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Histo Cup: Salzburgring I

Mozartpreis im Sonnenschein und Regen

Wechselhafte Wetterbedingungen zeichneten das Rennwochenende auf dem Salzburgring aus – zum Glück blieb es jedoch bei Blechschäden.

Fotos: Histo Cup

Am Freitag wurde bei gutem Rennwetter bereits ausgiebig getestet und das Fahrerlager geordnet bezogen. Rund 180 Teilnehmer aus neun Nationen waren zum Mozartpreis nach Salzburg gekommen. Die Wettervorhersagen wechselten für das Wochenende beinahe stündlich. Am Samstag gab es perfekte Bedingungen bei Sonnenschein – und erst nach der Veranstaltung gegen 20 Uhr den obligaten Regenguss.

Gleich im ersten Qualifying schockte der Oberösterreicher Christian Maurer alle mit einem spektakulären Überschlag in der Schikane nach Bremsversagen. Zum Glück stieg er völlig unverletzt aus dem Wrack aus. Sonntag schüttete es in der Früh wie aus Kübeln, gegen 10 Uhr herrschten dann wieder trockene Bedingungen, die bis 16 Uhr anhielten. Die letzten beiden Läufen wurden allerdings zu regelrechten "Motorbootrennen", die von den Teilnehmern jedoch meisterlich absolviert wurden.

BMW 325 Challenge, Rennen 1

Den Anfang machten die BMW-Boys mit einem tollen Rennen, ganz nach dem Geschmack der vielen Fans auf den Tribünen. Polesitter war der junge Oberösterreicher Gottfried Pilz, der sich auch gleich an die Spitze setzen konnte, gefolgt vom Teamkollegen Matthias Heinemann sowie Heribert Haimerl, Gyögy Makai und Jürgen Huber. Haimerl konnte gleich in der zweiten Runde Heinemann überholen, während Jürgen Huber in der Fahrerlagerkurve böse abflog und eine Safety-Car-Phase auslöste. Der kleine Vorsprung von Pilz war somit egalisiert, er konnte aber auch den Restart gewinnen und holte sich den Sieg vor Heribert Haimerl und dem Ungarn György Makai. Der Niederösterreicher Fabian Ohrfandl drehte die schnellste Rennrunde und wurde hinter Heinemann und Dieter Karl Anton Sechster.

Histo Cup bis 2.500 cm³, Rennen 1

Martin Sahl (Ford Escort), Albert Gallersdörfer (Opel Kadett GTE) und Robert Edenhofer (BMW 2002) lieferten sich einen harten Kampf um den Gesamtsieg, den sich letztlich Martin Sahl holte. Das Rennen wurde auf trockener Piste gestartet, danach fing es an zu tröpfeln, das "Geläuf" wurde zunehmend schwieriger. Nach der neunten Runde wurde das Rennen vorzeitig beendet, weil es mit den profillosen Reifen zu gefährlich wurde. Die Klasse bis 1.000 cm³ holte sich nach einem packenden Kampf Bernhard Deutsch, Steyr Puch, vor Thomas Kaiser, Mini Cooper, und Christian Bernard, BMW 700RS.

Der Italiener Daniele Vettoretti, Mini Cooper, holte sich die Klasse K bis 1.300 cm³. Der Schweizer Christian Schober, Renault Alpine, kämpfte den Deutschen Michael Baltes, Alfa Romeo GTV, nieder und holte sich die Klasse bis 1.600 cm³ mit dem hauchdünnen Vorsprung von 26 Hundertstel. Die Klasse K bis 2.000 cm³ gewann Gesamtsieger Martin Sahl vor dem Tiroler Matthäus Rass, BMW 2002, und Herbert Möglich, BMW 320-4.

Die Klasse STW bis 1.600 cm³ gewann überraschend der Oberösterreicher Thomas Lehner vor dem Tiroler Gesamtführenden Alexander Wechselberger, beide Alfasud Sprint, noch vor dem Deutschen Heiko Dlugos, Audi 80. Albert Gallersdörfer holte sich die Klasse STW bis 2.000 cm³ vor dem Schweizer Thomas Dätwyler, beide Opel Kadett GTE, und dem Oberösterreicher Johann Retschitzegger bei seinem Comeback auf dem Siegespodest. Die Klasse STW bis 2.500 cm³ gewann Robert Edenhofer, BMW 2002-16V, vor Toni Schell, Ford Escort, und dem Italiener Alberto Mondinelli, Porsche 944.

