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Formel 1: Analyse

Toro Rosso würde Sainz jr. freigeben

Die Hinweise auf einen Wechsel von Carlos Sainz junior von Toro Rosso zu Renault verdichten sich; nun geht es um die Höhe der Ablöse.

Die Gerüchte, wonach bereits Gespräche mit dem französischen Werksteam über den Fahrerwechsel stattfinden, haben sich zuletzt erhärtet. Bei Renault könnte Sainz junior anstelle von Jolyon Palmer neuer Teamkollege von Nico Hülkenberg werden. Zwar hat sein jetziger Arbeitgeber den Spanier erst unmittelbar vor dem Spielberg-Wochenende per Option für zwei weitere Jahre (2018/19) vertraglich gebunden, doch das könnte sich nun als notwendiger Trick herausstellen, um eine Ablöse lukrieren zu können.

"Wir schätzen Carlos als Aktivposten, und jeder Aktivposten hat einen Wert", erklärte Christian Horner, Teamchef des größeren Schwesterrennstalls. "Wenn ein anderes Team ihn haben möchte, muss es den Preis für diesen Wert bezahlen. Wenn uns jemand ein Angebot macht, werden wir es natürlich in Betracht ziehen, aber es müsste ein sehr gutes Angebot sein, denn wir haben stark in Carlos investiert und ihn aus der Formel BMW bis in die Formel-1-WM gebracht. So ein Investment gibst du nicht so einfach her."

Laut Horner liege derzeit noch kein konkretes Angebot vor. Auf Nachfrage, ob dies zugleich bedeute, dass auch keine Gespräche stattfänden, antwortete er ausweichend. Sogar die Aussagen von Sainz junior selbst bleiben vage: "Wenn du nichts von deinen Chefs hörst, die deine Karriere managen, gehst du davon aus, dass es nur ein Gerücht ist – und Gerüchte kommentiere ich nicht." Er habe auch nicht die Muße gehabt, bei Christian Horner oder Helmut Marko nachzufragen, was denn nun Sache sei.

Immerhin scheint es zwischen den Konzerngranden und Sainz junior keine dicke Luft mehr zu geben. Diese hatte nach einem Interview geherrscht, in dem es der 22jährige Spanier als unwahrscheinlich bezeichnete, dass er auch 2018 für Toro Rosso fahren werde. Sein Arbeitgeber reagierte darauf, indem man ihm in Spielberg die schriftliche Mitteilung überreichte, dass die Vertragsoption für 2018/19 gezogen wurde.

Daraufhin hat ein klärendes Gespräch stattgefunden; in Silverstone hat man dann wieder einen normalen Umgang miteinander gepflegt. Aus seinen Aussagen, die als Loyalitätsbruch aufgefasst wurden, ist Sainz junior inzwischen schlauer geworden: "Ich habe daraus gelernt. Ich bin ein 22jähriger Fahrer – natürlich lerne ich aus solchen Vorfällen, aber wir haben die Sache bei einem Gespräch in Österreich aus der Welt geschafft. Das ist jetzt vergessen, und ich kann mich wieder auf meine Aufgaben konzentrieren."

Sollte der Spanier dennoch wechseln, stünde GP2-Champion Pierre Gasly, heuer in der japanischen Super Formula unterwegs, schon als Ersatzmann bereit. "Im Moment ist bei Toro Rosso nichts unterschrieben. Natürlich spricht gerade jeder mit jedem, und jede Woche gibt es etwas Neues, aber solange nichts offiziell ist, ist alles möglich", wird der Franzose von NBC Sports zitiert.

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