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Indycar: Indy 500

Eine Zehntel entscheidet über Sieg

Juan Pablo Montoya sicherte sich, nach einer Aufholjagd von Platz 30 aus, seinen zweiten Indy-500-Sieg - Will Power nicht zufrieden mit zweiten Platz.

Foto: Dana Garrett

Mit einem Vorsprung von gerade einmal 0,1046 Sekunden brachte Juan Pablo Montoya im spannenden 99. Indy 500 seinen zweiten Sieg nach jenem im Jahr 2000 unter Dach und Fach. Die Aufholjagd des Kolumbianers nach einer frühen unverschuldeten Kollision und der sehenswerte Kampf gegen seinen Penske-Teamkollegen, den amtierenden IndyCar-Champion Will Power, machten Montoyas zweiten Sieg beim "Greatest Spectacle in Racing" besonders süß.

Es war der viertengste Zieleinlauf in der 99-jährigen Geschichte der größten Eintages-Sportverantstaltung der Welt. Im Zuge der letzten 15 Runden, die nach Gelbphase sechs komplett unter Grün über die Bühne gingen, wechselte die Führung fünfmal zwischen Montoya, Power und Scott Dixon (Ganassi-Chevrolet). Die Vorentscheidung gelang Montoya in der 197. von 200 Runden, als er vor Turn 1 außen zunächst an Dixon und wenige Sekunden später ausgangs Turn 4 auch an Power vorbeiging.

Powers Schlussattacke in der letzten Runde verpuffte, weil er in Turn 2 im Windschatten von Montoya kurz lupfen musste und ausgangs Turn 4 keinen Weg mehr am Kolumbianer vorbeifand. "Das ist es, was IndyCar-Racing ausmacht: Knallharte Positionskämpfe bis zum Schluss", so das Montoya-Urteil nach einem packenden IndyCar-Saisonhöhepunkt.

"Ich hatte schon das Gefühl, dass ich ein gutes Auto hatte, aber der Kampf in der Schlussphase hat mir wirklich alles abverlangt", atmete Sieger Montoya noch in der Victory Lane durch und jubelte: "Einfach unglaublich!" Teambesitzer Roger Penske gestand, dass ihm die zwei verbliebenen von anfangs fünf Ganassi-Piloten doch einiges an Sorgen bereiteten. "Ich wusste, dass wir zwei starke Jungs vorn hatten, doch Dixon und die 83 (Charlie Kimball; Anm. d. Red.) bereiteten mir Kopfzerbrechen. Letzten Endes wurde es fair ausgetragen. Es gab tolle Überholmanöver und wir sind die Sieger", so Penske.

Will Power: "Platz zwei beim Indy 500 ist beschissen"

Der knapp geschlagene Will Power gestand, dass Montoyas Auto im Windschatten besser lag als sein eigenes: "Als er hinter mir lag, war er klar besser aufgestellt als ich hinter ihm. So kam er schließlich an mir vorbei. In der letzten Runde musste ich hinter ihm einfach vom Gas." Anderenfalls wäre der Penske-Bolide mit der Startnummer 1 des amtierenden IndyCar-Champions in Turn 2 der 200. Runde untersteuernd in die Mauer gerutscht.

Vollends glücklich klingt Power nach seiner knappen Niederlage im packenden Kampf nicht. "Auf jeder anderen Strecke wäre ich zufrieden, aber hier... Ich war ein paar Mal Zweiter in der Meisterschaft, jetzt beim Indy 500." Während Montoya beim dritten Indy-500-Start (nach 2000 und 2014) bereits seinen zweiten Sieg einfuhr, verpasste Power beim achten Anlauf zum achten Mal den ganz großen Triumph.

"Platz zwei ist beschissen, denn es ist schließlich das Indy 500", urteilt Power. Am Racing hatte aber auch der Australier seinen Spaß: "Das war wirklich unterhaltsam. In Turn 1 war ich einmal wohl ein wenig zu nett. Juan war aber am gesamten Tag sehr stark. Glückwunsch an ihn."

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