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Ross Brawn will Expertengruppe

Dem neuen Formel-1-Sportchef schwebt ein Team von Spezialisten vor, das mit kreativen Lösungen aufwartet - Ein Auto ohne "Dirty Air" steht auf der Agenda.

Der neue Formel-1-Sportchef Ross Brawn hat angekündigt, ein Expertenteam zur Lösung zentraler Probleme der Königsklasse ins Leben rufen zu wollen. Wie der Brite gegenüber Autosport erklärt, denkt er dabei an die klügsten Köpfe der Szene und möchte etablierte Kräfte einspannen, um radikale Reformen zu durchdenken: "Wir wollen Spezialisten. In der Branche anerkannte Leute, die mit dem FOM (Formula One Management; Anm. d. Red.) arbeiten und respektiert werden", so Brawn.

Er stellt sich eine überschaubare Größe vor, will aber ein breites Meinungsspektrum vertreten wissen, um Vorschläge konstruktiv zu besprechen: "Kein großes Team, sondern nur fünf bis sechs Personen - aber mit genügend Leistungsvermögen, um mit meiner Erfahrung und meinem Wissen eine vernünftige Debatte anzustoßen." Ob Brawn sich die Beteiligung aktiver Verantwortlicher - etwa von Rennleitern oder Technikchefs - wünscht, lässt er offen. Das könnte die Gretchenfrage sein.

Einerseits sind sie am besten in der Lage, Auswirkungen von Regeländerungen einzuschätzen. Andererseits vertreten sie immer auch die Interessen ihres Arbeitgebers, nicht nur die der gesamten Formel 1. Da passt es, dass in Insiderkreisen kürzlich spekuliert wurde, der bei Williams ausgeschiedene Pat Symonds könne mit seinem alten Weggefährten Brawn bei Liberty Media als Berater erneut zusammenspannen. Das Urgestein unter den Ingenieuren schielt wohl auf eine solche Rolle.

Er müsste sich laut Brawn drei Zielen verschreiben: der Qualität der Show, der Qualität des Sports und der Kostenminimierung. Mit diesen Prämissen möchte der ehemalige Ferrari- und Mercedes-Technikchef unter anderem das Überholen vereinfachen und im Zuge dessen möglicherweise das DRS abschaffen. Er klingt optimistisch: "Wenn wir die richtigen Leute dransetzen und ihnen zwölf bis 18 Monate geben - sind dann Formel-1-Autos möglich, denen man hinterherfahren kann?"

Die Idee ist neu, sondern altbekannt. Vor einigen Jahren befasste sich die Arbeitsgruppe Überholen, ein Ableger der Technischen Arbeitsgruppe, mit dem Thema. "Aber da gab es nicht das Wissen und die Möglichkeiten, über die die Teams heute verfügen", moniert Brawn und meint die CFD-Supercomputer, die zu Simulationszwecken eingesetzt werden. Sein Ziel: Ein Auto mit viel Abtrieb, das Windschatten ohne massive Luftverwirbelungen bietet. "Viele werden behaupten, das ginge nicht. Aber ich glaube nicht, dass wir uns darüber schon den Kopf zerbrochen hätten", reklamiert er.

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