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Formel 1: Interview

„Dürfen keine Wunder erwarten“

Nico Hülkenberg widerspricht seinem Teamkollegen, der glaubt, dass Renault 2017 auf das Podium fahren kann, will aber 2019 um den WM-Titel kämpfen.

Bei den Testfahrten in Barcelona offenbarten sich viele Probleme für Nico Hülkenberg und sein neues Team Renault. Der Deutsche weiß, dass vor ihm und seiner Mannschaft noch viel Arbeit liegt. "Wir können dieses Jahr noch keine Wunderdinge erwarten", sagt er im Formel-1-Sonderheft der Sport Bild. "Wer das tut, der versteht den Sport nicht." Er hofft, dass sie den Anschluss ans vordere Mittelfeld finden und 2017 als Aufbaujahr nutzen können.

Deutliche Worte des Emmerichers, die im Kontrast zur Kampfansage seines Teamkollegen Jolyon Palmer stehen . Der Brite äußerte sich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Press Association Sport ehrgeizig und sagte, dass ein Platz unter den Top 5 der Konstrukteurs-WM und sogar Podiumsbesuche "machbar" sind. "Wenn wir das schaffen", so Palmer, "können wir in diesem Jahr um Podestplätze kämpfen."

Auch wenn er die Ziele, die Renault und sein Teamkollege sich gesteckt haben, als "große Herausforderung" ansieht, zeigt sich Hülkenberg dennoch optimistisch, später mit Renault erfolgreich zu sein. "Renault hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie es können, wenn sie wollen. Sie sind mehrmals Weltmeister geworden (2005 und 2006; Anm. d. Red.). Das Projekt, das mir vor meinem Wechsel vorgestellt wurde, war eine klare Sache", erklärt der 29-Jährige. "Ab 2019, also in zwei, drei Jahren, will ich reif für den WM-Titel sein."

Nachdem sein Wechsel von Force India zum Werksteam des französischen Automobilherstellers bekannt gegeben wurde, wunderte sich der Eine oder Andere über die Entscheidung des Deutschen. Denn Force India lag in der Endabrechnung der Konstrukteurs-WM 2016 auf dem vierten Platz und Renault war nur Neunter. Als Force India in dieser Woche die neue, rosafarbene Lackierung des Autos präsentierte, witzelte Hülkenberg auf Twitter: "Jetzt wisst ihr, wieso ich von Force India weggegangen bin."

Doch in Wahrheit war es der Ehrgeiz, der ihn gepackt hat. Er möchte "dieses Projekt bei Renault in eine Erfolgsstory umwandeln und in zwei, drei Jahren mit bei der Musik sein und um Siege kämpfen!" Außerdem habe er nach vielen Jahren bei Force India einen Tapetenwechsel gebraucht. "Ich bin reif für ein Werksteam", ergänzt er selbstbewusst.

Auf die Frage, ob er gerne die Nachfolge seines Namensvetters Rosberg bei Mercedes angetreten hätte, gesteht Hülkenberg: "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass Mercedes mich nicht reizt." Doch der Emmericher hatte drei Monate vor Rosbergs Rücktritt seinen Vertrag mit Renault unterschrieben. "Ich will hier etwas aufbauen", zeigt er sich motiviert. "Ich kämpfe hier gern und mag es, mich einzubringen, anstatt mich bei Mercedes in ein gemachtes Nest zu setzen. Ich bereue nichts."

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