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Stockcar Racing Cup: Rappolz II

Stock-Elche im „Jagdfieber“

Da ist die Volvo Stock Cup-Familie, die zusammenhält, um Freude am echten Racing zu haben. Doch zahnlos sind die Elche-Bändiger deshalb noch lange nicht: Diesmal wird gejagt – und zwar Tabellenleader Otto Lehr…

Text: Georg GschwandnerFotos: Walter Vogler

Wenn die Stock Car-Szene am Samstag bei ihrem zweiten Rennauftritt im Dynamite Tours Offroad Park den Boden im nördlichen Waldviertel wieder erbeben lässt, stehen auch wieder zwölf Volvos am Start.

Mit Fritz Hemmelmeyer, welcher bei der Rappolz-Premiere im April auf Kur verweilte und Andreas Mortsch, dessen wunderschöner „Gulf Elch“ ebenso auf „Kur“ verweilte, sind die zwei Dutzend wieder komplett. Mit Pilot Paul Bierl kann es daher auch wieder zum Paarlauf der „Gulf-Zwillingsvolvos“ kommen.

Alle jagen Otto Lehr

In der Tabelle des Volvo Stock Cup führt Otto Lehr hauchdünn vor Norbert Tomaschek. Lehr fuhr, wie er selbst betont, zuletzt bei der Premiere in Rappolz „taktisch“.

Der Hintergrund: Das Punktesystem des Stock Car Sports ist auf möglichst viel heiße Action ausgelegt – der Sieger respektive der Pilot mit den meisten Tagespunkten (aus drei Vorläufen, A/B-Finale und Grande Finale) steht damit immer in der letzten Startreihe. Nach dem Motto: Die Fans sollen möglichst viel Action sehen, die Schnellsten müssen sich stets vorkämpfen – und wer dabei trotzdem die meisten Punkte erringt, ist der – verdiente - Tagessieger.

Man kann aber auch taktieren: Wer in den Vorläufen bewusst Punkte liegen lässt, um sich damit für die Finalläufe, die mehr Punkte einbringen als die Vorläufe, eine bessere Startposition zu sichern, kann bei diesem Poker gewinnen – er kann aber auch alles verlieren. Freilich: Die meisten Punkte gibt es im Grande Finale…

Die Stimmen der Piloten:

Otto „der Gejagte“ Lehr: „Wenn du die Tabelle anführst, bist du immer der Gejagte. Ich werde es wieder machen wie zuletzt: Es geht darum, durchzukommen und nicht immer das Letzte zu riskieren. Man muss Punkte sammeln, man muss auch klug fahren. Ich habe zuletzt wieder die meisten Punkte einfahren können, obwohl viele meiner Konkurrenten probiert haben, eher gegen mich zu fahren. Das macht mir nichts aus – so ist unser Sport. Wenn dabei viel Action herauskommt, dann ist das nur gut für unseren Sport.“

Norbert „The Mentalist“ Tomaschek: „Beruflich wird es stressig, ich werde erst ganz knapp vor dem Rennen anreisen können - ein großes Danke an meine Volvofamilie, welche mir die ganze Logistik diesmal abnimmt. Ich muss mich nur mehr darauf konzentrieren, möglichst viel Druck auf Otto ausüben zu können“

Fritz „Logo“ Hemmelmeyer: „Leider musste ich einen Lauf auslassen - aber jetzt werden keine Gefangenen mehr gemacht, Angriff ist die beste Verteidigung.“

Christa „Pink Lady“ Christoph: „Ich freue mich schon wieder auf das Wochenende und die Elchfamilie, wir sind mittlerweile ein eingeschworener Haufen, der sich nach den beruflichen Wochenalltag einfach den Kopf frei fahren möchte. Druck verspüre ich keinen, ich will ja nur Spaß haben!“

Harald „Lackie“ Christoph: „Ich hab den Volvo meiner Frau und den meinigen wieder neu lackiert, sie sollen ja wieder glänzen, wenn uns das sensationelle Publikum in Rappolz um den Kurs peitscht, außerdem soll extra für uns ein Fotograf kommen.“

Michael „Eisenbieger“ Manhartsberger: „Ich fahre mein erstes Stock Car-Rennen - bis jetzt habe ich die Volvofamilie nur betreut, aber jetzt habe ich eine Mietoption von GP Racing gezogen, ich werde nicht taktieren, sondern voll angreifen“

Markus „Silberelch“ Walter: „Mein Elch war nach dem letzten Rennen doch schwerer verwundet als zu nächst angenommen. Aber jetzt ist er wieder heil und wird mich zu vielen weiteren Punkten führen. Außerdem habe ich mit meiner Frau und meinen Kindern in einer Therme Kraft getankt, es kann losgehen.“

Marco Wiedner: „Es ist einfach nur geil, dieser Truppe anzugehören, ich freue mich auf das Wochenende, ich reise bequem an und gebe Gas, ich habe ein Sorglospaket bei GP Racing gebucht, meine Aufgabe besteht nur darin, wieder möglichst erfolgreich zu sein!

