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DTM: Spielberg

Timo Glock gewinnt das Sonntagsrennen

Schnellster Sonntagsfahrer: Timo Glock triumphiert souverän für BMW vor den beiden Audi-Piloten Mattias Ekström und Jamie Green - Auer auf 16.

Das RMG-Team um Teamchef Stefan Reinhold darf sich über ein nahezu perfektes Wochenende in Spielberg freuen. Nachdem Marco Wittmann BMW am Samstag bereits den ersten Saisonsieg bescherte, legte Timo Glock am Sonntag nach. Für den ehemaligen Formel-1-Piloten war es der dritte DTM-Sieg und sein ersten Sieg mit seinem neuen Team. Der 34-Jährige, der von Rang drei startete, schnappte sich bereits in den ersten Runden die Führung und war anschließend nicht mehr einzuholen .

"Es war ein perfektes Rennen und mit Platz vier gestern eigentlich ein perfektes Wochenende. Wir wussten, dass wir heute noch einen draufsetzen können. Wir haben das Auto Schritt für Schritt verbessert", freut sich Glock, der bereits im Qualifying zuvor eigentlich der schnellste Mann war, auf seiner Runde aber einen großen Fehler machte. "Heute Morgen habe ich mich so geärgert, weil ich im letzten Sektor einen Riesenfehler gemacht habe."

"Ich wusste, dass die Strategie im Rennen nur sein kann, im ersten Stint alles zu riskieren. Das haben wir auch gemacht", berichtet der Deutsche. Im Rennen schnappte er sich zunächst seinen Markenkollegen Antonio Felix da Costa (Schnitzer-BMW) und kurze Zeit später auch Jamie Green (Rosberg-Audi), der den Kontakt zu Glock schnell abreißen lassen musste. Er beendete das Rennen am Ende auf Rang drei.

Ekström und Green melden sich zurück

"Es ist nicht meine Lieblingsstrecke, aber ein Podium hier ist sehr positiv für mich. In den ersten zwei Rennen hatte ich viel Pech. Meine Saison hat hier angefangen", erklärt Green, der in den ersten drei Rennen des Jahres komplett leer ausging. "Am Ende hatte ich leichte technische Probleme. Deshalb war nicht mehr als P3 möglich. Ich bin zufrieden. Wir haben noch viele Rennen vor uns", so Green.

Größter Gewinner des Rennens war neben Glock der Schwede Mattias Ekström. Der Abt-Audi-Pilot startete lediglich von Rang elf, wurde durch eine clevere Strategie aber bis auf Rang drei nach vorne gespült. Ekström wartete mit seinem Pflichtboxenstopp länger als alle anderen Piloten und überholte schließlich in der Schlussphase auch noch seinen Markenkollegen Green. Für Ekström war es ebenfalls das mit Abstand beste Saisonergebnis.

"Kompliment an Timo. Er hat im Qualifying das notwendige gezeigt. Er stand vorne und ist ein sauberes Rennen gefahren", lobt der Schwede. "Wir waren im Qualifying nicht so gut, aber dafür im Rennen umso besser. Heute fühlt sich der zweite Platz wie ein Sieg an. Am Anfang das Rennens hatte ich Glück, das Auto war nach den ersten Runden noch ganz! Dann konnte ich meine Pace gehen. Es sind gute Punkte, die auch für die Meisterschaft wichtig sind."

Wieder einmal viel Ärger

Gute Chancen auf die Führung in der Meisterschaft hätte eigentlich Edoardo Mortara (Abt-Audi) gehabt, doch der Italiener schied nach einer Berührung mit Felix da Costa im Kampf um Rang drei aus. Die Aktion des BMW-Piloten bezeichnet Mortara als "unfair", doch ARD-Experte Norbert Haug urteilt anschließend, dass sich ein Meisterschaftskandidat in solchen Situationen schlicht und ergreifend nicht provozieren lassen darf und cleverer fahren muss.

Glück im Unglück dadurch für Paul di Resta (HWA-Mercedes): Der Schotte konnte das Rennen nur auf Rang 15 beenden, doch die Meisterschaftsführung behält er trotz seiner Nullnummer weiterhin. Mit 43 Punkten liegt er weiter vor Mortara (40 Punkte). Neuer Dritter ist Glock (37), der nun seinen verlorenen Zählern aus Hockenheim nachtrauert. Ohne seine Disqualifikation im zweiten Rennen würde Glock die Meisterschaft anführen.

Für weiteren Ärger sorgte das Duell um Platz zehn und den damit verbundenen letzten Punkt in der Meisterschaft. In der letzten Runde drückte Timo Scheider (Phoenix-Audi) Gary Paffett (ART-Mercedes) ziemlich grob aufs Gras. Die Rennleitung beließ es allerdings bei einer Verwarnung und Scheider darf seinen ersten Zähler des Jahres somit behalten. "Du hast diesen Punkt nicht verdient", schreibt der enttäuschte Paffett auf Twitter.

Mercedes erlebt Debakel

Mercedes ist damit der große Verlierer des Rennens, denn die Stuttgarter holten keinen einzigen Zähler. Bester Mercedes-Fahrer war Daniel Juncadella (HWA-Mercedes) auf Rang zwölf. Bereits im Qualifying war man zuvor nicht wirklich konkurrenzfähig. Ganz anders BMW: Augusto Farfus (MTEK-BMW), Maxime Martin, Tom Blomqvist (beide RBM-BMW) und Marco Wittmann (RMG-BMW) belegten die Positionen vier bis sieben.

Auch Bruno Spengler (MTEK-BMW) holte als Neunter noch zwei weitere Zähler für die Münchener, die die Meisterschaft mit 203 Punkten nun ganz klar vor Audi (108) und Mercedes (93) anführen. "Es war ein super Rennen, Timo hat das richtig stark gemacht", freut sich BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt und lobt: "Auch die anderen Jungs haben einen tollen Job gemacht!"

BMW hat den Erfolg zudem erneut mit dem schwersten Auto im Feld eingefahren. Der BMW M4 wiegt seit dem Qualifying zum zweiten Rennen 1.122,5 Kilogramm, während Audi und Mercedes lediglich mit 1.120 beziehungsweise 1.110 Kilo unterwegs sind. Beim kommenden Rennen auf dem Lausitzring am ersten Juni-Wochenende könnte sich das hohe Startgewicht allerdings als Klotz am Bein erweisen.

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