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WEC ist startklar

Porsche konnte beim Probegalopp der WEC in Le Castellet sämtliche Sessions mit Bestzeit abschließen. Debüt für ByKolles. GT eng.

Fotos: Porsche, Audi, byKolles

Die zweitägigen Testfahrten der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Le Castellet sind beendet. Bei stets sonnigen, aber am Freitag sehr windigen Bedingungen konnten die Teams zahlreiche Runden abspulen.

Besonders im Fokus standen natürlich Audi, Porsche und Toyota, die auch in diesem Jahr um den WM-Titel und den Sieg in Le Mans kämpfen werden. Auf dem Papier hinterließ Porsche beim "Prolog" den stärksten Eindruck alles im Ticker nachlesen!.

Der neue 919 Hybrid schloss alle Sessions an der Spitze der Zeitenlisten ab. Die beste Runde gelang Neel Jani am Freitagabend in 1:37.220 Minuten - vier Sekunden schneller als die Bestmarke des Vorjahres. Der Porsche zeigte sich speziell über eine Runde als scharfe Waffe, aber auf die Distanz hatte die Mannschaft aus Weissach immer noch mit abbauenden Reifen zu kämpfen. Versuche mit Doppelstints brachten bisher nicht die gewünschten Ergebnisse.

"Wir haben noch Arbeit", fasst Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zusammen. "Es geht schon besser als im Vorjahr, weil der Drop etwas hinausgezögert kommt, aber wir müssen da noch weitere Verbesserungen schaffen", fügt LMP1-Leiter Fritz Enzinger an. Am zweiten Testtag setzte Timo Bernhard am Morgen in 1:39.157 Minuten die Bestmarke des gesamten Tages. Auch die anderen Werksteams konnten in jene Bereiche vorstoßen.

Vor allem Audi hinterließ einen insgesamt bärenstarken Eindruck. Die Ingolstädter fuhren mit ihrem erheblich neugestalteten R18 zwar nicht allzu viel, aber extrem konstant. Vor allem ein Longrun von Benoit Treluyer am Freitag über 25 Runden sorgte bei der Konkurrenz für Staunen. Der Franzose spulte reihenweise Runden im Bereich von 1:40 Minuten ab, von einem Abbau der Pneus war nichts zu sehen. Im Gegenteil: Am Ende konnte Treluyer sogar noch zulegen.

Am Samstagvormittag konnten beide Audis Rundenzeiten von 1:39 Minuten realisieren. Der Wind spielte bei der Jagd nach guten Zeiten eine erhebliche Rolle. Am Freitag hatte ein kräftiger Mistral für zusätzlichen Schub auf der gleichnamigen Geraden gesorgt. Diese Konstellation brachte im Vergleich zum Folgetag, an dem weniger Wind herrschte, einen großen Vorteil. Insider sprechen von mindestens einer halben Sekunde, die der Wind an Rundenzeit am Freitag brachte.

Der Vorteil am Samstag: Endlich herrschten berechenbare Bedingungen und ließen intensive Setup- und Aerodynamikarbeit zu. Dies nutzte auch Toyota. Die Japaner, die 2015 ihren WM-Titel verteidigen und den Le-Mans-Sieg holen wollen, hielten sich an beiden Tagen mit schnellen Umläufen zurück. Man erledigte unaufgeregt weitere Testarbeit im Hinblick auf die bald beginnende Saison. "Auch wir sind zufrieden", erklärt TMG-Boss Rob Leupen trotz der Ränge fünf und sechs am Samstag.

Toyota-Pilot Mike Conway war der Auslöser für einen vorzeitigen Abbruch der letzten Session. Nach ersten Informationen war der Brite auf einem schnellen Umlauf mit dem Ferrari von Toni Vilander kollidiert und anschließend über die Randsteine und Bremswellen ("Bananas") gefahren. Dabei gab es einen Kurzschluss im Heck des TS040 und ein kleines Feuer. Auch Öl landete auf der Piste. Rund 15 Minuten vor dem offiziellen Ende wurde der Test daher abgebrochen.

Das einzige private LMP1-Team beim Test in Le Castellet war ByKolles (ehemals Lotus, großes Bild oben). Die Mannschaft aus Greding ging mit dem bisher nur wenig überarbeiteten CLM P1/01 auf die Strecke. Am ersten Tag wurde das Team mehrfach von Problemen mit der Elektronik und Sensoren gebremst, aber am Samstag spulte man ein umfassenderes Programm ab. Vitantonio Liuzzi brachte den Wagen in 1:46.933 Minuten bis auf fünf Sekunden an den Toyota von Davidson/Buemi/Nakajima heran.

In der LMP2-Klasse zeigte G-Drive mit Bestzeiten am Samstag das Potenzial des Ligier-Nissan einmal mehr auf. Am Tag zuvor hatte KCMG mit dem neuen Oreca 05 geglänzt. Aus Reihen von ESM, die den Test mit dem alten HPD aufgenommen hatten, stieg Scott Sharp am Samstagnachmittag in den Ligier von Oak, um sich mit dem Fahrzeug etwas vertraut zu machen. Die Amerikaner werden zur WEC-Saison auf die französischen Autos umsteigen.

In der GTE-Szene war Aston Martin am zweiten Tag in Front. Marco Sörensen war am Nachmittag vorn, in der Session zuvor hatten Fernando Rees und seine Kollegen die Spitzenposition inne. Und die Konkurrenz? Porsche war jederzeit gut in Schlagdistanz. Die Piloten des deutschen Werksteams sind von der verbesserten Fahrbarkeit des 911ers begeistert. Am Samstag simulierte Youngster Sven Müller einen Rennstint erfolgreich. Der Porsche drehte die meisten Runden der GTE-Pro-Teams. In der Amateurklasse war Aston Martin am Morgen am schnellsten.

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