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Motorsport: News

Die neue Herausforderung heißt Carrera Cup

Nach seinem letztjährigen Triumph im Deutschen Porsche Super Sports Cup steigt Felix Wimmer heuer auf seiner Karriereleiter einen Schritt höher.

Fotos:WOMS

Mit zehn Siegen und zwei zweiten Plätze in zwölf Rennen kürte sich der 23-jährige Wiener Felix Wimmer letztes Jahr zum uneingeschränkten Shootingstar des Deutschen Porsche Sports Super Cups. Und holte dort als Neueinsteiger auch gleich den Titel in seiner Klasse. Außerdem beehrte er noch den österreichischen Porsche Alpenpokal. Eine tolle Zeit, ein grandioser Karriereabschnitt – aber für einen stets nach Weiterentwicklung strebenden Rennfahrer wie Felix Wimmer war der Wind, sprich die Herausforderung, damit auch schon wieder weg.

Deshalb gibt es für 2014 eine Kursänderung und somit einen weiteren Schritt aufwärts auf der bislang so souverän bewältigten Karriereleiter des österreichischen Motorsporttalents. Bevor Wimmer in den Porsche-Weg einschlug, setzte er u. a. auch im österreichischen Suzuki Motorsport Cup bemerkenswerte Akzente, gewann dort 2011 ebenfalls in seinem Premierenjahr mit fünf Siegen gleich den Vizemeistertitel.

Die neue Racer-Welt von Felix Wimmer hat einen mächtigen Anstrich von Exklusivität. Er bestreitet in der heurigen Saison die Meisterschaft im prestigeträchtigen Porsche Carrera Cup Deutschland. „Das ist eine großartige Bestätigung für meine Leistungen im letzten Jahr“, freut sich Wimmer über die neue Herausforderung, die insgesamt neun Rennwochenenden im Rahmenprogramm der DTM umfassen wird. Zusätzlich waren Anfang April zwei Testtage in Hockenheim vorgeschrieben, die schon wahrgenommen und auch souverän bewältigt wurden. Wimmer: „Aber hier bin ich auch gleich mit der enorm starken Konkurrenz konfrontiert worden, die mir in dieser Rennklasse ins Haus steht.“

Felix Wimmer beginnt praktisch wieder bei Stunde Null. „Ich starte sowohl in der A- bzw. auch in der Rookie-Wertung. In dieser messen sich Piloten, die erstmals im Carrera-Cup dabei und unter 25 Jahre alt sind. Auf diese Wertung ziele ich natürlich in erster Linie hin.“ Genaugenommen werden es fünf deutsche Piloten sein, die Wimmer hier Paroli bieten wollen und sicher auch mit allen Kräften werden. „Wenn einer hier startet, dann ist er schnell, das haben wir im Training schon gesehen. Das wird kein Honiglecken, aber es ist einfach durch und durch hochklassiger, toller Motorsport, der da geboten wird“, sagt Roland Dorfner, der mit seiner World of Motorsport-Crew wie letztes Jahr in bewährter Weise für die optimale Aufbereitung des Porsche 911 GT3 Cup von Felix Wimmer sorgen wird.

Im Vordergrund steht nun die Bekanntschaft mit dem Arbeitsgerät. Es handelt sich hierbei um das neueste Cup-Auto, einen direkt vom Porsche-Werk in Weissach ausgelieferten Porsche 911, der den Typenaufbau 991 besitzt. Wimmer: „Diese Fahrzeuge unterscheiden sich von meinem bisherigen Einsatzauto 2013 insofern, als man hier eine Wipp-Schaltung verwendet, ohne Kupplung. Dies bedeutet für den Fahrer, links zu bremsen, und ergibt daher ein völlig neues Fahrgefühl. Dahingehend habe ich durch meinen Driver-Coach Richard Lietz, der ja Porsche-Werkspilot ist, aber sicherlich den besten Lehrmeister.“

Felix Wimmer wird für das in der Nähe von Stuttgart beheimatete deutsche „Team 75“ von Rüdiger Bernhard an den Start gehen, hinter dem sich eine langjährige Carrera-Cup-Erfahrung verbirgt. Mentor Timo Bernhard war vor 14 Jahren offizieller Porsche Junior. Das ist ein Ziel, das auch Felix Wimmer anstrebt. Vorerst einmal.


