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Motorrad-WM: Sepang

Rekordpole

Marc Marquez schreibt weiter Rekorde ins Geschichtebuch der MotoGP: In Sepang eroberte er bereits seine 13. Poleposition in diesem Jahr.

Fotos: MotoGP

Im Qualifying für den Grand Prix von Malaysia in Sepang setzte sich das Honda-Duo gegen Yamaha-Werksfahrer Jorge Lorenzo durch. Marc Marquez eroberte mit einem neuen Rundenrekord von 1:59.791 Minuten zum 13. Mal in diesem Jahr die Pole-Position. Diese Anzahl ist ein neuer Rekord in der langen Geschichte der Königsklasse. Sein Teamkollege Dani Pedrosa musste sich um 0,182 Sekunden geschlagen geben und qualifizierte sich als Zweiter.

Lorenzo konnte am Ende nicht mehr entscheidend zulegen und wurde mit 0,412 Sekunden Rückstand Dritter. Stefan Bradl (LCR-Honda) eroberte Startplatz vier. Valentino Rossi (Yamaha) fuhr auf Rang sechs. Für Marquez war es nicht nur die 13. Pole der Saison, sondern klassenübergreifend schon die 50. seiner Karriere - und das mit 21 Jahren! "Ich freue mich über die Pole-Position, denn an diesem Wochenende - vor allem am Freitag - haben wir einige kleine Dinge anders gemacht, um diese in Zukunft besser zu verstehen", sagt Marquez.

"Aber heute Morgen haben wir gemerkt, dass wir noch immer nicht das beste Setup hatten. Im vierten Training fühlte ich mich dann nach dem Sturz allerdings sehr gut und konstant. Im Qualifying war ich wegen der Bedingungen von der schnellen Rundenzeit überrascht. Ich erwarte morgen ein hartes Rennen. Vor allem Dani hat einen guten Rhythmus. Jorge wird am Anfang auch dabei sein, aber ich mache mir mehr Sorgen um Dani."

Pedrosa, der in den beiden vergangenen Jahren in Sepang gewonnen hat, komplettierte zum vierten Mal in dieser Saison einen Honda-Doppelerfolg im Qualifying. "Es war für diese Bedingungen eine sehr schnelle Rundenzeit", kommentiert Pedrosa seine Leistung. "Wenn es so heiß ist, dann sind die Motorräder normalerweise nicht so schnell. Darüber bin ich ziemlich überrascht. Es ist gut, dass ich in der ersten Reihe stehe. Jetzt hoffe ich auf einen guten Start und ein gutes Rennen - egal, ob es regnet oder nicht."

Lorenzo setzte im Gegensatz zum Honda-Duo auf den härteren Vorderreifen. In den Trainings kristallisierte sich der Spanier als größter Herausforderer von Marquez und Pedrosa heraus. "Ich bin sehr zufrieden damit, wie das Motorrad an diesem Wochenende funktioniert", meint Lorenzo gut gelaunt. "Wir sind beim Bremsen, in den Kurven und beim Beschleunigen gut. Auch unser Top-Speed ist nicht so schlecht."

"Allerdings wusste wir, dass wir im Qualifying wohl Probleme haben würden, denn unsere Reifen drehen am Kurvenausgang etwas mehr durch. Bei den Hondas ist das weniger, sie können von den neuen Reifen besser profitieren", erklärt der zweifache MotoGP-Weltmeister die Unterschiede. "Trotzdem bin ich stolz auf meine Rundenzeit, die ist sehr gut. Ich denke, dass wir morgen eine Pace haben sollten, mit der wir gewinnen können."

Bradl folgte in seiner schnellsten Runde Marquez um den Kurs und fuhr mit Platz vier zum ersten Mal seit sieben Rennen wieder in die zweite Startreihe. Bester Ducati-Vertreter war Andrea Dovizioso als Fünfter. Rossi konnte schon das gesamte Wochenende nicht das Tempo der drei Spanier an der Spitze mitgehen. Zudem stürzte der Italiener im vierten Freien Training. Im Qualifying fehlten 0,949 Sekunden auf die Pole-Zeit von Marquez. Somit reichte es nur zu Platz sechs.

Der weiche Open-Hinterreifen stach in der Hitze von Sepang nicht. Aleix Espargaro (Forward-Yamaha) hatte 1,1 Sekunden Rückstand und wird am Sonntag als Siebter die dritte Reihe anführen. Die beiden Briten Cal Crutchlow (Ducati) und Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) folgten auf den Plätzen acht und neun.

