MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: News

Berger: „Sind uns den ganzen Tag ins Auto gefahren“

Gerhard Berger kann über die immer noch laufende Rammstoß-Diskussion nur lachen: „Das haben wir früher den ganzen Tag lang getan…“

Der Auffahrunfall zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel und der anschließende Rammstoß des Ferrari-Piloten beim Grand Prix von Aserbaidschan waren der große Aufreger der bisherigen Formel-1-Saison 2017.

Beim Gedanken an seine aktive Zeit in der Formel 1 kann Gerhard Berger die Aufregung bei Fans, Medienvertretern und Automobil-Weltverband FIA aber nicht so recht nachvollziehen. Denn in den 1980er-Jahren seien er und seine Kollegen auch alles andere als zimperlich gewesen.

"Wir sind uns den ganzen Tag ins Auto gefahren", lacht der Österreicher im Interview mit Auto, Motor und Sport. "Und zwar nicht bei 70 km/h sondern bei 300."

Allerdings hätten Berger und seine Fahrerkollegen damals auch gewusst, wie weit sie gehen können. Absichtliches Fahren gegen die Reifen, das mit der Gefahr des Aufsteigens der Autos verbunden ist, sei tabu gewesen. "Denn wir wussten, was dann passiert: aus, tot", so Berger.

Damals wurde jedoch nicht jeder dieser Rad-an-Rad-Kämpfe heftig diskutiert, was schlicht daran gelegen hat, dass viele unentdeckt blieben. "Damals gab es noch nicht so viele Kameras. Weder Journalisten noch TV-Zuschauer haben gesehen, was da draußen los war", meint Berger.

Aber selbst wenn die wenigen Kameras eine Berührung eingefangen hätten, habe die Rennleitung darauf nicht gleich mit einer Strafe reagiert. "Villeneuve und Arnoux sind sich bei ihrem legendären Duell 1979 in Dijon in 10 Runden bestimmt 20 Mal ins Auto gefahren. Ein Rennen, von dem wir heute noch träumen!", erinnert sich Berger. "Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was die FIA heute dazu sagen würde."

Allerdings müsse man klar unterscheiden, ob es sich um ein hartes, aber faires Duell zweier Rennfahrer handle oder um eine unnötige Aktion wie im Fall von Vettel in Baku. Erstgenanntes müsse weiterhin erlaubt sein. "Man darf im Rennsport doch nicht verlangen, dass die Fahrer bis zur ersten Kurve alle ihre Positionen halten und nicht angreifen. Da schalten die Zuschauer den Fernseher ab", so Berger.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Freies Training Melbourne

Freitag Australien: Ferrari in guter Form

Haben Max Verstappen und Red Bull Konkurrenz? Ferrari präsentierte sich im zweiten Freien Training in Melbourne in bestechender Form ..

Nachgefragt beim viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel: Ob er wirklich über ein Comeback nachdenkt und mit wem echte Gespräche stattfinden

Bergrallyecup: Demmerkogel

Saisonauftakt Bergrallyecup 2024

Bei trockenem, aber recht windigen Bedingungen ging am Demmerkogel in der südsteirischen Toscana der 1. Lauf zum Herzogmotorsport Bergrallyecup 2024 in Szene.