MOTORSPORT

Niki Lauda hat angekündigt, dass sich die Strategiegruppe der Formel-1-WM bei ihrer nächsten Sitzung am Donnerstag mit den Regeln zum Funkverkehr befassen wird. Mercedes plädiert wie viele Teams für eine Entschärfung der Bestimmungen, nicht nur wegen der Vorfälle rund um Nico Rosberg beim Grand Prix von Großbritannien. "Die Regel wird bei dem Meeting nochmals auf den Tisch kommen", sagt Lauda und verspricht sich von einer lockereren Handhabung einen Vorteil für die Zuschauer.

Eine komplette Freigabe jeglicher Kommunikation entspricht hingegen nicht Laudas Wunsch. "Dieses Coaching ist kompletter Blödsinn", unterstreicht er hinsichtlich Anweisungen zur Linienwahl und ähnlichen Kommandos. "Die Fahrer müssen selbst wissen, wie sie zu fahren haben, aber Defekte und Probleme, die man beim Auto mit Softwareänderungen beheben kann, muss und sollte man erlauben, damit die Autos alle gleich weiterfahren", fordert der Österreicher.

Die Fans hätten keinen Vorteil davon, wenn jemand den falschen Hebel umlege und sein Auto anschließend rückwärts führe. "Wir wollen, dass alle miteinander kämpfen", sagt Lauda und wünscht sich, dass durch eine Liveübertragung des Funkverkehrs auch an den Fernsehschirmen mehr Transparenz herrscht, denn wenn sofort zu hören sei, warum ein Pilot langsam werde, könnten die Zuschauer dem Geschehen auf der Strecke einfacher folgen.

Dass die FIA vor dem Grand Prix von Ungarn eine Regelverschärfung herausgegeben hat, die besagt, dass Fahrer nur noch über Probleme informiert werden dürfen, die zu einem Ausfall führen oder einen Boxenstopp erfordern, hält Lauda für unangemessen, denn in dem Kommuniqué heißt es außerdem, dass der Ingenieur mögliche Lösungen nur in der Boxengasse durchgeben dürfe, wo der Funkverkehr freigestellt wäre. "Das heißt, dass genau das Gegenteil passiert ist, was die Teams wollten, weil sie drauf gekommen sind, dass die Zehn-Sekunden-Strafe zu wenig war."