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Formel 1: News

Honda überrascht von Renault-Fortschritt

Honda ordnet sich selbst nur als vierte Kraft unter den Herstellern ein und ist beeindruckt von den Fortschritten, die Renault 2016 geschafft hat.

Die Formel-1-Rückkehr des japanischen Motorenherstellers Honda mit McLaren verlief bisher nicht nach Wunsch. Während man im ersten Jahr (2015) noch von Kinderkrankheiten sprach, scheint man nun der Realität ins Auge zu blicken. Denn nach wie vor können die Ex-Weltmeister Fernando Alonso und Jenson Button mit dem Honda-Antrieb keine Wunderwerke vollbringen und reihen sich regelmäßig um Platz zehn ein - von Podestplatzierungen oder gar Siegen, die vor dem Comeback als Ziel ausgegeben wurden, ist man immer noch weit entfernt. Das weiß auch Honda-Motorenchef Yusuke Hasegawa.

Gegenüber Autosport hat der Japaner offen über die derzeitige Lage gesprochen. Wo würde er Honda in der Hackordnung der Hersteller einordnen? "Wir sind die Nummer vier. Zuerst kommt Mercedes, dann Ferrari, Renault und dann Honda." Derzeit befindet sich McLaren im "Best-of-the-Rest"-Kampf um den vierten Platz in der WM gemeinsam mit Force India, Williams und Toro Rosso - zwei Teams mit Mercedes-Antrieb, eines mit dem 2015er Ferrari-Motor. Besonders überrascht ist der Japaner jedoch von Renault.

"Unser Abstand zu Renault ist groß", so Hasegawa. "Ich bin wirklich überrascht von ihrem Fortschritt, sie haben einen sehr guten Job gemacht." Das zeigt sich auch in den zuletzt starken Leistungen des Red-Bull-Teams, das in der Team-Wertung Ferrari bereits überholen konnte. Doch das Ziel für das kommende Jahr, in dem sich die technischen Regularien hinsichtlich des Antriebs nicht wesentlich verändern, ist nicht etwa Renault oder Ferrari einzuholen, Honda möchte an Mercedes herankommen: "Im nächsten Jahr versuchen wir, das Level des Mercedes-Antriebs zu erreichen. Im Moment weiß ich nicht, ob das möglich ist, aber das ist jedenfalls unser Ziel."

Vergleicht man die Topspeed-Werte des Deutschland-Qualifyings wird der Honda-Nachteil deutlich: Während Pascal Wehrlein im Manor-Mercedes mit 341 km/h geblitzt wurde, brachten es Alonso und Button nur auf 329 km/h.

Da sich an der Antriebsformel bis 2020 nichts ändern soll, glaubt Hasegawa auch, dass es noch zwei, drei Jahre dauert, bis alle vier Hersteller (Mercedes, Ferrari, Renault, Honda) auf einem ähnlichen Level fahren werden. "Mercedes verbessert sich ebenfalls weiter, jedoch bezweifle ich, dass sie noch viel Luft nach oben haben", glaubt der Honda-Rennleiter. Darin könnte die Chance für die Japaner liegen.

In diesem Jahr haben sie noch zehn von insgesamt 32 Token für die Weiterentwicklung ihres Antriebs zur Verfügung, im kommenden Jahr wird das Token-System abgeschafft. Hasegawa begrüßt diese Entscheidung: "Da es keine Token mehr geben wird, werden wir die Möglichkeit haben, uns überall zu verbessern. Außerdem können wir den Bereich bestimmen, den wir überarbeiten wollen, das gibt uns mehr Freiheit." Auch die mentalen Schranken würden so wegfallen.

Noch in dieser Saison werde man ständig weiterentwickeln, ein weiteres Update ist für Anfang Herbst geplant. "Verglichen mit den anderen Antrieben ist unsere Entwicklungsfrequenz höher", bekräftigt Hasegawa. In den vergangenen vier Rennen vor der Sommerpause konnte man mit jeweils einem Boliden zumindest dreimal in die Punkte fahren. In der Konstrukteurs-WM liegt man derzeit auf dem siebten Rang mit 42 Zählern, 54 Punkte hinter Williams auf Platz vier.

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