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Normal gibts schon

Die Buell Lightning CityX XB9SX ist kein alltägliches und schon gar kein Alltagsbike, den echten Fan interessiert das aber ohnedies gar nicht.

mid/wa

Der Motorradtüftler Erik Buell ist schon länger für seine ungewöhnlichen Ideen bekannt. Jüngstes Beispiel solch erfrischender Arbeitsweise ist die kompromisslose Straßenmaschine Buell CityX, die mit ihren blau-transparenten Kunststoffverkleidungen sofort ins Auge sticht. Und auch technisch hat der 12.100,- Euro teure Straßenfeger einige Leckerbissen zu bieten.

Am meisten beeindruckt die "City Cross" mit seiner kompakten und ungewöhnlichen Bauweise. So schweift der Blick über Details wie den opulenten Rahmen, den ofenrohrdicken Schalldämpfer, die Schwinge, die zugleich als Motoröl-Reservoir dient oder die innenumfassende Sechskolbenzange, die auf eine 37,5 Zentimeter-Einzelbremsscheibe wirkt.

Diese Bremse war vor einigen Jahren übrigens auch eine Weltpremiere des mittlerweile zu Harley-Davidson gehörenden Herstellers genauso wie es nun die farbig durchscheinenden Verkleidungsteile sind. Die Luftfilterabdeckung und das Windschild werden aus einem teildurchsichtigen Kunststoff in "Hero Blue" gefertigt, der den Blick auf die darunter verborgene Technik erlaubt.

Das ist allemal ein schickes Novum und eine echte Bereicherung fürs Straßenbild. Vor allem aber unterstreicht es den extravaganten Anspruch der Maschine. Ebenfalls in Blau gehalten sind der perforierte Heckbürzel-Einsatz und die Zifferblätter der Instrumente, die bei Dunkelheit bläulich leuchten.

Herzstück der Lightning CityX XB9SX - so ihr voller Name - ist der luftgekühlte 45-Grad-V-Twin, der von einer Einspritzanlage versorgt wird, und mit seinen 984 ccm Hubraum für 62 kW/84 PS gut ist. Das maximale Drehmoment von 86 Nm liegt bei 5.600 U/min an, was vollauf genügt, um flink durch den Verkehr zu wuseln oder souverän von Ampel zu Ampel zu sprinten.

Zudem begnügt sich das Triebwerk mit durchschnittlich 5,7 Litern Superbenzin, wodurch in Verbindung mit 14 Litern Tankinhalt Etappen von rund 245 Kilometer möglich sind. Der sonor klingende Motor überrascht mit seiner erst bei 7.000 U/min begrenzten Drehfreude und einem ordentlichen Durchzug ab 2.500 U/min, unter dem einzig der wartungsarme Zahnriemen zu leiden hat, der sich bei zu heftigem Gasgeben aus niedrigen Drehzahlen mit einem leichten Knurren beschwert.

Technisch basiert die Maschine weitgehend auf der XB9S Lightning, die in der laufenden Saison ebenso aus dem Programm gestrichen wurde wie die sportlichere XB9R Firebolt, so dass aktuell neben der CityX nur noch die beiden großen Modelle XB12S und XB12R mit dem 1.200-ccm-Motor angeboten werden. Diese haben zwar wesentlich mehr Leistung, kosten aber auch über 2.000 Euro mehr.

Dabei bietet das Bike wie die größeren Schwestern eine sportliche Sitzposition, wobei der breit ausgelegte Lenker mit Handprotektoren und Querstange im Moto-Cross-Stil ein zielgenaues Dirigieren ermöglicht. Da zudem der Lenkkopfwinkel des ohnehin recht kurzen Motorrad - der Radstand beträgt nur 1,32 Meter - mit 21 Grad sehr steil ausfällt, bietet sie ein geradezu spielerisches Handling.

Passend hierzu ermöglichen die hochwertigen Bremsen eine gut dosierbare Verzögerung. Bei Höchstgeschwindigkeitsfahrten von bis zu 211 km/h muss man sich aber hinter der "minimalistischen" Cockpitverkleidung verkriechen.

In punkto Alltagsnutzen gibt es sicherlich wesentlich bessere Motorräder. Doch Gepäcktransport oder Zwei-Personen-Betrieb sind für den echten Fan der Marke nur Fußnoten. Er erfreut sich am gleichmäßig beschleunigenden Antrieb, dem guten Fahrwerk und nicht zuletzt am auffälligen Design.

Teststeno Buell Lightning CityX XB9SX

Luft-/öl-/gebläsegekühlter Zweizylinder-Viertakt 45-Grad-V-Motor, zwei Ventile pro Zylinder, 985 ccm Hubraum, Leistung 62 kW/84 PS bei 7.400 U/min, max. Drehmoment 85,6 Nm bei 5.600 U/min, elektronische Einspritzung, Einstufung nach Euro-2-Norm, fünf Gänge, Sitzhöhe 77,7 Zentimeter, Tankinhalt 14 Liter, Reifen vorn 120/70 ZR 17, hinten 180/55 ZR 17, Leergewicht 205 Kilogramm, Zuladung 180 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit 211 km/h, Verbrauch 5,7 Liter Super bleifrei auf 100 Kilometer;
Preis: 12.100,- Euro

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