Histo Cup über 2.500 cm³, Rennen 1

Der Schweizer Roger Bolliger gewann mit seinem Pontiac Trans Am das erste Rennen der großen Kubaturen vor dem Wiener Udo Rienhoff, AC Cobra, und dem Deutschen Klaus Möst, BMW 320 Gr. 5, der eine respektable Leistung bot – hat er doch rund 300 PS weniger unter der Haube als die beiden "Big Banger". Die Klasse K bis 4.000 cm³ holte sich der Gesamtführende Alfred Weissengruber mit seinem BMW 635i vor Reinhold Jungwirth, Porsche 911 RS. Die Klasse K über 4.000 cm³ holte sich die US-Amerikanerin Amanda Hennessy vor dem Schweizer Robert Dubler, beide Chevrolet Corvette, und dem Deutschen Gerhard Witzany, Ford Mustang.

Formel Historic, Rennen 1

Der Monegasse Valerio Leone holte sich mit seinem March 783 Toyota den Sieg knapp vor dem Deutschen Walter Hoffmann, Dallara 386, dem Monegassen Fred Lajoux, Chevron B43 Toyota sowie dem besten Österreicher: Roland Wiltschegg im Ralt RT1, der die Pace der Gäste mitgehen konnte. Die Formel-Ford-Kategorie gewann Ewald Lokaj, Van Diemen, vor Peter Hinderer, Lotus, und Rainer Rosenberg, Van Diemen, der gleich bei seinem ersten Rennen auf dem Stockerl stand. Sieger der Kategorie "Sports 2000" wurde Christian Kletzer, die Formel Libre holte sich Karl Rernböck, Ralt RT 30.

Youngtimer bis 3.000 cm³ und Mini Cooper Cup, Rennen 1

Andreas Rehwald holte sich mit dem BMW M3 E36 den ersten Sieg knapp vor dem furios fahrenden Salzburger Herbert Leitner, Toyota Corolla 2.0, und dem schnellsten Mini-Cooper-Piloten: Michael Zasche aus Tirol. Die Klasse bis 1.600 cm³ holte sich der Ungar Laszlo Laczko, Renault Clio. In der Zwei-Liter-Klasse platzierten sich hinter dem Sieger Herbert Leitner als Zweiter Dominik Klima, Mazda MX3, und als Dritter Markus Eder, Ford Fiesta. Stephan Piepenbrink, BMW M3 E30, gewann die Klasse bis 2.500 cm³ vor Bianca Kalkert und Simon Kölbl, beide BMW 325i. Andras Rehwald holte sich die Klasse bis 3.000 cm³ vor dem Salzburger Andreas Absmann, BMW 325i 2.7 Touring, und Stefanie Klapfenböck, BMW M3. Michael Zasche holte sich die Mini-Cooper-Wertung vor Philipp Kluckner, beide aus Tirol, und Manuel Weger aus Italien.

Youngtimer und Touring Car Open über 3.000 cm³, Rennen 1

Ein besonders spannendes Rennen boten die großen Youngtimer, die gemeinsam mit den TCO-Piloten am Start waren. Die Führung wechselte einige Male zwischen dem Grazer Josef Stadtegger, Porsche 997, und dem Deutschen Stephan Jocher, Porsche 996. Jocher konnte sich letztlich durchsetzen und gewann ganz knapp vor Stadtegger und dem Deutschen Simon Sagmeister, Porsche 996. In der Klasse Youngtimer bis 3.600 cm³ platzierten sich hinter Gesamtsieger Jocher als Zweiter Reinhard Reitberger, Ford Escort Cosworth, und als Dritter Lutz Fischer, Porsche 996. Die Klasse über 3.600 cm³ gewann der Tiroler Norbert Vögle, Audi S2 quattro, vor dem Schweizer Bruno Wehrli, BMW M5, und Hans Huber, Audi V8. Die Touring Car Open holte sich Josef Stadtegger vor Simon Sagmeister, beide Porsche, und dem Deutschen Bernd Weiskircher, BMW M3 E 92 V8.

