MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WEC: 6h von Silverstone

Das neue Reglement funktioniert – laut Porsche

Erster Renneinsatz und gleich der erste Podestplatz in der WEC: Porsche feiert mit dem neuen 919 Hybrid einen gelungen Auftritt in Silverstone.

Die mit Hochspannung erwartete Rennpremiere des innovativen Porsche 919 Hybrid in der Sportwagen-Weltmeisterschaft (WEC) ist gelungen. Das Trio Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber holte mit dem technisch hochkomplexen Le-Mans-Prototypen beim Saisonauftakt im britischen Silverstone den dritten Rang. 24 Minuten vor Ablauf der geplanten sechs Stunden wurde das Rennen wegen starken Regens abgebrochen.

Webber fuhr den 919 Hybrid nach 165 Runden auf dem 5,891 Kilometer langen Kurs hinter dem Safety-Car über die Ziellinie. Das Schwesterauto von Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb fiel nach einer Stunde und 15 Minuten mit einem Defekt aus. Den Gesamtsieg holten die Toyota-Fahrer Sebastien Buemi, Anthony Davidson und Nicolas Lapierre. "Ich bin wirklich stolz! Unser Wiedereinstieg in die Topklasse des Langstrecken-Motorsports kann sich sehen lassen", sagt Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz.

"Vorbereitung, Abläufe, Disziplin in der Box und hinter dem Steuer der beiden Porsche 919 Hybrid waren sehr gut. Der faszinierende Rennverlauf zeigt mir, dass das neue WEC-Reglement funktioniert - trotzdem oder gerade weil es uns so viele technische Freiheiten lässt", meint Hatz. "Drei Hersteller, drei innovative Hybrid-Antriebskonzepte und spannender Wettbewerb auf höchstem Niveau: Das ist für mich Motorsport, der auf die Serienentwicklung einzahlt."

Porsche-Stimmen zum WEC-Rennen

Fritz Enzinger (Leiter LMP1): "Um unsere Schnelligkeit mache ich mir keine allzu großen Sorgen, auch wenn wir natürlich in allem noch ganz am Anfang stehen. Der Ausfall unserer Nummer 14 ist ärgerlich. Mit unserer Nummer 20 ein komplett reibungsloses Sechsstundenrennen gefahren zu sein und vom aller ersten Einsatz einen Pokal mit heimnehmen zu können, das ist für uns ein tolles Ergebnis, mit dem wir jetzt erst einmal alle ruhig schlafen können."

Alexander Hitzinger (Technischer Direktor): "Mit einem Auto das Ziel erreicht zu haben, ist angesichts der komplexen Technik, die wir hier einsetzen, sehr positiv für uns. Der Porsche 919 Hybrid mit der Startnummer 20 hat sehr gut funktioniert und bewältigte die Distanz ohne Probleme. Die Ausfallursache unserer Nummer 14 werden wir genau analysieren."

Andreas Seidl (Teamchef): "Wir haben uns in Silverstone als starkes Team präsentiert und auch aus operativer Sicht einen einwandfreien Job erledigt. Dafür bedanke ich mich bei allen Kollegen hier an der Strecke, aber auch daheim in Weissach. Platz drei für den Porsche 919 Hybrid mit der Startnummer 20 war der verdiente Lohn für die harte Arbeit seit dem ersten Rollout im Juni 2013. Wir haben während des Rennens die richtigen strategischen Entscheidungen getroffen, unsere Fahrer sind auch unter schwierigsten Bedingungen fehlerfrei geblieben. Das war erstklassig!"

Timo Bernhard: "Wir hätten uns kaum mehr wünschen können. Bei der Rückkehr von Porsche in die Topkategorie LMP1 gleich eine Podiumsplatzierung zu erreichen, ist toll. Es war ganz wichtig, dass wir ohne nennenswerte Probleme durchgefahren sind und im Rennen die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Dadurch konnten wir eine Menge wichtiger Daten sammeln. Ich habe einen guten Start erwischt, die anderen fuhren mir nicht weit weg - und als der Regen einsetzte, konnte ich gut mithalten und die Lücke nach vorne schnell wieder schließen. Bei meinem Boxenstopp haben wir Intermediates-Regenreifen aufgezogen - eine goldrichtige Wahl. Danke an das ganze Team, das war ein langer Weg bis hierhin!"

Brendon Hartley: "Ein fantastisches Gefühl, den 919 Hybrid nach meinem ersten Stint als Werksfahrer von Porsche zurück an die Box zu bringen und an Mark Webber übergeben zu können. Angesichts des immer wieder einsetzenden leichten Regens war es nicht leicht zu erkennen, wo die Strecke schon nass oder wo die Linie noch trocken ist. Ich habe beim Überholen nichts riskiert und auch auf die Reifen geachtet. Jetzt bin ich sehr froh, wie alles hier gelaufen ist."

Mark Webber: "Das ist ein großartiger Tag für uns. Ich bin glücklich, zu einer hervorragenden Leistung des gesamten Teams meinen kleinen Teil beigesteuert zu haben. Aufgrund der Streckenbedingungen war das Rennen für uns Fahrer schwierig. Auch Timo und Brendon haben eine tolle Vorstellung abgeliefert. Ein Auto bei Nässe mit Slicks auf der Strecke zu halten, ist niemals leicht. Wir haben tückische Phasen überstanden und uns ein paar Mal gerade noch rechtzeitig geduckt. Es war eine großartige Erfahrung. Ich habe in diesem Rennen heute wahnsinnig viel gelernt."

Neel Jani: "Mein Start war eigentlich gut, aber in der ersten Kurve bin ich geradeaus gerutscht und habe einige Positionen eingebüßt. Auch danach kämpfte ich mit Untersteuern. Dies machte es für mich schwierig, an den Autos vor mir dranzubleiben. In Runde 24 gab es vorne links ein Problem mit dem Rad und ich musste an die Box. Das Team konnte den Schaden in nur 16 Minuten reparieren, eine tolle Leistung. Leider kam in der 30. Runde für uns in Form eines weiteren Defekts das endgültige Aus."

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

WEC: 6h von Silverstone

Weitere Artikel:

Zwei Wochen nach seiner Blinddarmoperation gewinnt Carlos Sainz das Rennen in Melbourne - Max Verstappen mit Bremsdefekt k.o. - Nico Hülkenberg holt WM-Punkt