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Force India zeigt den VJM08

Force India hat den neuen VJM08 für die Formel-1-Saison 2015, der von Sergio Perez und Nico Hülkenberg gefahren wird, offiziell vorgestellt.

Foto: Force India

Force India hat die Lackierung des VJM08 am Mittwochnachmittag in Mexiko-Stadt der Öffentlichkeit vorgestellt und ehrgeizige Ziele für die Formel-1-Saison 2015 verkündet. Nico Hülkenberg und Sergio Perez sollen mit einem Auto, das erstmals in Schwarz und Silber sowie mit orangenen Streifen erstrahlt, die Spitze angreifen. Teamboss Vijay Mallya will mehrmals das Podium besuchen und es mit den Großen aufnehmen - einem Kölner Windkanal sei Dank. Dem Inder gefällt der neue Look des Boliden: "Als wir vor acht Jahren begonnen haben, war das Auto mehrheitlich weiß. Jetzt sieht es gemeiner und aggressiver aus", findet er.

Mallya spielt auf die neuen Bestimmungen an, die unter anderem für die Nasen gelten: "Wir sind zurück ans Zeichenbrett gegangen, um ein komplett neues Auto für die überarbeiteten Regeln zu entwerfen." An Selbstvertrauen mangelt es dem exzentrischen Multimilliardär nicht, wenn er über das Potenzial seiner Truppe spricht: "Wir sind stolz, dass wir zuletzt in der Konstrukteurs-WM besser als die Ex-Weltmeister von McLaren abgeschnitten haben."

Er lobt die Mitarbeiter sowie den Antriebspartner und wähnt das gesamte Projekt auf der Siegerstraße: "Die Loyalität aller, die bei Force India arbeiten, gilt es zu würdigen. Ihre Leidenschaft ist beim Design, beim Bau und beim Einsatz des Autos zu spüren. Die große Herausforderung war es, das Auto für 2014 zu bauen. Für das neue Modell haben wir viel gelernt und darauf aufgebaut. Klarerweise ist Mercedes der beste Partner im Feld. Wir haben alle Zutaten für das Erfolgsrezept."

Mallya nennt den Schritt in den Toyota-Windkanal in Köln einen wichtigen auf dem Weg zum Erfolg. In der modernen Anlage ließen sich weit mehr Erkenntnisse gewinnen als in der überalterten teameigenen Konstruktion, in der schon Vorgänger Jordan entwickelte: "Wir nutzten jetzt einen Windkanal mit 60-Prozent-Modell. Das ist ein großer Schritt. Wir wollen mit den Großen mithalten, sobald die Europa-Saison beginnt", erklärt der Inder. Das CFD-Panel bleibt in Großbritannien. "Hoffentlich tragen unsere Mühen Früchte", meint Mallya.

Volles Vertrauen hat er auch in seine wichtigsten Angestellten, die am Volant in identischer Paarung wie 2014 für den Erfolg sorgen sollen: "Wir haben zwei brillante Fahrer, die das Auto hoffentlich an die Spitze und zu einigen Podestplätzen steuern", sagt er in die Richtung von Hülkenberg und Perez. Den Emmericher nennt er "außergewöhnlich talentiert". Über Perez erklärt der Chef: "Er hat Mumm."

Hülkenberg bestreitet erstmals als Einsatzpilot eine Formel-1-Saison im gleichen Team wie im Vorjahr und jagt nach Rang neun in der WM-Gesamtwertung seinen ersten Podestplatz. Für den 27-Jährigen stehen Monate mit einem prall gefüllten Terminkalender an, schließlich bestreitet er die 24 Stunden von Le Mans in einem LMP1-Boliden des Porsche-Werksteams. Hülkenberg hat bisher 76 Grands Prix bestritten und eine Pole-Position in der Vita stehen.

Den Saisonstart in Melbourne kann er kaum abwarten: "2014 war für mich nach Punkten das beste Jahr und das erfolgreichste der Teamgeschichte. Jetzt haben wir neues Personal. Ich freue mich auf die kommende Saison und darauf, den nächsten Schritt zu gehen", so Hülkenberg. "Wir müssen uns konstant in den Punkten etablieren." Mit Stallgefährte Perez kommt er bestens klar: "Zwischen uns gibt es viel Harmonie, aber wir treiben uns auch gegenseitig an. Das ist gut für das Team."

Perez dämpft Erwartungen der Landsleute

Perez geht in seine zweite Saison mit Force India, musste aber lange auf die Verlängerung seines Vertrages warten. Dem Mexikaner glückte im April 2014 in Bahrain der zweite Podiumsbesuch der Teamgeschichte. Wichtig ist auch seine Rolle als Magnet für Sponsoren aus seinem Heimatland. Auf der Strecke macht der in der jüngeren Vergangenheit gereifte Perez dank seines reifenschonenden Fahrstils in den Rennen eine gute Figur. "Checo" kommt in seiner Karriere auf 74 Grands-Prix-Teilnahmen und vier Podestplatzierungen.

Die Vorstellung in Mexiko war mit Gänsehaut verbunden: "Ein wahnsinniges Gefühl. Als ich jünger war, gab es hier immer Präsentationen, aber als ich nach Europa gegangen bin, war das vorbei. Jetzt wird ein Traum für mich und jeden bei der Scuderia Telmex wahr", spielt Perez auf seinen Förderer und Geldgeber an. Für ihn war es ein emotionaler Moment: "Ich bin oft weit weg in Europa und jetzt meiner Familie und meinen Freunden ganz nahe."

Besonders freut er sich, dass die Formel 1 2015 mit einem Grand Prix in seine Heimat zurückkehrt: "Seitdem ich zwölf Jahre alt bin, bin ich in Mexiko kein Rennen mehr gefahren. Das wird das speziellste Wochenende meiner Karriere." Die hohen Erwartungen seiner Landsleute will er dämpfen: "Hoffentlich holen wir noch ein paar Podien, aber es ist sehr schwierig. Manchmal sind sogar Punkte knifflig, weil wir nicht über das gleiche Budget verfügen wie die größeren Teams."

Force India war in den vergangenen Jahren der Aufsteiger der Formel 1. 2008, im Jahr der Neugründung als Nachfolger von Midland und Jordan, begann die Mannschaft mit einem zehnten Platz in der Konstrukteurs-WM. Anschließend wurden die Ränge neun und sieben verbucht. Seit 2011 belegte das Team dreimal Rang sechs, woran auch der langjährige Pilot Adrian Sutil seinen Anteil hatte. Nach dem Ausscheiden Esteban Gutierrez bei Sauber demonstriert das Team, das einst als Indische Nationalmannschaft antrat, seine neue Verbundenheit mit Mexiko.

Dort hat ein Großteil der Geldgeber seinen Sitz: "Lassen Sie uns die mexikanische Liebe für Motorsport würdigen und deshalb unser 2015er Auto vor unseren alten und neuen mexikanischen Partnern sowie Tausenden Fans präsentieren. Es ist ein Privileg, hier zu stehen", wählt Mallya große Worte. Am Rednerpult standen auch die Sponsorenvertreter, die genau wie die Piloten kräftig die Werbetrommel für die Rückkehr der Königsklasse ins Autodromo Hermanos Rodriguez im November rührten.

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