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Sport-Gene

Eine formschöne, alltagstaugliche Maschine ohne viel Schnickschnack - um eine solche erweitert Harley-Davidson mit der Roadster seine Palette.

Ralf Schütze/mid

Ein kräftiger Motor und ein agiles Fahrwerk kennzeichnen die Sportster-Baureihe von Harley-Davidson. Jüngster Ableger: Die brandneue Roadster XL 1200CX, eine betont fahraktive Variante der flinken "Sporty" mit 1,2-Liter-V2-Motor.

Mit ihr lässt Harley-Davidson die eigene Rennhistorie aufleben und möchte gleichzeitig in der Gegenwart wegweisend sein. Nach dem Motto: "Kein Scrambler und kein Café Racer, sondern ein Roadster."

Ein zierlicher "peanut"-Tank über dem wuchtigen V2-Motor und zahlreiche Details wie gewichtssparend geschlitzte Hitzeschilder tragen zum athletischen Auftritt des Bikes bei.

Im Rahmen der "Dark Custom"-Submarke setzt Harleys neue Sportster-Variante mit dem Kürzel XL 1200CX und dem klangvollen Namen "Roadster" deutliche Akzente in Sachen Optik und Technik und soll so die Herzen vor allem jüngerer Käufer im Sturm erobern.

Mit ihrer nach vorne geneigten Silhouette fällt die Roadster innerhalb der mittlerweile 59 Jahre alten Sportster-Baureihe optisch aus der Norm: Sonst hängt der Pilot eher am Lenker seiner Sporty, auf der Roadster hingegen lauert er fahraktiv leicht nach vorn gebeugt aufs nächste Eck.

Hintergrund: Das Heck mit hochwertigen Emulsion-Federbeinen samt progressiv gewickelter Federn und stufenlos einstellbarer Federvorspannung ist höhergelegt, die Front mit neuer Cartridge Upside-Down-Gabel liegt tiefer als sonst bei Sportster-Modellen üblich.

Noch bevor der 1,2-Liter-V2 seinen polternden Rhythmus von sich gibt, drängt's den Roadster-Fahrer bei einer ersten Sitzprobe deshalb subjektiv nach vorne. Dieses Gefühl reißt auch beim Fahren nicht ab.

Ganz im Gegenteil, denn das Roadster-Fahrwerk macht ebenso Laune wie der 45-Grad-V-Twin mit seinen zwar überschaubaren 49 kW/67 PS Leistung, aber spürbar druckvollen 97 Nm Drehmoment. Eine leistungsreduzierte Variante für die Führerscheinklasse A2 weist 42 PS und 90 Nm auf, die sogar schon bei 2.250/min anliegen - der schaltfaule Motorradnachwuchs darf sich drauf freuen.

Allerdings wird gerade die angepeilt jüngere Zielgruppe am Preis der Harley-Davidson Roadster zu schlucken haben, denn 15.160 Euro (Deutschland: 12.705 Euro) sind beileibe kein Schnäppchen.

Immerhin glänzt Harleys jüngste Sportster-Variante dafür unter anderem mit außergewöhnlichen Doppelspeichen-Alufelgen, die exklusiv für die Roadster entworfen wurden und dank ihres geringen Gewichts zur Agilität der Maschine beitragen.

Gleiches gilt für die neue Cartridge-Upsidedown-Gabel mit 43 Millimeter Tauchrohrdurchmesser und wuchtigen Gabelbrücken, die beim scharfen Anbremsen spürbar Stabilität bringen. Dabei greifen effektive Bremsen zu, die bei Bedarf von serienmäßigem ABS im Zaum gehalten werden.

Am Heck kommen erstmals bei einer Harley-Davidson Sportster hochwertige Emulsion-Federbeine mit stufenlos einstellbarer Federvorspannung zum Einsatz. Die sich daraus ergebenden leicht erhöhten Federwege sind einer der Gründe für die erhöhte Schräglagenfreiheit der relativ kurvenhungrigen, neuen Sporty.

Die mittig montierten Fußrasten sind größer gewachsenen Roadster-Piloten beim Ampelstopp erst mal im Weg. Nach überschaubarer Eingewöhnung jedoch verlegt man sich freiwillig darauf, die Füße vor den Rasten abzustellen.

Diese kündigen stets mit lautem Kratzen das Ende der relativ großzügigen Schräglagenfreiheit an. Bis dahin ist die Roadster unproblematisch zu handhaben. Weil die Fußrasten klappbar und somit flexibel sind, geschieht selbst dies sanft und frei von Schrecken.

Somit taugt die Roadster im Rahmen ihrer Leistung und Schubkraft für einigermaßen beherztes Kurvenfahren. Und dank der völlig neuen Doppelsitzbank sogar für komfortable Mittelstrecken-Fahrten.

Noch mehr allerdings taugt sie als eines von mittlerweile sieben Modellen der Harley-Submarke "Dark Custom" zum Individualisieren, das Harley-Davidson seiner Kundschaft traditionell besonders leicht macht:

Der entsprechende, 800-seitige Katalog hält jede Menge Zubehör bereit. Daran besteht zweifellos Bedarf, denn rund 90 Prozent jeder Neu-Harley werden innerhalb der ersten sechs Monate individualisiert.

Und dass es Bedarf an der neuen Roadster XL 1200CX gibt, steht nach der ersten Cote d'Azur-Testfahrt trotz des stolzen Preises ebenso außer Frage.

Technische Daten Harley-Davidson Roadster XL 1200CX

Roadster mit luftgekühltem V2-Motor, Hubraum: 1.262 ccm, max. Leistung: 49 kW/67 PS bei 5.500/min, max. Drehmoment: 97 Nm bei 4.250/min, Fünfgang-Getriebe, Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen, Zweiarmschwinge aus Vierkantstahlprofil, einstellbare Upside-Down-Gabel mit 43 mm vorn, zwei Emulsion-Federbeine mit einstellbarer Federbasis hinten, Doppelscheibenbremse 300 mm vorn, Einscheibenbremse 260 mm hinten, ABS serienmäßig, Reifen vorn: 120/70 R 19, hinten: 150/70 R18, Sitzhöhe: 785 mm, Radstand: 1,51 m, Tankinhalt: 12,5 l, Leergewicht: 259 kg.
Österreich-Preis: 15.160 Euro (Deutschland: 12.705 Euro)

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