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WEC: Shanghai

Vorentscheidung in Shanghai

Nach einem ungefährdeten Doppelerfolg für die Autos #8 und #7 (mit Wurz) liegt Toyota in der WEC auf Titelkurs. Bei Wurz gab es ein Sensorenproblem.

In der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) führt derzeit kein Weg an Toyota vorbei. Beim sechsten Rennen der Saison 2014, den 6 Stunden von Schanghai, zeigte das Werksteam aus Köln eine ähnlich dominante Vorstellung wie schon vor drei Wochen beim Heimrennen in Fuji. Und erneut endete das Rennen mit einem Doppelerfolg: Sebastien Buemi und Anthony Davidson gewannen vor ihren Teamkollegen Alexander Wurz, Stephane Sarrazin und Kazuki Nakajima.

"Das ist das Ergebnis, auf das wir so hart hingearbeitet haben, daher möchte ich allen im Team danken: Der Boxenmannschaft, den Fahrern und den Ingenieuren. Das Auto war in Schanghai von der ersten Runde an schnell", sagt Team-Präsident Yoshiaki Kinoshita. "Die Pole-Position zu verpassen war enttäuschend, gerade weil es so eng zuging, aber die Hauptaufgabe war das Rennen."

Und in diesem Rennen ließ Toyota keinen Zweifel daran, wer das schnellste Auto hat. Die Porsche 919 Hybrid konnten im Gegensatz zum Qualifying über die Renndistanz das Tempo der TS040 Hybrid nicht mitgehen. Zudem griff Toyota erfolgreich in die Strategie-Trickkiste. Nachdem schon in der erste Runde nach einem Unfall das Safety-Car auf die Strecke kam, rief die Werksmannschaft aus Köln ihre Autos zu einem kurzen Tankstopp an die Box.

Buemi kämpft sich durch das Feld

Damit gab es jedoch ein Problem mit der Tankanlage, weshalb Buemi noch einmal die Box ansteuern musste, um Benzin nachzufassen. Doch davon ließ sich der Schweizer nicht aus der Ruhe bringen. Vom Ende des Feldes kämpfte sich Buemi rasch nach vorne und übernahm nach gut einer Rennstunde die Führung. Diese sollte das Auto mit der Startnummer 8 bis ins Ziel nicht mehr abgeben.

"Heute hat das gesamte Team einen großartigen Job gemacht", freut sich Davidson. "Wir hatten die richtige Strategie und haben ordentliche Boxenstopps gemacht. Jeder blieb ruhig und konzentrierte sich auf das Ziel. Wir haben schon in Fuji gezeigt, dass wir das schnellste Auto haben, und das war hier in Schanghai erneut der Fall. Wir wollten vor allem im Verkehr nicht zu viel Risiko eingehen, daher war es für mich ein recht ruhiges Rennen. Seb hat am Anfang für das Spektakel gesorgt."

Buemi war wie schon in Fuji der schnellste Fahrer im Feld und trug mit starken und konstanten Rundenzeiten wesentlich zum Erfolg des Teams bei. "Ich bin wirklich glücklich, denn wir haben einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht", freut sich der Schweizer. "Das Team hat genau wie Anthony eine hervorragende Leistung gezeigt. Insgesamt war es ein sehr gutes Rennen, das Auto hat von Anfang bis Ende gut funktioniert."

Sensorproblem im Wurz-Toyota

Nach dem vierten Saisonsieg von Buemi und Davidson ist in der Fahrermeisterschaft eine Vorentscheidung zu Gunsten des Toyota-Duos gefallen. Ihr Vorsprung auf ihre Verfolger Andre Lotterer/Benoit Treluyer/Marcel Fässler (Audi) beträgt nun 42 Punkte. Da bei den letzten beiden Saisonrennen in Bahrain und Sao Paulo nur noch maximal 52 Punkte zu holen sind, reicht Davidson und Buemi ein fünfter Platz, um Weltmeister zu werden.

Das Schwesterauto mit der Startnummer 7 wurde in der Anfangsphase durch einen Technikdefekt etwas eingebremst. "Nach den ersten Runden war ich nicht sicher, ob wir es schaffen würden, denn wir hatten an unserem Auto ein Sensor-Problem. Deshalb konnten wir in der Anfangsphase nicht die volle Leistung abrufen und konnten daher die Jungs in der Startnummer 8 nicht halten", erklärt Wurz.

Dennoch jubelt der Österreicher: "Das ist ein mega Resultat für uns. Erster und Zweiter - besser geht es als Team nicht!" Auch Sarrazin, der heute Geburtstag hat und 39 Jahre alt wird, zieht ein positives Fazit. "Ich bin während meines Stints kein Risiko eingegangen, war vorsichtig beim Überholen und habe versucht, ein konstantes Tempo zu fahren. Das Auto hat gut funktioniert, ich bin mit dem Verlauf des Rennens zufrieden."

Nakajima kommentiert sein Rennen wie folgt: "Ein Doppelerfolg und die Maximalpunktzahl ist für beide Weltmeisterschaften großartig. Ich konnte während meines Stints nicht entspannen, denn der Porsche war dicht hinter uns und es war nicht sicher, ob wir Zweite werden würden. Daher habe ich Druck gemacht und konnte einen Vorsprung herausfahren, wodurch es am Ende des Rennens etwas komfortabler wurde."

"Genau dieses Resultat haben wir uns mit Blick auf die Weltmeisterschaft gewünscht, jetzt sind wir in den verbleibenden Rennen in einer starken Postion", bilanziert Team-Präsident Kinoshita. "Diesen Schwung wollen wir nun nach Bahrain und Sao Paulo mitnehmen."

Dort will Toyota auch die Herstellerwertung gewinnen, in der es aber deutlich enger als bei den Fahrern zugeht. Der Vorsprung der Japaner auf Audi beträgt dort 29 Punkte, bei den letzten beiden Rennen sind allerdings noch 88 Zähler zu vergeben.

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