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DTM: Spielberg

"Schieb ihn raus!" - Ulrich entschuldigt sich...

Die DTM hat ihren Skandal und damit Aufmerksamkeit. Audi-Sportchef Ulrich reagierte erst mit Zickzack-Kurs, dann mit einer Entschuldigung...

Die eigentliche Geschichte des Rennens war aber eine ganz andere. In der letzten Runde drückte Scheider die vor ihm liegenden Mercedes-Piloten Robert Wickens und Pascal Wehrlein von der Strecke. Brisant: Wehrlein, der die Meisterschaft vor dem Rennen anführte, ging durch die Aktion leer aus und verlor die Tabellenführung an Ekström . Auch Mortara zog durch seinen dritten Platz vorbei.

Noch kritischer macht die Sache ein Funkspruch, der unmittelbar vor dem Vorfall über den Äther ging. Deutlich zu hören ist darin: "Timo, drück ihn raus!" Ein Abschuss auf Ansage also? "Ich habe keinen Funkspruch gehört", beteuert Scheider nach dem Rennen in der ARD und erklärt: "Die Situation hat damit angefangen, dass Robert mich geblockt hat, damit Pascal von hinten rankommt. So weit, so gut, dann haben die beiden sich vorbeigedrückt."

"In Kurve drei haben sie dann sehr früh gebremst, um kein Risiko einzugehen. Dabei habe ich Robert berührt und der wiederum wahrscheinlich Pascal. Aber das ist Racing unter diesen Bedingungen auf der Kampflinie. Es ist blöd und sollte nicht passieren - keine Frage. Am Ende bin ich aber trotzdem ganz ordentlich um die Kurve gekommen. Ich denke, wir können uns da gerne auch die Daten ansehen, wer da wann gebremst hat. Ich denke, wir haben da nichts zu befürchten", so der Audi-Pilot.

Mercedes-Sportchef Toto Wolff sieht es logischerweise nicht ganz so locker. "Wenn es diesen Funkspruch gab, dann sollte derjenige nie wieder auf eine Rennstrecke gehen, denn das tut man nicht", schimpft er bei der 'ARD' und ergänzt: "Den Meisterschaftsführenden rauszuschieben ist absolut indiskutabel und unter jeder Würde für die Serie und kann so nicht sein!"

"Habe laut gebrüllt 'Schieb ihn raus!'"

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich ist währenddessen um eine Erklärung bemüht und sagt: "Normalerweise rede ich nicht zu den Fahrern, das geht immer über die Fahrzeugingenieure. Ich muss aber sagen, dass ich mich wirklich geärgert habe, als ich diese Aktion gesehen habe. Ich bin einfach ein Racer. Da habe ich laut gebrüllt: 'Jetzt schieb ihn halt raus!' Sorry, es kann sein, dass der Funk da gerade auf war."

Unklar ist allerdings, ob es tatsächlich Ullrichs Worte waren, die für alle Zuschauer an den Fernsehschirmen deutlich hörbar waren. "Ich weiß nicht, wie das so zum Auto gekommen ist", muss auch er selbst einräumen und spricht davon, dass es sich um eine "spontane Reaktion" gehandelt habe.

"Kann nicht von mir gewesen sein"

In einer weiteren Reaktion behauptet Ulrich: "Die Ansage kann nicht von mir gekommen sein, weil ich nicht direkt mit den Fahrern verbunden bin. Ich spreche nur mit den Verantwortlichen der Teams, von daher kann ich es nicht gewesen sein."

Noch ist nicht absehbar, welche Konsequenzen der Vorfall haben wird, eine offizielle Untersuchung gegen Audi und Scheider wurde eingeleitet.

Update: Ulrich entschuldigt sich

Später am Abend versandte Audi eine Presseaussendung, in der sich Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ulrich entschuldigt: "Das war natürlich kein schönes Ende eines sonst tollen Rennens. Was mit Timo gemacht wurde, war nicht die feine Art. Aber es war ganz sicher auch nicht unsere Absicht, dass Robert (Wickens) und Pascal (Wehrlein) im Kiesbett landen. Dass ich in der ersten Emotion am Kommandostand gerufen habe: ‚Timo, schieb ihn raus', tut mir leid."

"Ich funke während des Rennens nicht mit den Fahrern und wusste nicht, dass der Funk offen ist. Es war auf gar keinen Fall eine Anweisung an Timo. Ich kann mich bei Mercedes für diesen Spruch nur entschuldigen. Eine solche Äußerung drückt nicht mein Verständnis von Motorsport aus, sondern war allein dem Adrenalin in diesem Moment geschuldet. Ich bin ein Racer und war wütend, wie mit Timo umgegangen wurde."

"Schade ist, dass durch den Zwischenfall ein Schatten auf der makellosen Leistung von Mattias und der ganzen Audi-Mannschaft liegt. Unser Audi RS 5 DTM war hier sowohl im Trockenen als auch im Regen das stärkste Auto."

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