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Formel 1: Interview

Abiteboul räumt Spannungen im Team ein

Ausgerechnet Renault-Sport-Geschäftsführer Cyril Abiteboul spricht davon, dass dem Team in der Debütsaison eine klare Führung fehle.

Gerüchten zufolge hat die schlechte erste Saison nach der Rückkehr als Werkssteam zu internen Unruhen bei Renault gesorgt, was sich auch auf die Planungen für die Fahrerpaarung 2017 auswirkt. Für ruhigere Gewässer sollen Renault-Sport-Präsident Jérôme Stoll, Geschäftsführer Cyril Abiteboul und Teamchef Frédéric Vasseur sorgen. Gefragt, ob es bei Renault interne Konflikte gäbe, antwortet Abiteboul: "Nur Spannungen aufgrund der Leistung."

"Schaut auf Red Bull Racing – dort gab es im vergangenen Jahr eine Menge Spannungen; und fragt mal bei Mercedes nach – dort gab es ebenfalls Spannungen, als keine Leistung erbracht wurde. Also gibt es diese klarerweise auch bei uns", sagt er. "Ich bin nicht schockiert über die derzeitige Situation und kann die Spannung absolut verwalten. Wenn Leute nicht darauf vorbereitet sind, solche Spannungen zu verwalten oder sie zu durchleben, sollten sie nicht in der Formel-1-WM sein."

Vor einigen Monaten wechselte Abiteboul von der Motorenabteilung in Frankreich zur Chassisabteilung nach Großbritannien, um dort die Kontrolle zu übernehmen. Er weiß, dass man Autorität und eine gewisse Richtung innerhalb des Teams benötigt: "Was das Team braucht, sind nicht Geld, Investments oder Leute, sondern eine Führung – eine sehr klare Führung", so Abiteboul. "Das müssen Jérôme, Frédéric und ich dem Team geben: eine klare und komplette Führungsvorgabe, wo wir hin möchten. Das klären wir derzeit zum Vorteil aller."

"Jeder muss akzeptieren – intern wie extern –, dass vor neun Monaten noch nichts von dem existiert hat", ignoriert Abiteboul, dass Renault das Lotus-Team übernommen hat. "Die Leute müssen uns ein wenig Zeit geben, damit es ein klares Verständnis und die Erkenntnis gibt, wer wofür verantwortlich ist. Aber mit Jérôme, Frédéric und mir haben wir die Persönlichkeiten, Fähigkeiten und Zeit fürs Management, um die beiden Abteilungen zu organisieren. Es ist sehr anspruchsvoll, aber wir haben, was es dazu braucht."

Laut Abiteboul sollte man nicht vergessen, dass das Werksteam auch neun Monate nach der Lotus-Übernahme noch immer in den Kinderschuhen stecke. "Wenn es nicht gut läuft, ist es schwierig; das ist kein Geheimnis", so der Franzose. "Wenn das Team funktioniert, schweben alle wieder auf Wolke sieben. Wir schreiben gerade mal das erste Jahr. Jeder musste erst seinen eigenen Platz und seine Position finden."

"Wenn ich darauf schaue, was die meisten Teams durchmachen mussten, bin ich nicht besorgt und denke nicht, dass wir verlegen oder voller Scham auf unsere Arbeit blicken sollten. Wir haben Ehrgeiz, und es gibt nichts, was mich denken lässt, dass wir mit unserer Struktur nicht in die richtige Richtung gehen", so Abiteboul abschließend.

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