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Allrounder

Mit der neuen Honda CBF 1000 kommt ein neues Allround-Modell in die Literklasse, für knapp 10.000,- Euro bekommt man ein absolut gelungenes Motorrad.

mid/wa

Der große Erfolg der Honda CBF 600 machte in den letzten beiden Jahren deutlich, dass es einen echten Bedarf an vernünftigen Allround-Motorrädern gibt.

Auf diesem Erfolg wird jetzt mit der neuen CBF 1000 aufgebaut, die in Sachen Komfort und Fahrspaß sehr der CBF 600 ähnelt, diese aber leistungsmäßig übertrifft.

Beim Preis hält sich Honda zurück, kommt doch die große Schwester für 9.790,- Euro auf den Markt. Kein schlechter Einstand für den Neuzugang, der optional mit ABS für 700,- Euro Aufpreis erhältlich ist.

Gut geraten ist auch der Antrieb, der mit 72 kW/98 PS stets für genügend Vortrieb sorgt. Die Ingenieure haben sich im Falle der Tausender bei den hausinternen Sportlern bedient und kurzerhand den Motor der Fireblade adaptiert.

Natürlich ist diese Verpflanzung nicht ohne massive innere Modifikationen des rund 125 kW/170 PS starken Vierzylinders zu bewältigen gewesen, der seine Herkunft mit offenliegenden Gewindelöchern im Kurbelgehäuse kund tut, die sonst die Vollverkleidung der Fireblade tragen.

Vor allen Dingen hat es gegolten, die enorme Leistung im Interesse eines strammen Drehmoments bei niedrigen Drehzahlen zu kappen. So sorgen beispielsweise kleinere Drosselklappen, eine schwächere Einspritzanlage und ein angepasstes Motor-Management für ein maximales Drehmoment von 93 Nm bei gerade mal 7.000 U/min. Das ist ein erfreulich niedriges Niveau, das zu einer schaltfaulen Fahrweise geradezu einlädt.

Schon ab dem ersten Meter stellt die CBF ihr enormes Durchzugspotential unter Beweis, agiert sie doch ab 1.500 Touren kraftvoll und gleichmäßig. Gut beherrschbar klettert der Reihenvierzylinder hierbei die Drehzahlleiter empor, bis er bei 10.500 Umdrehungen abgeregelt wird.

Um die maximale Leistung abzurufen, reicht es, das präzise zu bedienende Sechsganggetriebe herunterzuschalten und kräftig Gas zu geben. In solchen Momenten kann der Motor seine Fireblade-Gene nicht verheimlichen. So hoch hinaus wird man indes in den seltensten Fällen wollen, da das 998-ccm-Aggregat schon unter 6.000 U/min genügend Leistung für fast alle Lebenslagen zur Verfügung stellt.

Ein schönes Gefühl, wie es sich für einen ordentlichen Allrounder gehört, der sich zudem mit normalen Benzin (91 Oktan) begnügt, während die Fireblade sich nur mit 95 Oktan-Treibstoff zufrieden gibt. Zudem hält die CBF 1000 die Abgasnorm Euro 3 ein.

Bei der Auswahl des Fahrwerks war weit weniger Arbeit nötig als beim Antrieb, da der Mono-Backbone-Rahmen der CBF 600 eine ideale Basis bietet. Mit einigen Verstärkungen gewährt er dem größeren Motor genug Halt, ohne dass Geometrie und Balance beeinträchtigt werden.

Die konventionelle Telegabel wurde unverändert übernommen. Wie die kleine CBF-Schwester, lässt sich auch die Tausender mit geradezu spielerischer Leichtigkeit um die Kurven dirigieren. Dass das Fahrwerk nur minimale Einstellmöglichkeiten in der Federbasis bietet, ist hierbei nur ein kleines Manko.

Denn wer es supersportlich liebt, der greift ohnehin zur Fireblade. Für alles andere genügt die CBF 1000 voll und ganz.

Auch beim Styling lässt sich die Verwandtschaft zur CBF 600 nicht verleugnen, die die Linienführung vorgegeben hat. Die Halbschale, die vom integrierten Multireflektor-Doppelscheinwerfer dominiert wird, hat darüber hinaus auch einen praktischen Wert.

Nützlich ist auch die schnell um vier Zentimeter in der Höhe verschiebbare Verkleidungsscheibe sowie der schlanke und dreifach zwischen 780 und 810 mm verstellbare Sitz, wobei allerdings in der höchsten Sitzbankposition ein deutlich sichtbarer Spalt zwischen Tank und Polster klafft. Doch in der Summe ist die Variabilität ein echter Pluspunkt der CBF 1000.

Das Zifferblatt des Tachometers zeigt ein Flüssigkristall-Display mit
Kilometer- und Tageskilometer-Anzeige, unter dem Drehzahlmesser befindet sich eine Digitaluhr. Seitlich der beiden Hauptzifferblätter wird rechts der Tankfüllstand und links eine Reihe von Standardanzeigen angezeigt, darunter eine Tankwarnleuchte und eine Kontrollleuchte für das ABS.

Die Mehrausgabe von 700,- Euro für das CBS-ABS kann man wirklich nur empfehlen. Denn die sinnige Vereinigung von Combined-Bremssystem und ABS ermöglicht kontrollierbares Bremsen auch in haarigen Situationen.

Wie dies auch beim vereinfachten Combined-Bremssystem der Honda Deauville der Fall ist, sorgt ein spezielles Steuerventil dafür, dass der Fußbremshebel zugleich auf den mittleren Kolben der rechten Dreikolbenbremszange am Vorderrad wirkt. Die übrigen Kolben der vorderen Bremszangen werden wie gewöhnlich über den Handbremshebel aktiviert.

Das System erhöht die Kontrolle beim Bremsen ungemein und trägt so dem Sportlerpotential der CBF Rechnung. Und das kann auch in der Literklasse, die durch die neue CBF 1000 eine echte Bereicherung erfährt, kein Fehler sein.

Technische Daten Honda CBF 1000
flüssigkeitsgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihen-Motor, vier Ventile pro Zylinder, 998 ccm Hubraum, Leistung 72 kW/98 PS bei 8.000 U/min, max. Drehmoment 93 Nm bei 7.000 U/min, elektronische Einspritzung, geregelter Katalysator, Euro-3-Norm, sechs Gänge, Sitzhöhe 78 - 81 cm, Tankinhalt 19 Liter, Reifen vorn 120/70 ZR 17, hinten 160/60 ZR 17, Leergewicht 242 Kilogramm (mit ABS: 250), Zuladung 203 Kilogramm (mit ABS: 195), Höchstgeschwindigkeit 228 km/h
Grundpreis 9.790,- Euro, Aufpreis CBS-ABS: 700 Euro

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