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Formel 1: Interview

S·T·R: Sainz jr. für 2017 bestätigt

Carlos Sainz junior wird auch 2017 für Toro Rosso fahren – Daniil Kvyat muss in der zweiten Saisonhälfte um seine Zukunft kämpfen.

Obwohl Carlos Sainz junior bei der konzerninternen Fahrerrochade im Frühjahr nicht befördert wurde, geht Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost davon aus, dass der Spanier eine dritte Saison im Juniorteam fahren wird. "Es sieht danach aus – und persönlich hoffe ich, dass das der Fall ist –, dass Carlos Sainz bei Toro Rosso bleiben wird", sagte Tost bei einer Sportkonferenz in Turin. "Ich glaube, er wird bald offiziell bestätigt werden."

Der Österreicher stellte auch klar, dass er immer von einem Dreijahresprogramm für neue Fahrer ausgeht. Offen ist, ob Daniil Kvyat nach seiner Rückversetzung noch eine Zukunft hat. "Wir werden es sehen", äußerte sich Tost über den Russen. "Die Fahrerpaarung von Toro Rosso für das nächste Jahr ist noch nicht zu 100 Prozent entschieden. Ich gehe davon aus, dass Carlos bei uns bleiben wird."

Letztlich liegt es auch nicht in der Hand von Tost; am Ende trifft sein Landsmann Helmut Marko nach Rücksprache mit dem Geldgeber die Entscheidung für jenen Fahrer, der die beste Leistung für das Team bzw. den Sponsor bringen kann. Der nächste Youngster, der für die Formel-1-WM infrage kommt, ist GP2-Pilot Pierre Gasly. Wird der Franzose Kvyat ersetzen? "Könnte sein", schließt Tost diese Möglichkeit nicht aus.

"Persönlich hoffe ich, dass Kvyat bei uns bleiben wird, weil ich denke, dass er ein richtig guter Fahrer ist. Er muss sich aber gut fühlen, und dann werden wir sehen, was die Zukunft bringt. Er kann gute Arbeit leisten, und die Leute sehen, dass er talentiert ist", findet Tost nur lobende Worte für seinen Fahrer. "Es wird wichtig sein, dass er sein Selbstvertrauen zurückfindet." Der 22jährige fährt erst seit 2014 in der Formel-1-WM und hat bereits die Höhen und Tiefen des Motorsports erlebt.

Nach einer Saison bei Toro Rosso wurde Kvyat zu Red Bull Racing befördert, wo er das Cockpit von Sebastian Vettel übernahm, der zu Ferrari wechselte. Auf Kvyat lastete von Beginn an Druck, obwohl auch das Team bei weitem nicht mehr so konkurrenzfähig war. "Das war ursprünglich nicht geplant, denn man ging davon aus, dass Sebastian Vettel bleiben würde", gibt Tost im Rückblick zu. "Daniil war der nächste Fahrer. Ich finde auch, dass er gute Rennen gefahren ist."

Kam diese Beförderung für Kvyat vielleicht zu früh? "Idealerweise wäre es vielleicht besser gewesen, wenn er noch bei Toro Rosso geblieben wäre, aber die Umstände zu diesem Zeitpunkt verlangten das. Im Nachhinein ist man immer schlauer", meint Tost. Seit Barcelona läuft für Kvyat eine Art Countdown für seine Karriere in der Formel-1-WM. Entweder empfiehlt er sich für andere Teams, oder sein Arbeitgeber hält zu ihm; der Russe könne sich sehr glücklich schätzen, dass dieser Arbeitgeber zwei Teams habe, sonst wäre er schon draußen, spricht Tost Klartext: "Er sieht das sehr realistisch. Ich erwarte, dass unser Auto in der zweiten Saisonhälfte sehr gut sein wird, obwohl wir den Motor aus dem Vorjahr haben. Er wird einen guten Job machen."

Deswegen glaubt Tost, dass Kvyat in den verbleibenden Rennen noch mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machen wird: "Am Beginn war er ziemlich geschockt, aber jetzt ist er zurück in seiner guten Verfassung. Wir hatten viele Meetings und Diskussionen. Ich hoffe, dass Toro Rosso ihm alle Voraussetzungen dafür bieten kann, dass er sich wohlfühlt und eine gute Leistung zeigt. Zuerst müssen wir ihm erst einmal ein gutes Auto geben, weil wir alle wissen, dass Daniil ein sehr schneller und hochtalentierter Fahrer ist. Ich erwarte gute Ergebnisse von ihm, weil ich weiß, dass er das schaffen kann."

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