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Triumph Street Triple – im Test

British Bulldog

Mitten in der laufenden Saison hat Triumph die Motorradfahrer mit dem neu konzipierten Streetfighter Street Triple überrascht.

mid/wa

Aggressiv gezeichnet und angetrieben vom fulminanten Dreizylindermotor der Daytona 675, ist das unverkleidete sportliche Bike um 8.990,- Euro zu haben. Damit liegt die Street Triple immerhin 4.000 Euro unter der großen Schwester Speed Triple, der sie durchaus ähnelt. Speziell von vorne (wegen der beiden identisch großen Scheinwerfer), aber auch von hinten wird die Familienzugehörigkeit der Straßenrenner deutlich.

In der Seitenansicht hingegen erkennt man die enge Verwandtschaft zur Daytona 675, mit der sich die Street Triple nicht nur den Rahmen teilt, sondern auch die Aluminiumschwinge sowie die ebenfalls aus Aluminium bestehenden Fünfspeichenfelgen. Dass die Street Triple dennoch nicht für eine nackte Daytona 675 gehalten wird, verdankt sie ihrem aggressiven eigenständigen Styling. Bereits optisch setzt sie somit Akzente.

Drei Häferln Fahrspaß

Die treten jedoch rasch in den Hintergrund, sobald der Motor ins Spiel kommt. Der nämlich darf mit Fug und Recht als ein Gustostückerl bezeichnet werden. Der flüssigkeitsgekühlte Dreizylinder wurde im Vergleich zur Daytona 675 unter anderem durch einen veränderten Ventiltrieb auf ein besseres Drehmoment im unteren Bereich getrimmt. Auch sank das Drehzahllimit auf 12.650 U/min, was jedoch ein immer noch beeindruckendes Niveau darstellt.

Insofern ist auch der von der Daytona übernommene Schalt-Empfehlungsanzeige sinnvoll: Das erste der blauen Lichter leuchtet bei 10.000 Touren auf – ein Beweis für das Potenzial des 78 kW/106 PS starken Motors, der sein Leistungsmaximum bei 11.700 Touren erreicht, während das höchste Drehmoment von 68 Nm bei 9.200 U/min anfällt.

Schon ab 2.000 Touren zieht der Motor kräftig an, um sich anschließend immer weiter ins Zeug zu legen. Der quirlige Einspritzer liefert im Bereich zwischen 3.500 und 12.300 Touren stets mehr als 60 Nm. Das kurz abgestufte Sechsganggetriebe - eine Ganganzeige informiert über die eingelegte Schaltstufe - unterstützt den sportiven Effekt, während einem der unverwechselbare Triple-Klang immer wieder Schauer über den Rücken jagt.

Präzisionsgerät

Die Höchstgeschwindigkeit liegt, wo erlaubt, bei 216 km/h, während sich der Verbrauch selbst bei forcierter Gangart mit 6,5 Litern Super noch im vertretbaren Rahmen bewegt. Die Verbrauchsanzeige gaukelt hier zwar etwas zu optimistische Werte vor, doch ändert das nichts an der guten Reichweite von rund 270 Kilometern mit einer Füllung des 17,4 Liter fassenden Tanks. Der Aluminium-Brückenrahmen nutzt die Vorteile des schlanken Motors.

Der Radstand misst knapp 1,40 Meter, wobei die Upside-down-Gabel wie auch die Aluminiumschwinge mit schönem Ansprechverhalten überzeugen. Präzise wuselt die Street Triple um enge Kehren, wobei man sich in ganz winkeligen Ecken oder beim Rangieren einen größeren Lenkeinschlag wünscht. Die Bremsanlage hingegen ist über jeden Zweifel erhaben.

Die Street Triple ist nicht nur ein völlig neues, sondern auch ein sehr gutes Motorrad, das den sportlich-aktiven Fahrspaß in den Mittelpunkt stellt, ohne den Menschen hinter dem Lenker zu überfordern. Selbst für Einsteiger dürfte sie deshalb eine ernsthafte Alternative sein, obwohl ein ABS nicht angeboten wird. Dafür überzeugt die Britin mit ihrem fantastischen Motor, der hier fast noch besser aufgehoben ist als in der Daytona 675.

Teststeno Triumph Street Triple:

Streetfighter mit flüssigkeitsgekühltem Dreizylinder-Viertakt-Reihenmotor, 675 ccm Hubraum, Leistung 78 kW/106 PS bei 11.700 U/min, max. Drehmoment 68 Nm bei 9.200 U/min, Höchstgeschwindigkeit 216 km/h, Verbrauch 6,9 l/100 km Superbenzin, elektronische Einspritzung, sechs Gänge, Sitzhöhe 80 cm, Tankinhalt 17,4 l, Leergewicht 186 kg, Zuladung 195 kg, Preis: 8.990,- Euro.

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