Michael Noir Trawniczek: „ Die Volvofamilie rund um Georg Gschwandner unterstützt mich sensationell – die Erfahrungen in diesem Cup sind für meine Arbeit sicher sehr hilfreich. Zuletzt hab ich die Strecke in Rappolz als sehr schwierig empfunden. Dass also Schotter nicht gleich Schotter ist, spür ich gerade am eigenen Leib - und das schärft das Verständnis für jene Motorsportler, über die ich berichte. Ich finde es toll, dass mir Georg so eine kontinuierliche Rennteilnahme ermöglicht, denn so erlebe ich das Ganze in einem längeren Zeitraum, mache selbst Entwicklungen mit, versuche irgendwelche Verbesserungsmaßnahmen und so weiter, lebe also ein kleines Stück eine Art ‚Rennfahrerleben‘. Das ist doch anders, als ein einmaliger Gaststart – wo alles meistens viel zu schnell vorüber ist. Was mir noch fehlt – und was ich wohl auch niemals erreichen werde: So schnell zu sein, dass man keine Freunde mehr hat. Haha, war ein Scherz.“

Anton „Volvo Stock Car Architekt“ Bock: „Ich fühle mich bei GP Racing und den Volvos sehr wohl, ich bin top motiviert und werde versuchen, so viele Läufe wie möglich zu gewinnen. Es ist schön, ein Teil des Ganzen zu sein!“

Andreas Mortsch: "Mein Volvo ist wieder gerade gebogen, dies hat mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant war und da ich eine eigene Firma habe, muss ich mir die zeitlichen Ressourcen genau einteilen. Nebenbei nehme ich noch an diversen Oldtimerrallyes teil, daher war es zeitlich bedingt auch nicht möglich, das letzte Rennen in Rappolz zu bestreiten. Aber jetzt freue ich mich schon darauf, am Wochenende die Strecke aus der Fahrerperspektive kennen zu lernen"

Paul Bierl: "Meine Ausgangslage ist nicht so schlecht und nachdem ich mehr oder weniger in die große Volvofamilie ‚eingeheiratet‘ habe, steht mir nun die große Ersatzteillogistik zur Verfügung, da fährt es sich schon etwas entspannter."

Gschwandner: „Zusammenhalt zählt“

Volvo Stock Cup und GP Racing-Mastermind Georg Gschwandner kann leider noch immer nicht ins Cockpit zurückkehren, die Verletzungen seiner Hand sind noch nicht vollständig verheilt.

Der „Padrone“ erklärt: „Es ist ein sehr schönes Gefühl, wenn man sieht, wie sich die Volvofamilie auch abseits der Strecke auf einer menschlichen Ebene entwickelt hat. Aber auch die Logistik, Ersatzeilversorgung und die mentale Betreuung meiner Familie ist eine Herausforderung, welcher ich mich sehr gerne stelle.“

„Durch meine ‚Zwangspause‘ bleibt mir mehr Zeit, interessierten Zusehern alles zu erklären und wer weiß, vielleicht bekommen wir ja bald wieder Familienzuwachs. Jedes Mitglied meiner Volvofamilie nimmt als Spaß an der Freude an den Rennen teil - Sieger sind sie auch außerhalb der Strecke, bezogen auf den Zusammenhalt, welchen man erleben muss, um ihn annähernd zu verstehen. Gewinner wird am Ende des Tages der Fahrer mit den meisten Punkten sein - aber das ist nur eine sehr angenehme Nebenerscheinung unserer motorsportlichen Familienausflüge.“

Punktestand Volvo Stock Cup

1 Otto Lehr 223
2 Norbert Tomaschek 216
3 Paul Bierl 173
4 Marco Wiedner 173
5 Markus Walter 166
6 Anton Bock 154
7 Michael Noir Trawniczek 139
8 Harald Christoph 110
9 Georg Gschwandner 104
10 Christa Christoph 91
11 Hansjörg Matzer 90
12 Friedrich Hemmelmeyer 85
13 Andreas Mortsch 68
14 Gregor Hahn 54

Die nächsten Rennen

30.5. Rappolz
4. & 5.7. Rappolz
12.9. Natschbach
10.10. Natschbach

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