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Formel 1: News

„Dominanz war immer Teil des Sports“

In den letzten Saisonen hat Mercedes die Königsklasse dominiert, doch Jean Todt betont: Historisch gesehen habe immer ein Team vorgeherrscht.

Seit 2014 führt der Weg an die WM-Spitze in der Formel 1 nur über Mercedes. Das Werksteam des deutschen Automobilherstellers Daimler AG stellte in den vergangenen zwei Jahren mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg Weltmeister sowie Vize-Weltmeister. Derzeit führt Rosberg die WM-Tabelle - trotz des teaminternen Crashs und Ausfalls beim Großen Preis von Spanien - mit 39 Punkten vor Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen unangefochten an, weitere vier Punkte dahinter liegt Hamilton.

Immer wieder hat diese Mercedes-Dominanz zu Kritik geführt - und immer wieder wurde versucht, sie durch die Einführung neuer Regeln zu durchbrechen. So sollte das Anfang der Formel-1-Saison 2016 eingeführte abgewandelte Qualifying für mehr Spannung sorgen und den Grid durcheinander wirbeln. Dass das nicht funktioniert hat, ist hinreichend bekannt. Zwischenzeitlich brachte Bernie Ecclestone sogar den Vorschlag ein, die Startreihenfolge umzukehren und Mercedes so von ganz hinten starten zu lassen.

FIA-Präsident Jean Todt will nicht so weit gehen. Er sieht die Dominanz eines bestimmten Teams vielmehr als inhärenten Bestandteil der Formel 1. "Ich frage mich immer, ob die Leute eine selektive Erinnerung haben", sagt der 70-Jährige im finnischen MTV. "Dominanz im Motorsport oder im Sport generell ist ganz einfach ein Teil davon. Vor fünfzig Jahren war es Lotus mit Jim Clark und Colin Chapman, dann war Williams vorherrschend, danach McLaren, Ferrari, Red Bull und jetzt ist es die Dominanz von Mercedes."

Statt ständig über diesen Fakt zu lamentieren, sollte man lieber alle anderen Teams dazu ermutigen, zum Spitzenreiter aufzuschließen und ihn zu schlagen, findet Todt. Dafür müssten entsprechende Rahmenbedingungen und Gelegenheiten geschaffen werden. Ob das neue Regelwerk für 2017 genau das bewerkstelligt, daran haben Teams, Fahrer und Experten ihre Zweifel. Breitere Flügel und Reifen sowie ein größerer Diffusor sollen die Autos schneller und die Rennen spannender machen. Ob damit auch das Feld näher zusammenrücken wird, bleibt allerdings fraglich.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff glaubt, dass das Gegenteil der Fall sein wird. "Wir sehen das Risiko, dass die Rennen eher langweiliger werden", gibt er zu bedenken und setzte sich deshalb für einen Verbleib des aktuellen Regelwerks ein - vergebens. "Je länger die Regeln so bleiben, desto enger rückt das Feld zusammen. Die Performance wird sich angleichen", sagt Wolff. Mit den Änderungen für 2017 hält er ein Ende der Dominanz für unwahrscheinlich und sieht sein Team weiter an der Spitze.

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