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DTM: Hockenheim I

Ekström ist der Regenkönig am Sonntag

Ekström beweist Routine in der Regenschlacht von Hockenheim und siegt deutlich vor Mortara. Audi und Mercedes stark im Regen. Paffett von Startplatz 22 aufs Podium. Auer crasht auf dem Weg zum Startplatz.

Zweiter Audi-Sieg im zweiten Rennen der DTM-Saison 2015 : Mattias Ekström gewann das Sonntagsrennen in Hockenheim vor Edoardo Mortara (beide Abt-Audi) und Gary Paffett (ART-Mercedes). Ekström ließ sich auch von widrigen Wetterbedingungen nicht aus der Ruhe bringen und führte die Entscheidung im Rennen dank einer hervorragenden Leistung auf regennasser Strecke herbei.

Bereits am Start hatte sich Ekström Polesetter Mike Rockenfeller (Phoenix-Audi) geschnappt, doch schon in der Spitzkehre der ersten Runde musste er die Führung an den anfangs entfesselten Marco Wittmann (RMG-BMW) abgeben. In der fünften Runde schlug Ekström vor der Mercedes-Tribüne zurück, verlor die Führung aber an Mortara, der (genau wie Wittmann) bei einsetzendem Regen eine Runde vor allen anderen an die Box gekommen war.

Ekström war schon auf Slicks vor dem Boxenstopp der schnellste Mann im Regen, überholte Mortara in der 17. Runde und baute seinen Vorsprung bis zum Ende der Renndistanz von 35 Runden auf 7,4 Sekunden aus. "Wir haben einen souveränen Mattias Ekström gesehen. Er hat verdient gewonnen", lobt 'ARD'-Experte Norbert Haug. "Bei solchen Bedingungen zahlt sich Routine aus. Zwischenzeitlich waren sechs Meister auf den ersten acht Positionen."

Ekström: Erfahrung zahlt sich aus

Ekström selbst nickt zustimmend: "Ich glaube, im Regen kommt es mehr drauf an, heute war es für alle sehr schwierig. Da zahlt sich die Erfahrung der alten Hasen aus", sagt er. Dass er die Führung beim Boxenstopp kurz abgeben musste, sieht er im Nachhinein gelassen: "Das war für das optimale Timing eine Runde zu spät. Es ist schwierig zu wissen, wie nass es wird, aber ich muss sagen, dass das für das Rennen nicht so wichtig war. Das Auto war perfekt und dann funktioniert es gut."

Nur 0,8 Sekunden hinter dem zweitplatzierten Mortara kam Paffett ins Ziel - nach der Strafversetzung in die letzte Startreihe (DRS-Abstandhalter im Qualifying nicht montiert) eine kleine Sensation! Paffett packte, ähnlich wie Sieger Ekström, in den schwierigsten Phasen des Rennens seine Erfahrung und Klasse aus, überholte einen Gegner nach dem anderen - unter anderem Bruno Spengler (MTEK-BMW), an dem er sich bei der ersten (noch erfolglosen) Attacke den Frontspoiler beschädigte.

"Das war übereifrig. Das ist normalerweise nicht die Art von Gary", findet Haug, und Spengler fluchte nach der Situation am Funk: "Mit meinem Auto stimmt etwas nicht mehr!" Der Ex-Champion lieferte sich in der Folge ein sehenswertes Kanadier-Duell mit Robert Wickens (HWA-Mercedes), wehrte sich lange erfolgreich, wurde dann aber nach hinten durchgereicht. Am Ende kam er als Neunter ins Ziel, immerhin noch vor seinem Teamkollegen Timo Glock.

Schon wieder: Paffett vs. Tomczyk

Paffett legte sich indes nach dem Duell mit Spengler seinen "Lielingsgegner" Martin Tomczyk (Schnitzer-BMW) zurecht, dessen 1,9 Sekunden Vorsprung er rasch aufholen konnte. In der 27. Runde zeigte sich Paffett erstmals formatfüllend im Rückspiegel, in der 28. Runde ging er mit einem clever angelegten Manöver in der Spitzkehre an Tomczyk vorbei. "Als ich Tomczyk vor mir sah", lächelt Paffett, "dachte ich, dass das haarig werden könnte. Aber es ging zum Glück glatt."

"Ich war nach dem Qualifying sehr enttäuscht, wegen so einer Kleinigkeit nach hinten versetzt zu werden", sagt der Brite, der für seine Überholmanöver Beifall von Mercedes-Sportchef Toto Wolff und dessen Gattin Susie erhielt. "Aber das Rennen war perfekt, das Team hat eine super Strategie ausgearbeitet. Das Auto war im Regen unfassbar gut - da war ich viel schneller als alle anderen. Es war ganz leicht, an den anderen Autos vorbeizugehen."

Tomczyk wurde 10,6 Sekunden hinter Paffet Vierter, Wittmann Fünfter und Rockenfeller Sechster. Das Trio hatte in der trockenen Anfangsphase noch stark in der Fünfer-Spitzengruppe mitgemischt, konnte das Tempo der Top 3 aber bei einsetzendem Regen nicht mehr halten. Besonders bei Wittmann, der in der ersten Runde seine Klasse gezeigt hatte (Haug: "Da sieht man, warum er Meister war!"), brachen die Rundenzeiten ein.

Samstags-Sieger Green diesmal ohne Chance

Wickens kam nach 35 Runden als Siebter ins Ziel, gefolgt von Pascal Wehrlein (HWA-Mercedes), Spengler und Timo Glock (MTEK-BMW). Christian Vietoris (HWA-Mercedes) drehte in der Schlussphase Timo Scheider (12./Phoenix-Audi) um und schrammte als Elfter um 2,8 Sekunden an einem Punkt vorbei. Der Sieger von gestern, Jamie Green (Rosberg-Audi), erlebte indes keinen erfreulichen Rennsonntag: Vom 17. Startplatz aus war nicht mehr drin als Rang 13.

Was sonst noch geschah? Maxime Martin (14./RMG-BMW) kassierte eine Durchfahrtstrafe wegen unsicherer Freigabe beim Boxenstopp, Nico Müller (19./Rosberg-Audi) und Paul di Resta (HWA-Mercedes) kollidierten im Kampf um Platz 16 und Lucas Auer konnte gar nicht erst starten, weil er seinen ART-Mercedes bereits beim Rausfahren in die Startaufstellung ins Kiesbett schmiss. Onkel Gerhard Berger schimpft: "So ein Fehler darf in so einem wichtigen Rennen nicht passieren."

In der Meisterschaft führt nach zwei von 18 Rennen Mortara mit 30 Punkten vor Green, Ekström (je 25), Wehrlein (22) und Rockenfeller (18). 15 von 24 Fahrern haben am ersten Rennwochenende der DTM-Saison 2015 bereits angeschrieben. Weiter geht's am 30. und 31. Mai auf dem Lausitzring. Das neue DTM-Format kommt übrigens gut an: "Es war ein echter Knaller, von Anfang an. Wenn das neue Format immer und überall so aussieht, sind wir auf dem richtigen Weg", schwärmt Haug.

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