BMW 325 Challenge, Rennen 2

Regen im Qualifying mit einer Pole für Matthias Heinemann knapp vor Gottfried Pilz. Das Rennen fand dann wieder unter trockenen Bedingungen statt. Heinemann setzte sich in Führung vor Pilz und dem mächtig drückenden Heribert Haimerl. Pilz fand gleich den Weg vorbei am Teamkollegen, und die beiden konnten sich ein wenig absetzen. Heinemann verbremste sich bei der Schikane und musste in den Notausgang – dadurch schlüpften Haimerl, Makai und Lehel Laczko durch. Dahinter ein harter Kampf um die Plätze: Dieter Karl Anton quetschte sich mit blockierenden Rädern an Zaunbauer vorbei, diese musste ausweichen.

Teamkollege Ruhrberg daneben bekam das zu spüren, und Simon Brenner erwischte Ruhrberg am Heck. Vorne kontrollierte Pilz das Geschehen und gewann sicher vor Heribert Haimerl und György Makai. Auf den Plätzen 5 und 6 gerieten auch noch Heinemann und Goede aneinander: Heinemann bugsierte Goede hinaus und kassierte dafür eine Strafe, die ihn auf Platz 14 zurückwarf. Da er unter "Beobachtung" war, erhielt er überdies noch eine Zurückversetzung von zehn Plätzen in der Startaufstellung für das nächste Rennen. Pilz führt in der Gesamtwertung vor Heribert Haimerl und György Makai.

Histo Cup bis 2.500 cm³, Rennen 2

Martin Sahl fuhr vor Toni Schell, Albert Gallersdörfer und Robert Edenhofer als Erster über die Ziellinie. Sahl erhielt allerdings eine Zeitstrafe wegen Überholens unter Gelb und wurde daher nur als Vierter gewertet; Sieger somit Toni Schell, Ford Escort, vor Albert Gallersdörfer, Opel, und Edenhofer, BMW 2002-16V. Die hart umkämpfte Klasse bis 1.000 cm³ holte sich wieder Bernhard Deutsch, Steyr Puch, vor Christian Bernard, BMW 700RS, und Thomas Kaiser, Mini Cooper, der bei einem Unfall in der letzten Runde richtig viel Glück hatte. Die Klasse bis 1.300 cm³ gewann der Schweizer Herby Senn, Triumph Spitfire, vor dem Italiener Daniele Vettoretti, Mini Cooper 1300.

Christian Schober holte sich nochmals den Klassensieg bis 1.600 cm³ vor Michael Baltes. Trotz Strafe gewann Martin Sahl die Klasse bis 2.000 cm³ vor Matthäus Rasse, BMW 2002, und Herbert Möglin, BMW 320-4. Alexander Wechselberger konnte beim zweiten Rennen den Spieß umdrehen und die Klasse STW bis 1.600 cm³ vor Thomas Lehner und Heiko Dlugos gewinnen. Albert Gallersdörfer gewann die Klasse STW bis 2.000 cm³ vor dem Steirer Erich Pedrakovits, Ford Escort, und Johann Retschitzegger, Audi. Die Klasse STW bis 2.500 cm³ holte sich Toni Schell vor Robert Edenhofer und dem Italiener Roberto Strazzeri, Porsche 944.

Histo Cup über 4.000 cm³, Rennen 2

Stark einsetzender Regen unmittelbar vor dem Start des Rennens setzte gleich zu Beginn fast alle Fahrer Schachmatt: Mit Slicks war das "Wet Race" nicht zu fahren. Schließlich blieben nur mehr fünf Fahrzeuge auf der Strecke übrig. Sieger wurde der grandios fahrende Oberösterreicher Alfred Weissengruber, BMW 635i, vor dem Tschechen Jaroslav Rejka, Jaguar XJS, und Robert Dubler, Chevrolet Corvette C1. David Becvar, lange auf dem zweiten Platz gelegen, musste wegen eines gerissenen Keilriemens vier Runden vor Schluss an die Box.