Fragen an Felix Wimmer:

Felix, du hast erst mit 16 Jahren aktiv mit dem Rennsport begonnen, das ist ziemlich spät. Dafür ist es aber rasant nach oben gegangen, zuerst im Kartsport, dann als Fahrer im Suzuki, Seat, Mitsubishi bis jetzt im Porsche. Bisher sind die Preise nur so auf dich eingeprasselt, kann man sagen. Heuer wird es eindeutig schwieriger für dich, oder?
„Ja, heuer wird es für uns alle kein einfaches Jahr werden, aber wir versuchen das als große Herausforderung zu sehen, um uns mit den Besten der Besten messen zu können. Uns ist bewusst auf welcher Ebene wir uns heuer bewegen dürfen. Das muss hier einmal gesagt werden, denn ohne die Unterstützung aller Sponsoren wäre all dies nicht möglich gewesen. Wir sind primär natürlich einmal stolz, es bis hierher überhaupt geschafft zu haben. Ich denke aber auch, dass wir jetzt die Chance haben, an solch einer großen Herausforderung noch einmal zu wachsen. Und hierbei spreche ich nicht nur von mir, sondern von meinem ganzen Team, welches mich schon die letzten Jahre über begleitet hat. Somit werden wir wie immer unser Bestes geben und uns Stück für Stück näher an die Spitze heranfahren. Wie schwer das Ganze wird, sieht man schon in den eigenen Reihen. Mein heuriger Teamkollege, der Neuseeländer Earl Bamber, hat letztes Wochenende die beiden Porsche Asia Rennen in Shanghai anlässlich des Formel-1-Grand-Prix gewonnen. Er kann durchaus auch in Deutschland in der ganzen Serie Gesamtsieger werden. Ich hoffe, ich kann von ihm viel lernen, vor allem beim Abstimmen des Autos.“

Die ersten Testrennen mit dem neuen Porsche 991 GT3 Cup hast du bereits in den letzten Wochen hinter dir. Welches Gefühl hast du?
„Ein durchaus gutes Gefühl. Ich glaube, wir konnten uns von Test zu Test immer weiter steigern und haben das Auto von Mal zu Mal immer besser verstanden. Ich glaube jedoch auch, dass uns momentan jeder gefahrene Kilometer hilft, weil viele andere im Cup schon weitaus mehr gefahren sind als ich. Auch das ist natürlich ein Umstand der die Sache nicht unbedingt einfacher macht. Nichtsdestotrotz macht es natürlich riesig Spaß, zu Beginn einer neuen Saison auch mit einem neuen Auto zu beginnen.“

Du startest in der A-Wertung als auch in der Rookie-Wertung. Kennst du die anderen Jungfahrer?
„Ein paar von ihnen durfte ich schon bei den ersten Tests kennen lernen, andere kenne ich aus den letzten Jahren. Jedoch wird es weder in der A- noch in der Rookie-Wertung leicht werden. Heuer werden gleich 3 Porsche-Juniors in der Rookie-Wertung an den Start gehen, und ich denke, Porsche weiß, warum sie sich diese jungen Talente ausgesucht hat. Das heißt, ein Podium in der Rookie-Wertung wäre auch schon ein Erfolg für uns. Nichtsdestotrotz sehen wir dem ganzen Jahr sehr gespannt entgegen und freuen uns alle auf tolle Rennen. „

Was ist dein großes Ziel in deiner Rennkarriere? Wohin soll es auf jeden Fall gehen bzw. was willst du erreicht haben?
„Eine Frage, die mich immer wieder zum Schmunzeln bringt, weil das für mich wirklich sehr schwer zu beantworten ist. Motorsport ist so schnelllebig, und es bieten sich eigentlich permanent so viele Möglichkeiten. Mein Ziel ist es, so banal das auch klingen mag, damit Geld zu verdienen. Ich habe nicht vor, irgendetwas auszuschließen und bin grundprinzipiell für alles offen. Ein Traum wäre, es einmal in die DTM zu schaffen.

