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ALMS: Sebring

Audi-Doppelsieg zum Abschied

Audi rundet den letzten Sebring-Auftritt mit dem LMP1-Auto perfekt ab: Doppelerfolg vor Rebellion - Risi-Ferrari mit Traum-Comeback in der GT-Klasse.

Foto: Audi Motorsport

Audi ist der perfekte Abschied von Sebring gelungen. Beim letzten Auftritt der LMP1-Autos in der American-Le-Mans-Series (ALMS) auf der traditionsreichen Strecke in Florida fuhren die Ingolstädter einen souveränen Doppelsieg ein. Benoit Treluyer, Marcel Fässler und Oliver Jarvis sicherten Audi den elften Erfolg bei den 12 Stunden von Sebring. Es war gleichzeitig auch der erste Sieg eines Hybridfahrzeuges in der ALMS.

"Es ist großartig. Danke an Amerika, danke an das Team, danke an die Fans", jubelt ein sichtlich gerührter Treluyer nach der Zieldurchfahrt. "Ein wunderbarer Tag für uns", fügt Teamkollege Fässler hinzu. Vor allem für Oliver Jarvis war der Erfolg besonders. Der Brite hatte bereits die GT-Klasse beim 24-Stunden-Rennen von Daytona mit Audi gewonnen. "Ein perfekter Start ins Jahr", sagt er. "Ich bin hier anstelle von Andre Lotterer an der Seite von Marcel und Ben gefahren. Bessere Teamkollegen kann man sich nicht wünschen."

Der Sieg des Audi R18 mit der Startnummer eins war alles andere als deutlich. Die Markenkollegen Allan McNish, Tom Kristensen und Lucas di Grassi hielten das erfolgreiche Trio jederzeit unter hohem Druck. Am Ende des Langstreckenklassikers (61. Auflage der 12 Stunden von Sebring) trennten die beiden Audis gerade einmal 7,679 Sekunden. Die Piloten im Auto mit der Startnummer 2 (R18-Version für 2013) liefen einem frühen Pech über die gesamte Distanz hinterher.

Allan McNish hatte in der Frühphase eine Kollision beim Überrunden des LMPC-Autos von Mishumotors erlebt. Die Rennleitung war der Ansicht, dass dieser Kontakt eindeutig die Schuld des Schotten gewesen sei. McNish musste daher eine 60-Sekunden-Strafe absitzen. Ohne diese Zwangspause in der Box wäre der Sieg wahrscheinlich gewesen. Zur Freude der Fans ließ Audi seine beiden Autos frei fahren. Dies wurde vor allem in einem zwischenzeitlich harten Duell zwischen Jarvis und di Grassi deutlich sichtbar.

Hinter den beiden siegreichen Audis kamen Neel Jani, Nick Heidfeld und Nicolas Prost auf das Podest - und holten gleichzeitig den ALMS-Sieg. Das Trio im Rebellion-Lola mit der Startnummer 12 zeigte eine blitzsaubere Leistung über die gesamte Distanz. Vor allem die homogene Cockpitbesetzung war beeindruckend. Heidfeld, Jani und Prost fuhren nahezu auf identischem Niveau, ohne Fehler. Diese unterliefen der Pickett-Mannschaft, die eigentlich mit dem HPD das schnellere Auto hatte.

Klaus Graf, Lucas Luhr und Romain Dumas wurden im Verlauf des Rennens durch zwei Strafen und einer Reparatur zurückgeworfen. Graf hatte auf seiner Aufholjagd nach der ersten Penalty einen Kontakt mit einem Konkurrenten gehabt und dabei den Wagen beschädigt. Am Ende blieb Gesamtrang vier vor dem zweiten Rebellion. Das LMP1-Auto von Dyson schied ebenso aus wie der DeltaWing, der nur wenige Runden schaffte.

In der LMP2-Kategorie überzeugten die amtierenden Klassenchampions von Level 5 mit beiden Autos. Die Mannschaft von Scott Tucker, der einen Einsatz erst kurzfristig entschieden hatte, setzte sich gegen den Zytek-Nissan von Greaves durch. Die beiden HPDs von ESM hatten beim Debüt in der LMP2-Klasse größere Probleme und konnten das konstante Tempo von Level 5 nicht mitgehen. In der LMPC-Klasse triumphierte PR1, nachdem der anfangs von Pierre Kaffer in Führung gebrachte Mishumotors-Wagen wegen technischer Probleme weit zurückgefallen war.

Einen erneut heldenhaften Kampf erlebten die Sebring-Fans in der GT-Klasse. Nach einem anfänglichen Dreikampf zwischen Corvette, Ferrari und Aston Martin, einer zwischenzeitlichen Hochphase von BMW und SRT-Viper siegten am Ende Oliver Gavin, Tommy Milner und Richard Westbrook in der Corvette mit der Startnummer 4. "Dass wir hier noch gewonnen haben, ist absolut unglaublich", sagt Milner angesichts des Rückstandes, den das Team nach diversen Problemen gehabt hatte.

"Wir sind so dermaßen durch Strafen und sonstige Dinge zurückgereicht worden, aber haben nie aufgegeben. Für uns gab es dann nur noch eines: Vollgas", erklärt Gavin. "Plötzlich waren wir dann wieder vorne dabei. Das war das Ergebnis von starken Fahrten und perfekter Arbeit an der Box." Westbrook fügt an: "Das war unfassbar. Während unserer Attacke lief wirklich alles blendend. Diesen Tag werde ich niemals vergessen!"

Auch die Risi-Mannschaft wird den Samstag in Sebring nicht so schnell verdauen. Gianmaria Bruni, Olivier Beretta und Matteo Malucelli hatten sich über weite Strecken klug und vorsichtig zurückgehalten, um auf der Zielgeraden des Langstreckenklassikers in Führung zu gehen. Risi sah beim ALMS-Comeback wie der sichere Sieger aus, aber genau 13 Minuten vor dem Fallen der karierten Flagge leistete sich Malucelli einen Ausrutscher und fiel zurück. Risi kam auf Platz zwei vor dem Falken-Porsche ins Ziel.

Für Aston Martin gab es einen rabenschwarzen Tag. Nach erfolgreichen Tests in der vergangenen Woche auf der Road Atlanta und in dieser Woche in Sebring, ging im Rennen plötzlich nichts mehr. Beide Fahrzeuge litten unter technischen Problemen und hatten mit der Entscheidung nichts zu tun. SRT-Viper konnte sich mit Dominik Farnbacher am Steuer zwischenzeitlich an der Front zeigen, kam aber letztlich nur auf Rang fünf.

Aus Sicht von BMW gab es ein solides Debüt des neuen Z4 GTE, allerdings mit einigen Problemen. Im Rennen wurde sichtbar, dass der neue Wagen im Vergleich zu geringen Topspeed hat. Hinzu kamen technische Sorgen. Am Wagen mit der Startnummer 56 (Klassenrang sieben) brach die Aufhängung, das Schwesterauto schleppten Bill Auberen, Maxime Martin und Jörg Müller mit defekter Servolenkung auf dem guten vierten Rang ins Ziel. Die GTC-Klasse entschieden Bleekemolen/MacNeil/von Moltke (AJR) für sich.

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