Formel Historic, Rennen 2

Valerio Leone gewann das Rennen (und zugleich die Formel-3-Wertung) vor seinem Landsmann Fred Lajoux, beide aus Monaco, und dem Österreicher Roland Wiltschegg. Den Sieg in der Formel Ford 1600 holte sich der Wiener Rainer Rosenberg in seinem erst zweiten Formelrennen vor Peter Hinderer und Ewald Lokaj. Sieger der Sports 2000 wurde Christian Kletzer, Tiga 86.

Youngtimer und Mini-Cup, Rennen 2

Andreas Rehwald, BMW M3 E36, holte sich auch im Regen den Sieg vor Stephan Piepenbrink, BMW M3 E30, und dem schnellsten Mini-Cooper-Piloten Matthias Jocher. Das gesamte Feld lieferte ein tolles Rennen unter schwierigsten Bedingungen ab und machte damit tolle Werbung für den Motorsport. Sieger der Klasse bis 1.600 cm³ wurde erneut der Ungar Laszlo Laczko, Renault Clio. Die Klasse bis 2.000 cm³ gewann Dominik Klima vor Markus Eder und Franz Oelmayr. Hinter Sieger Piepenbrink platzierten sich in der Klasse bis 2.500 cm³ Markus Kalkert und Simon Kölbl, beide BMW 325i. Die Drei-Liter-Klasse gewann Gesamtsieger Rehwald vor Stefanie Klapfenböck, BMW M3, und Andreas Absmann, BMW 325 Touring 2.7. Den Mini-Cooper-Sieg holte sich der Deutsche Matthias Jocher mit einer feinen Leistung vor den Tirolern Hannes Auer und Philipp Kluckner. Die Mini-Cooper-Piloten sind eine absolute Bereicherung für die österreichische Motorsportszene und haben großes Zukunftspotenzial; Ziel ist es, für 2017 an die 20 Fahrzeuge am Start zu haben.

Youngtimer und Touring Car Open, Rennen 2

Die großen Tourenwagen brauchten drei Startversuche, um ein vernünftiges "Grid" zusammenzubekommen, dann ging es aber los: Stadtegger konnte in der zweiten Runde Stephan Jocher überholen, der ihm aber im Nacken blieb. In der letzten Kurve machte Stadtegger einen kleinen Fehler, Jocher schlüpfte durch und gewann das zweite Rennen knapp vor Stadtegger, beide Porsche, vor Kurt Gföhler, BMW V8, und Franz Irxenmayr, Porsche. Jocher gewann die Klasse bis 3.600 cm³ vor dem Salzburger Norbert Greger, BMW M3 E46, und Lutz Fischer, Porsche 996. Die Klasse über 3.600 cm³ gewann Kurt Gföhler vor Bruno Wehrli und Hans Huber. Die Touring Car Open gewann Josef Stadtegger vor Franz Irxenmayr, beide Porsche 997, und Bernd Weiskircher, BMW M3 E92, und Alfons Riedweg, Chevrolet Corvette.

Classica Trophy

Über 30 Fahrzeuge nahmen an der "Race Regularity" teil. Die Solowertung holte sich der Halleiner Anton Pink, VW Golf GTI, vor Astrid Witzany, Ford Mustang, und Auguste Poller, Alfa Romeo; somit eine neuer Sieger und zwei Ladies am Siegespodest, ein erfreulicher Anblick. Die Teamwertung sicherten sich Herbert Margreiter/Konnie Aistleitner, Alfa Romeo, vor Joachim und Sabine Hofstadler, Porsche 914, und dem Team Zankl senior und junior, Fiat Barcetta.

Pünktlich um 17:30 Uhr wurde die Veranstaltung beendet und der Heimweg angetreten. Genau zum Ende hörte auch der Regen wieder auf. Zwei tolle Tage bei gutem Wetter und ein durchwachsener Sonntag sind aber eine ganz gute Bilanz bei den seit Wochen vorherrschenden Wetterkapriolen. Die nächsten Histo-Cup-Rennen finden auf dem Pannoniaring in Ungarn vom 8. bis 10. Juli 2016 statt.

In Salzburg ist der Histo Cup wieder vom 23. bis 25. September 2016 mit einem ganz tollen Programm zu Gast – neben den Serien des Histo Cups gastieren die historische italienische Meisterschaft und das Tourenwagen-Revival mit ehemaligen DTM-Rennfahrzeugen in "Originalbesetzung", also mit den Rennfahrern von damals.

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