembery betont, dass man aber nicht die treibende Kraft hinter diesen Vorschlägen sei, sondern nur in beratender Funktion tätig sei.

Zu dem Vorschlag, Formel-1-Autos mit 1000 PS auszustatten, ist der Brite begeistert: "Ich denke, dass das ganz nett wäre. Das sind nur Schlagzeilen. An den 1000 PS ist etwas dran." Und Pirelli hat Erfahrung mit solchen starken Autos: "Wir arbeiten gerade am La Ferrari XX, der an der 1000 PS-Grenze streift, und der McLaren P1. Also scheint es fast ein bisschen eigenartig, wenn wir so etwas Dramatisches nicht auch in der Formel 1 haben. Es lässt die Leute aufhorchen."

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