Felix Wimmer – ein Rookie im Porsche Carrera Cup

Geboren am: 20. Juni 1990
Wohnort: Wien
Staatsangehörigkeit: Österreich
Größe: 1,74 Meter
Gewicht: 64 Kilogramm
Familienstand: ledig
Beruf: Student
Hobbys: Ski, Kart, Golf, Fitness

Das ist der Porsche Carrera Cup Deutschland 2014
Der Porsche Carrera Cup Deutschland startet mit einer Reihe von Neuheiten in seine 25. Saison. Beim Saisonauftakt vom 2. bis 4. Mai in Hockenheim gehen sechzehn Teams mit 36 Piloten aus zwölf Ländern mit ihren neuen Porsche 911 GT3 Cup (Typ 991), der auf der siebten Generation des Porsche 911 basiert, ins Rennen. Im vergangenen Jahr wurde das neue, 460 PS starke Cup-Fahrzeug exklusiv im Porsche Mobil1 Supercup im Rahmen der Formel 1 eingesetzt.

„Der Porsche Carrera Cup Deutschland boomt. Zum einen freue ich mich über ein großes Starterfeld, zum anderen über die immense Leistungsdichte und die tolle Mischung aus Profipiloten, Nachwuchsfahrern sowie begeisterten Amateuren“, sagt Andrea Hagenbach, Managerin des Porsche Carrera Cup Deutschland.

Toppiloten aus 12 Nationen

Zu den Top-Favoriten im Kampf um den Titel in der A-Wertung im Jubiläumsjahr muss sicher der Vizemeister des Vorjahres, der 27-jährige Christian Engelhart (Konrad Motorsport) gezählt werden. Doch der Porsche-Routinier aus dem bayrischen Kösching bekommt starke nationale und internationale Konkurrenz. Vierzehn Deutsche, fünf Österreicher, vier Schweizer, drei Niederländer, zwei Amerikaner und jeweils ein Pilot aus Schweden, Frankreich, Spanien, Polen, Finnland, Dänemark und Neuseeland wollen auch ihr Können demonstrieren und wichtige Punkte gewinnen.

Auch in der sogenannten Rookie-Wertung wird mit harten Bandagen gekämpft werden. Hier sind jene Fahrer vertreten, die ihre erste Saison im Porsche Carrera Cup verbringen und unter 25 Jahren sind. In dieser Wertung wird in der Saison 2014 neben fünf weiteren hoffnungsvollen Piloten – Sven Müller, Lukas Schreier, Patrick Eisemann, Mike Halder und Christofer Berckhan, allesamt aus Deutschland - auch Felix Wimmer vertreten sein.
Identische Autos für alle Teilnehmer

Alle Fahrer starten in identischen Porsche 911 GT3 Cup der Modelljahre 2010 bis 2013. Das Fahrzeug basiert auf dem straßenzugelassenen Leichtbau-Sportwagen 911 GT3 RS. Sein 3,8-Liter-Boxermotor leistet 450 PS bei 7500 Touren. Über ein sequentielles Sechsgang-Getriebe wird die Kraft an die Hinterräder geleitet.

Bei rund 1200 Kilogramm Gewicht beträgt das Leistungsgewicht etwa 2.7 kg/PS. Spur, Sturz und Standhöhe sowie die Neigung des Heckflügels dürfen im Rahmen des Reglements den Strecken angepasst werden. Alle GT3 Cup rollen auf identischen Rennreifen von Michelin (maximal drei Sätze Slicks pro Wochenende und Fahrzeug). Auch der Treibstoff ist für alle Teams identisch.
18 Rennen an neun Wochenenden

Je Rennwochenende werden zwei Läufe ausgetragen – ein Sprintrennen über 60 Kilometer am Samstag sowie ein Rennen über 80 Kilometer am Sonntag. Der Porsche Carrera Cup Deutschland fährt in dieser Saison acht Veranstaltungen im Rahmenprogramm der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) und einmal beim ADAC GT Masters auf dem Sachsenring.

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