In Q1 setzte sich Alvaro Bautista (Gresini-Honda) mit einer Runde in 2:01.818 Minuten durch. Zum achten Mal schaffte der nächstjährige Aprilia-Werksfahrer den Sprung vom Q1 ins Q2. Schließlich wurde es für den Spanier der zehnte Startplatz. Neben Bautista zog auch Hiroshi Aoyama (Aspar-Honda) als Zweiter ins Q2 ein. Dann stürzte der Japaner im zweiten Abschnitt allerdings in seiner ersten fliegenden Runde und wird als Elfter starten.

Tech-3-Pilot Pol Espargaro hatte sich in den Freien Trainings für Q2 qualifiziert, nahm aber nicht am Qualifying teil. Bei einem Sturz im dritten Training zog sich der Spanier einen Bruch im linken Fuß zu. Erst morgen im Warmup wird entschieden, ob Pol Espargaro am Grand Prix teilnehmen kann. Für ihn wäre der zwölfte Startplatz reserviert.

Nicht mehr dabei ist Andrea Iannone (Pramac-Ducati). Der Italiener hatte sich am Freitag bei einem Unfall den rechten Arm geprellt und keine Starterlaubnis erhalten. Er wird noch am Samstagabend zurück nach Europa fliegen. Sollte auch Pol Espargaro nicht starten können, würden nur 21 Fahrer den Grand Prix in Angriff nehmen. Das Rennen über 20 Runden startet am Sonntag um 09:00 Uhr MEZ.

Moto2: Rabat auf Pole

Keine Überraschung im Moto2-Qualifying in Sepang: WM-Favorit Esteve "Tito" Rabat eroberte souverän die Pole-Position für den Grand Prix von Malaysia. Der Spanier brannte eine Runde in 2:07.429 Minuten in den heißen Asphalt und steht zum zehnten Mal in dieser Saison auf dem besten Startplatz. Sein Marc-VDS-Teamkollege Mika Kallio, der die Titelentscheidung noch nach Valencia verschieben könnte, qualifizierte sich mit 0,158 Sekunden Rückstand als Zweiter. Großer Erfolg für Sandro Cortese: Zum ersten Mal seit Brünn fuhr der Deutsche als Dritter in die erste Startreihe.

Kann der Moto3-Weltmeister von 2012 im Rennen das Marc-VDS-Duo herausfordern? "Sie werden natürlich sehr stark sein. Aber ich werde versuchen, so einen guten Rhythmus wie am gesamten Wochenende zu haben", nimmt sich Cortese vor. "Ich bin zufrieden, denn wir hatten bereits auf Phillip Island ein gutes Wochenende. Es ist ein gutes Gefühl, nach so einer langen Zeit wieder in der ersten Reihe zu stehen. Ich weiß, dass es bei dieser Hitze ein sehr hartes Rennen werden wird, aber ich fühle mich stark."

Während Cortese seinen ersten Moto2-Sieg anpeilt, steht Rabat vor dem Gewinn des WM-Titels. Der Spanier ist im Qualifying seiner Favoritenrolle gerecht geworden: "Heute sind wir zu viele Runden gefahren. Wir hätten weniger Runden fahren sollen, uns dafür aber mehr konzentrieren müssen", atmet Rabat im schwülen Malaysia durch. "Trotzdem bin ich glücklich, dass ich bei dieser Hitze die Pole geholt habe. Ich habe sehr viel getrunken und fühle mich nicht so gut, denn jetzt habe ich zu viel Wasser im Magen. Aber Pole ist Pole und ich bin sehr glücklich."

Kallios Rückstand auf Rabat beträgt 41 Punkte, womit seine Titelchancen bei 50 noch zu vergebenden Zählern noch vorhanden, aber gering sind. Der Finne will seinen Teamkollegen morgen dennoch herausfordern. "Absolut, das ist unser Ziel. Aber das war es immer", meint Kallio über seine Siegchancen. Er hat aber auch einen anderen Gegner auf dem Radar: "In den vergangenen Rennen ist Vinales immer besser geworden und er ist auch in der WM nicht so weit weg."

"Wir müssen ihn also auch im Auge behalten. Um noch einmal in den WM-Kampf gegen 'Tito' einzugreifen bräuchten wir ein Wunder, vielleicht könnte Regen morgen eine Chance für uns sein", schätzt der Finne seine Chancen realistisch ein. "Momentan ist er aber zu konstant schnell. Trotzdem ist es mein Ziel, das Rennen zu gewinnen. Ich will wieder ganz oben auf dem Podium stehen und dieses Gefühl genießen."

Maverick Vinales arbeitete an seiner Qualifying-Performance und zog Platz vier an Land. Dabei fehlten dem nächstjährigen Suzuki-Werksfahrer 0,325 Sekunden auf Rabat. Die ersten vier Startplätze waren in Kalex-Hand. Erster Suter-Vertreter und bester Schweizer war Tom Lüthi auf Rang fünf. Takaaki Nakagami (Kalex) rundete als Sechster die zweite Startreihe ab.

