MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: News

Rettung von Manor Racing gescheitert

Verhandlungen mit potenziellen Käufern gescheitert: Manor Racing stellt den Betrieb ein und schickt seine Mitarbeiter nach Hause.

Die Versuche zur Rettung des insolventen Formel-1-Teams Manor Racing sind gescheitert. Der Insolvenzverwalter fand keinen Käufer für die Mutterfirma Just Racing Services, Ltd. und ordnete daher ihre Abwicklung an. Das verbleibende Personal wurde darüber informiert und nach Hause geschickt, zum Monatsende soll der Betrieb endgültig stillgelegt werden. Damit werden in der Formel-1-WM 2017 nur 20 Autos an den Start gehen.

"Es ist sehr schade, dass das Team den Betrieb einstellen und seine Tore schließen muss. Manor ist ein großer Name im britischen Motorsport und hat in den vergangenen zwei Jahren unter dem neuen Besitzer viel erreicht", wird Insolvenzverwalter Geoff Rowley von der Anwaltskanzlei FRP Advisory in einer Mitteilung zitiert. Zum zuletzt in der Langstrecken-WM aktiven Rennstall Manor Motorsport hat das Formel-1-Team Manor Racing keinen Bezug mehr.

Die zuletzt verbliebenen 212 Mitarbeiter erhalten nächste Wochen ihren letzten Lohn und anschließend die Kündigung. Für Manors Formel-1-Projekt ist es bereits die zweite Insolvenz. Schon im Herbst 2014 hatte der damals noch Marussia genannte Rennstall wegen Zahlungsunfähigkeit den Betrieb eingestellt und drei Rennen verpasst. Damals wurde das Team vom nordirischen Geschäftsmann Stephen Fitzpatrick gerettet.

Nach einem Übergangsjahr 2015 ging es 2016 auch dank Mercedes-Kundenmotoren aufwärts. Dank eines WM-Punkts durch Pascal Wehrlein in Spielberg lag Manor Racing bis zum vorletzten Saisonlauf in Brasilien auf Platz zehn der Konstrukteurswertung, der gleichbedeutend mit Prämienzahlungen in Millionenhöhe gewesen wäre. Weil jedoch Sauber durch einen neunten Platz von Felipe Nasr in Interlagos noch an Manor vorbeizog, klaffte am Saisonende ein Loch in der Teamkasse.

Verhandlungen mit potenziellen Kaufinteressen – angeblich einem US-Milliardär und einer indonesischen Fast-Food-Kette – scheiterten, woraufhin am 6. Jänner das Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Dieses wird nach dem Scheitern der Verkaufsverhandlungen nun zu Ende geführt. "In diesem engen Zeitrahmen haben wir leider keine Lösung gefunden, die eine Fortsetzung der Geschäftstätigkeit in der jetzigen Form ermöglicht hätte", teilte Insolvenzverwalter Rowley mit.

Manor war in der Saison 2010 als Virgin Racing in die Formel-1-WM eingestiegen. 2011 ging das Team nach Investitionen aus Russland unter dem Namen Marussia Virgin Racing, ab 2012 nur noch als Marussia an den Start. In sieben Saisonen in der Formel-1-WM kam der Rennstall nie über die Rolle des Nachzüglers hinaus. Lediglich zwei Mal (nebst Wehrlein auch Jules Bianchi 2014 in Monaco) konnte das Team WM-Punkte holen.

Dafür ist die Geschichte des Projekts mit zwei tragische Unfällen verbunden: Am 3. Juli 2012 kollidierte die spanische Testfahrerin Maria de Villota bei Aerodynamikfahrten auf dem britischen Flugplatz Duxford mit der Laderampe eines Lkw. Dabei zog sie sich schwere Schädelverletzungen zu und verlor ein Auge. Im Oktober 2013 verstarb sie an einer Hirnblutung, die vermutlich eine Spätfolge ihres Unfalls war.

Am 5. Oktober 2014 verunglückte Ferrari-Nachwuchshoffnung Jules Bianchi beim Grand Prix von Japan in Suzuka und erlitt bei einer Kollision mit einem Bergungsfahrzeug ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, an dessen Folgen er neun Monate später in seiner Heimat Frankreich verstarb.

News aus anderen Motorline-Channels:

Formel 1: News

Weitere Artikel:

Nach der wetterbedingten Verschiebung des ursprünglich gedachten Saisonauftaktes zum Bergrallyecup 2024 am Köberlberg in Lödersdorf, sind heuer die Gipfelstürmer beim Auftakt in der steirischen Toscana zu Gast.

GP von Japan: Fr. Training

Regen in Suzuka: Oscar Piastri Schnellster

Oscar Piastri sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Japan und verdrängte damit Yuki Tsunoda noch von der Spitze

Nachgefragt beim viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel: Ob er wirklich über ein Comeback nachdenkt und mit wem echte Gespräche stattfinden

Qualifying Australien

Max Verstappen doch wieder auf Pole!

Trotz Druck von Ferrari: Max Verstappen steht beim Grand Prix von Australien nach einem spannenden Qualifying erneut auf Poleposition