MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: News

Wirbel um neue Aufhängungen für 2017

Weil das Ferrari-Team die Legalität eines neuen Aufhängungssystems geklärt haben wollte, zittern nun auch Mercedes und RB Racing.

Droht der Formel-1-WM ein neuer Technologiestreit? Womöglich könnten die Topteams in der kommenden Saison Probleme bekommen, weil sie eventuell auf neue Aufhängungssysteme umrüsten müssen. Wie Autosport berichtet, hat Ferrari wegen einer unklaren Regelung bezüglich seiner Aufhängung für die WM-Saison 2017 bei FIA-Renndirektor Charlie Whiting nachgefragt, der das System letzten Endes für offenbar für illegal erklärte.

Bei der Anfrage soll es sich um eine Technologie handeln, die das 2014 verbotene Front-and-Rear-Inter-Connected-System (kurz FRIC) ersetzt hat. Bislang war Mercedes Vorreiter in diesem Bereich, bei dem ein hydraulisches System die Stabilität des Chassis verbessern soll. Dadurch konnten die "Silberpfeile" 2016 etwa aggressiver über Randsteine fahren und die Reifen länger am Leben halten; auch Red Bull Racing hat bei der dieser Art der Aufhängung große Fortschritte gemacht. Durch den Vorstoß Ferraris könnte diese Arbeit jetzt allerdings hinfällig sein.

Weil sich die Scuderia bei ihrer Idee nicht sicher war, fragte Chefdesigner Simone Resta bei Renndirektor Charlie Whiting nach. Laut seiner Einschätzung wollte man das FRIC-System nachahmen, ohne jedoch eine physische Verbindung zwischen Vorder- und Hinterachse zu haben. Dabei ging es darum, ob man damit gegen Artikel 3.15 des technischen Reglements verstößt, der bewegliche Aerodynamikteile verbietet, weil das System der Aerodynamik des Wagens helfen könnte.

Resta wollte Klärung, ob Aufhängungssysteme mit zwei Charakteristiken legal seien. In Ferraris Fall sind das folgende Konzepte: Zum einen ein System, das eine Verlagerung in die entgegengesetzte Richtung der aufgebrachten Last bewirkt, unabhängig davon, woher die Energie stammt. Zum anderen geht es um die Option, Energie, die durch die Kräfte und Verlagerungen am Rad gewonnen wird, zu speichern und sie später zu verwenden.

Whiting konnte Ferrari zwar keine definitive Antwort geben, schrieb in seinem Antwortbrief jedoch, dass die beschriebenen Aufhängungssysteme wahrscheinlich gegen das technische Reglement verstießen. Weil in einem solchen Fall auch alle anderen Teams darüber informiert werden, bekamen auch Mercedes & Co. diese Mitteilung der FIA zur Kenntnisnahme. Es heißt, dass auch die betroffenen Teams mit ähnlichen Systemen bereits um Klärung angesucht haben.

Sollten jene Systeme von der FIA als illegal beanstandet werden, stehen die Teams vor einem großen Problem, weil sie sich um eine alternative Lösung bemühen müssten. Jedenfalls dürfte es noch einige Diskussionen um das neue Reglement 2017 geben. Eine ähnliche Geschichte hatte sich z.B. 2009 um den sogenannten Doppeldiffusor abgespielt. Damals waren einige Varianten als nicht zulässig deklariert worden, während Williams, Toyota und allen voran Brawn mit ihrer Lösung durchkamen, was den Teams zu Saisonbeginn einen großen Vorteil verschaffte.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Formel 1: News

Weitere Artikel:

Zwei Wochen nach seiner Blinddarmoperation gewinnt Carlos Sainz das Rennen in Melbourne - Max Verstappen mit Bremsdefekt k.o. - Nico Hülkenberg holt WM-Punkt

GP von Japan: Fr. Training

Regen in Suzuka: Oscar Piastri Schnellster

Oscar Piastri sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Japan und verdrängte damit Yuki Tsunoda noch von der Spitze

Norbert Haug im DTM-Interview

"Wäre Anschlag auf die eigene Sache!"

Wie Norbert Haug die neue Testbeschränkung in der DTM einschätzt, wieso man jetzt Valentino Rossi holen sollte und was ihm Hoffnung für die Zukunft gibt

Bergrallyecup: Demmerkogel

Saisonauftakt Bergrallyecup 2024

Bei trockenem, aber recht windigen Bedingungen ging am Demmerkogel in der südsteirischen Toscana der 1. Lauf zum Herzogmotorsport Bergrallyecup 2024 in Szene.