Die Plätze sieben bis neun in Reihe drei gingen an Julian Simon (Kalex), Johann Zarco (Caterham-Suter) und Dominique Aegerter (Suter). Der zweite starke Schweizer hat in Sepang mit einer Grippe zu kämpfen und ist demnach körperlich geschwächt. Dennoch fuhr Aegerter als Neunter in die Top 10. Sein Teamkollege Robin Mulhauser ist von der Grippe stärker betroffen. Er fuhr am Samstag keine Runde und hat von den Ärzten auch keine Starterlaubnis für den Grand Prix erhalten.

Tech-3-Pilot Marcel Schrötter qualifizierte sich als Elfter für die vierte Reihe. Sein Rückstand auf die Spitze betrug 0,740 Sekunden. Jonas Folger (Kalex) war als Zwölfter einen Tick langsamer. Randy Krummenacher (Suter) belegte Rang 25. Rückkehrer Roberto Rolfo (Suter), der im Jahr 2010 das Moto2-Rennen in Sepang gewonnen hat, meldete sich mit Startplatz 19 zurück. Der Grand Prix über 19 Runden startet am Sonntag um 07:20 Uhr MEZ.

Moto3: Miller mit Rekordrunde

In den vergangenen drei Rennen stand Jack Miller nicht in der ersten Startreihe, aber nun eroberte der KTM-Werksfahrer die Pole-Position für den Grand Prix von Malaysia. Damit hat sich der Australier bei einem seiner wichtigsten Rennwochenenden eine optimale Ausgangsposition gesichert, wenn er noch eine Chance auf den WM-Titel haben will. Mit seinem Sieg auf Phillip Island konnte Miller den Rückstand auf Alex Marquez (Honda) auf 20 Punkte reduzieren.

Marquez stürzte sechs Minuten vor dem Ende des Qualifyings in der schnellen Kurve sechs, und konnte anschließend nur von der Box aus verfolgen, wie WM-Konkurrent Miller mit Wheelies seine Pole-Position feierte. Zum achten Mal steht der nächstjährige MotoGP-Fahrer auf dem besten Startplatz. Der Windschatten war für das Rekordtempo in Sepang entscheidend. Dabei kam es auch zu gefährlichen Situationen.

Auf der Gegengeraden vor der engen Zielkurve warteten teilweise viele Fahre in langsamer Fahrt auf einen möglichen Windschatten, während andere Fahrer mit Höchstgeschwindigkeit die Gerade entlangfuhren. Miller erwischte auf den beiden langen Geraden einen perfekten Windschatten und wurde mit 2:12.450 Minuten gestoppt. Damit unterbot der KTM-Pilot den Pole-Rekord von Luis Salom aus dem Vorjahr um 1,4 Sekunden.

Erster Verfolger von Miller war John McPhee vom Racing-Team-Germany. Der Honda-Pilot fuhr seine Zeit im Windschatten von Juanfran Guevara (Kalex-KTM). Platz zwei war das bisher beste Qualifyingergebnis für McPhee. Er wird zum zweiten Mal in seiner Karriere in der ersten Startreihe stehen. Diese komplettierte der Tscheche Jakub Kornfeil (KTM) als Dritter.

Reihe zwei wird von Efren Vazquez, dem zweiten Fahrer von RTG, auf Platz vier angeführt. Trotz Sturz blieb die fünfte Zeit von Marquez in den Schlussminuten bestehen. Somit ist für das Rennen alles offen. Der Italiener Romano Fenati (KTM) zeigte mit Startplatz sechs ein deutlich besseres Qualifying als in den vergangenen Wochen. Für den vierfachen Saisonsieger bleibt die Qualifikation ein Schwachpunkt, denn er schaffte es seit mittlerweile zwei Jahren nicht in die erste Reihe.

Die Positionen sieben bis neun in Reihe drei gingen an Danny Kent (Husqvarna), Isaac Vinales (KTM) und Miguel Oliveira (Mahindra). Kiefer-Pilot Luca Grünwald (Kalex-KTM) wird den Grand Prix von Rang 24 starten. Philipp Öttl (Kalex-KTM) landete auf Startplatz 30. Neben Marquez stürzten im Laufe der 40 Minuten auch Lokalmatador Zulfahmi Khairuddin (Honda), Scott Deroue (Kalex-KTM), Jasper Iwema (Mahindra), Guevara und Kent. Das Rennen über 18 Runden startet am Sonntag um 06:00 Uhr MEZ.

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