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Formel 1: Interview

Geldverteilung: Mehr Gerechtigkeit?

Medienberichten zufolge plant Formel-1-Vermarkter Ecclestone eine grundlegende Änderung der Ausschüttung der Einnahmen an die Teams.

Die Großen können aus dem Vollen schöpfen, die Kleinen nagen am Hungertuch – so polemisch wird die finanzielle Situation der Formel-1-Teams manchmal dargestellt. Jedenfalls laufen Privatteams wie Force India und Sauber seit Jahren gegen die aus ihrer Sicht ungerechte Verteilung der Einnahmen an, man hat die Problematik sogar auf den Tisch der EU-Wettbewerbskommission gebracht; doch auch ohne klare Vorgaben aus Brüssel könnte sich bald etwas verändern.

Nach einem Bericht der britischen Times will Bernie Ecclestone die Verteilung der FOM-Erlöse – 65 Prozent aller Einnahmen werden an die Teams ausgeschüttet – neu gestalten. Angeblich will der Brite die bisherigen Sonderzahlungen an Ferrari, McLaren, Mercedes, Red Bull Racing und Williams abschaffen und ein System einführen, das jenem einiger Profifußballligen gleicht. Dort wird ein einheitlicher Sockelbetrag gezahlt, hinzu kommen erfolgsabhängige Boni.

Im Fahrerlager der Formel-1-WM war ein solcher Plan bislang kein großes Thema, einzig Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff soll in das Projekt einbezogen sein. "Ich habe Toto gesagt, erst einmal noch kein Geld zur Bank zu bringen", zitiert die Times Ecclestone. "Ich sehe mir alles ganz genau an und schaue mal, ob ich nicht etwas einführen kann, das für alle Teams etwas ausgeglichener ist."

Ferrari würde auf Grundlage eines solchen Planes seinen Bonus von rund 72 Millionen Euro verlieren; bei Red Bull Racing (56 Mio. Euro), Mercedes und McLaren (beide 27 Mio. Euro) sowie Williams (acht Mio. Euro) würde der Verlust ebenfalls erheblich zu Buche schlagen. "Die Premier League [britische Fußballtopliga; Anm.] hat ein gutes System", so Ecclestone in der Times. "Vielleicht könnte das auch bei uns funktionieren. Es wird Leute geben, die es mögen, andere werden es nicht mögen – und einige werden sogar leiden."

Ob der britische Formel-1-Geschäftsführer dieses Projekt wegen des Drucks der EU, auf Wunsch der Teams oder des Unternehmens CVC, dem Mehrheitseigner der Formel-1-WM, vorantreibt, ist nicht bekannt. Gewiss ist aber: Bis 2020 wird sich aufgrund der aktuell gültigen Verträge zwischen dem Formula One Management und der einzelnen Rennställe ohnehin kaum etwas an der Geldverteilung ändern. Frühestens bei der Neuverhandlung könnte ein neues System greifen.

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